AdT: Noch eine Renette mit Charakter (10.01.2022)

Historische Abbildung zweier grüner Äpfel und eines aufgeschnittenen Apfels und des schematischen Kerngehäuses; BUND Lemgo
Die Charakter-Reinette; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist eine Charakter-Reinette, die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878).

Interessanterweise grenzt sich Langethal von Rudolf Stoll (1847-1913) und Johann Ludwig Christ (1739-1813) ab, die die in meinem Blog schon beschriebene Gestrickte Reinette als Charakter-Reinette bezeichnen. Mein damaliger Beitrag bezog sich auf den Eintrag in der „Österreichisch-Ungarischen Pomologie“ von Rudolf Stoll. Diese wird auch bei der Obstsortendatenbank als Charakterrenette geführt.

Da ich aber nicht faktenhubern möchte, setze ich hier in Auszügen Langethals Beschreibung ein, weil das Lesererlebnis und die zusätzliche Abbildung ja vielleicht auch schon ein Gewinn sind.

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AdT: Warner’s King und etwas Altgriechisch (09.01.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen Apfels; Herefordshire Pomona
Der Warner’s King, © Biodiversity Heritage Library

Der heutige Apfel des Tages ist der Warner’s King, die Abbildung stammt aus Band 1 der Herefordshire Pomona – über sie hatte ich schon im Beitrag zum „Red Astrachan“ etwas mehr geschrieben. Der Apfel ist auch als „King Apple“, „Salopian“, „D. T. Fish“, „Nelson’s Glory“, „Weavering“ und „Killic’s Apple“ bekannt.

Die Herkunft des Apfels war nicht ganz sicher. Lewis A. Killick hatte im „Journal of Horticulture“ dazu einiges berichtet:

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AdT: Gelber Englischer Gülderling (08.01.2022)

Historische Abbildung eines grünen und eines grün-rötlichen, eines aufgeschnittenen Apfels und des Kerhgehäuses mit Kernen; BUND Lemgo
Der Gelbe Englische Gülderling; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Gelbe Englische Gülderling, auch als Goldgulderling bekannt.

Er wurde im 19. Jahrhundert von renommierten Pomologen wie Adrian Diel (1756-1839), Johann Georg Dittrich (1783-1842) oder Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) beschrieben.

Gustav v. Flotow (1789-1864) erwähnt im „Illustrierten Handbuch der Obstkunde“ (PDF), daß nach seiner Kenntnis der Apfel in England nicht bekannt sei und daher die Bezeichnung Goldgulderling die passendere sei. Es gibt aber auch die Vermutung, daß es ursprünglich ein Zufallssämling aus England gewesen sein könnte. Die Sorte wird auch heute noch von Baumschulen angeboten.

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AdT: Red Astrachan, Made in UK (06.01.2022)

Historische Abbildung eines roten Apfels mit Zweig und Blättern
Der Rote Astrachan, © Biodiversity Heritage Library

Den „Red Astrachan“ hatten wir schon mit einer schönen Abbildung vom USDA. Für die sehr ausführliche Beschreibung des interessanten Apfels verweise ich daher auf den ursprünglichen Beitrag. Am Ende des heutigen Beitrags findet sich aber zum Vergleich noch eine Beschreibung aus England.

Wie schon im ersten Beitrag erwähnt, wurde der Rote Astrachan auch in England angebaut, um 1835 kam der Apfel dann in die USA. Dazu paßt auch die heutige Abbildung, die aus der Herefordshire Pomona stammt.

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AdT: Colton (04.01.2022)

Historische Abbildung eines grünlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Colton, ©USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der US-amerikanische Colton. Er soll auf der Farm eines Mr. Colton in Rowe, Franklin County in Massachusetts entstanden sein, wo er seit ca. 1840 unter dem Namen Early Colton vermehrt wurde. Damit ist es eine der nicht eben seltenen Sorten, die nach ihrem Züchter benannt wurden. Das „Early“ bezieht sich auf seine frühe Reife: Er hat von Ende Juli bis Anfang September Saison, ist also ein richtiger Sommerapfel. Er wird in den USA auch heute noch in Baumschulen angeboten.

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AdT: Was lange währt – Langdauernder roter Hartapfel (03.01.2022)

Historische Abbildung zweier roter und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Langdauernder roter Hartapfel; © BUND Lemgo

Der heutige, schöne Apfel des Tages ist der Langdauernde rote Hartapfel, die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet (PDF, S. 730ff.) von Christian Eduard Langethal (1806-1878). Das „langdauernd“ leitet sich nicht vom lang dauernden Wachsen ab, sondern von der langen Haltbarkeit des Apfels.

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AdT: Pomme Suisse (02.01.2022)

Historische Abbildung zweier grünlicher Äpfel und eines aufgeschnittenen Apfels, dazu die Blüte; Biodiversity Heritage Library
Pomme Suisse; © Biodiversity Heritage Library

Im neuen Apfel-Kalender (von dem es noch einige Exemplare gibt – greifen Sie zu!) haben Christin Kosbab und Selina Günther neue Bild-Quellen herangezogen, die mir neu sind. Die heutige Abbildung des Pomme Suisse stammt aus der Pomologie Française, die der bedeutende französische Pomologe Pierre-Antoine Poiteau (1766-1854) im Jahr 1846 in vier Bänden herausgegeben hat.

Wenn alle vier Bände komplett erhalten sind, wird so eine Ausgabe heutzutage auch schon mal für über 150.000 Euro angeboten. Erfreulich, daß die Biodiversity Heritage Library die Bände digital veröffentlicht hat.

Zunächst geht Poiteau auf die, wie er es nennt, „bizarre Etymologie“ ein:
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AdT: Moin, 2022. Moin, Boikenapfel (01.01.2022)

Historische Abbildung zweier gelblich-rötlicher Äpfel, einer am Zweig; dazu ein aufgeschnittener Apfel mit Kerngehäuse
Boikenapfel; © BUND Lemgo

Mir liegt Heimatstolz fern, als Bremer finde ich so etwas unangemessen und bannig übertrieben. Nichtsdestotrotz freue ich mich über den ersten Apfel des Tages im neuen Jahr ein bißchen bzw. „’n büschen“. Denn der Boikenapfel stammt aus dem Bremer Umland und wurde angeblich nach einem Deichvoigt Boike benannt. Und es gibt in Bremen den Boikenapfelweg, der in einem Kleingartengebiet liegt.

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