Wellant®- willkommen im Club

Ein dunkelroter und ein aufgeschnittener Apfel liegen auf einem Tisch

Gestern habe ich im Bioladen eine für mich neue Sorte entdeckt, die tatsächlich eher neu ist: Der Wellant®, der als Fresco 1987 am Plant Research International im niederländischen Wageningen gezüchtet wurde und seit 2006 mit Sortenschutz im Handel ist. Es ist also eine sogenannte Clubsorte, die ich etwas kritisch sehe – die ZDF-Reportage „Der wahre Preis für den perfekten Apfel“ zeigt ganz gut die Hintergründe.

Beim Aufschneiden des knackig-saftigen Apfels erinnert mich der Duft ganz leicht an Teppichkleber. Das klingt drastischer als der Duft wirklich ist. Der Geruch ist mir schon früher bei einer anderen Sorte begegnet – im Geschmack macht sich das nicht bemerkbar.

Beim ersten Bissen dachte ich kurz an eine Birne. Der Apfel hat eine kräftige Süße, der aber auch eine angenehme Säure beigemischt ist. Interessant, daß der Apfel mit seiner etwas rauen Schale an alte Sorten erinnert – und wohl auch erinnern soll.

AdT: Oberdieck’s Zuckerreinette – ein weiterer verwirrender Apfel (29.09.2018)

Historische Abbildung zweier grüner und eines aufgeschnittenen Apfels;  BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Oberdiecks Zuckerreinette; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, dessen Abbildung aus dem aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878) stammt, ist ein vielnamiger:

Bay D’Or, Drap D’Or, Drap D’Or De Bretagne, Goldgestickter Apfel, Goldstückapfel, Milchapfel, Oberdiecks Große Gelbe Zuckerrenette, Pomme D’Or, Vrai Drap D´Or.

Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) und Eduard Lucas (1816-1882) erwähnen weitere, die durch die zunehmende Beliebtheit im deutschen Sprachraum entstanden seien: Reinette Joseph II, Donauers Reinetten Rambour, Ananasapfel oder Berlinger. Warum sich der Verlag für den auf der Abbildung in Klammern gesetzten Namen Oberdieck’s Zuckerreinette entschieden hat, kann ich nicht sagen. Unter „Goldzeugapfel“ finden sich beim BUND Lemgo zahlreiche schöne Abbildungen.
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AdT: Jacobs Sweet – take me home … (28.09.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der Jacobs Sweet; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages, der Jacobs Sweet, wurde um 1860 von Charles Sumner Jacobs in Medford, Massachusetts, gezüchtet, im Staat New York hat er nur wenig Verbreitung gefunden. In den Apples of New York wird er dennoch ausfühlicher beschrieben, die Zeichnung wurde 1895 von Deborah Passmore in Sinks Grove im Monroe County, West Virginia, angefertigt.
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AdT: Gestreifter Herbst-Taubenapfel – nächstes Jahr in Jerusalem? (25.09.2018)

Historische Abbildung zweier gelblich-roter und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Gestreifter Herbst-Taubenapfel; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, der Gestreifte Herbst-Taubenapfel, gehört zu den zugespitzten Rosenäpfeln. Die Abbildung aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878) zeigt zwei etwas beschattete Früchte, die deswegen blasser ausfallen – ich finde sie so aber schon attraktiv.
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AdT: Ohio Pippin – auch ein alter Bekannter? (24.09.2018)

Historische Abbildung eines gelblichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Ohio Pippin; ©USDA

Beim heutigen Apfel des Tages, dem Ohio Pippin, war ich zunächst froh, im 2. Band der Apples of New York die Sorte gefunden zu haben. Doch leider paßt die Beschreibung der Schale nicht wirklich: „etwas glänzend, attraktives, leuchtendes Gelb, oft mit einer leichten orange- oder pinkfarbenen Röte.“
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AdT: Deutscher Schlotterapfel – einer von vielen (22.09.2018)

Historische Abbildung zweier gelblich-rötlicher Äpfel; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Der Deutsche Schlotterapfel (o.) und der Gestreifte Schweizerapfel – beide schlottern; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, der Deutsche Schlotterapfel, findet sich in der Pomona Franconica von Johann Prokop Mayer (1737-1804). Der darunter zu sehende Gestreifte Schweizerapfel gehört ebenfalls zu den Schlotteräpfeln, von denen wir schon weitere hatten: der Gestreifte Schlotterapfel, der Französische Klapperapfel, der Rote Zitzenapfel und der Foxley Russian Apple.
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AdT: Northwestern Greening – ein Harter (21.09.2018)

Historische Abbildung eines gelben und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Northwestern Greening; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Northwestern Greening. Elsie Lower hat ihn 1904 im Des Moines County, Iowa, gefunden. Eine Beschreibung findet sich in den Apples of New York, was nicht verwunderlich ist: Der Name verrät schon, daß die Sorte im nördlichen Teilen des amerikanischen Apfelgürtels beheimatet ist, wo sehr winterharte Bäume gefragt sind.

Der Northwestern wird jedenfalls – für einen grünen oder gelblichen Apfel – als farblich attraktiv eingestuft. Es scheint, daß schon damals die Roten auf dem Vormarsch waren. Für den Verkauf wird gleich zu Anfang das Problem der variablen Größe und uneinheitlichen Form angesprochen, woran auch wieder zu erkennen ist, daß die Apples of New York ein wirtschaftlich ausgerichtetes Buch für Obstbauern ist.
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AdT: Hans Ulrichs Apfel (19.09.2018)

Historische Abbildung zweier gelb-rötlicher und eines aufgeschnittenen Apfels sowie eines Zweigs und Blättern;  BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Hans Ulrichs Apfel; ©BUND Lemgo

Heute haben wir mit dem Hans-Ulrich-Apfel mal wieder eine Schweizer Sorte, die Abbildung stammt unverkennbar aus Jakob Gustav Pfau-Schellenbergs (1815-1881) „100 alte Apfel- und Birnensorten“. Diese haben doch einen sehr eigenen Stil, der mir sehr gefällt. Die Tafeln wirken natürlich auch schon deswegen besonders, weil das Buch im Querformat gedruckt wurde und eine andere Anordnung als im klassischen Hochformat möglich war.
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