AdT: Apfel von Haider – recte „Halder“ (09.11.2018)

Historische Abbildung eines grün-rötlichen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Apfel von Halder; ©BUND Lemgo

Beim heutigen Apfel des Tages wollte ich erst mal politisch losbrausen, von wegen „Haider, und das am 9. November!! Beim Nachschlagen in der „Österreichisch-Ungarischen Pomologie“ von Rudolf Stoll (1847-1913), aus dem die Abbildung stammt, stellte sich dann aber heraus, daß es ein Fehler auf dem Kalenderblatt ist. Die Sorte heißt Apfel von (oder aus) Halder.

Stoll ordnet den Apfel unter die einfachen Renetten ein. Die Sorte wurde von einem Herrn Loisel in Falkenberg bei Limbourg gezüchtet und trug 1843 die ersten Früchte; seit dieser Zeit war die Sorte verbreitet und galt als sehr wertvoll.

Die Äpfel haben eine regelmäßige, kegelförmige Form, manchmal sind sie auch fast vollständig rund. Es gibt kaum wahrnehmbare flache Erhabenheiten, die nicht wirklich stören. Die Stielhöhle weist meist starken Rost auf, der sich in einzelnen Strahlen oft noch über die Stielwölbung ausbreitet.

Die feine, glatte Schale glänzt und hat eine grünlich-gelbe Grundfarbe, die beim Reifen nur etwas gelber wird; es bleiben aber immer grüne Flecken, besonders am Kelch- und Stielende. Bei stark besonnten Früchten kann sich ein Anflug von schwacher, erdartiger Röte zeigen. Feine Punkte sind zahlreich, wenn auch kaum sichtbar; auf roter Fläche haben sie meist einen hellen Hof. Rostfiguren und Warzen kommen in manchen Jahren häufiger vor.

Das weiße, mit einem Stich ins Grünliche gehende Fruchtfleisch ist fein, mürbe, etwas abknackend und saftig. Es hat einen feinen, weinigen Zuckergeschmack. Als Markt- und Tafelfrucht ist er von erstem Rang und als Wirtschaftsapfel vielseitig verwendbar.

Der Apfel reift Ende November und hält sich gut und ohne zu welken bis in den Mai. Der Baum wächst sehr kräftig und schön und ist außerordentlich fruchtbar. Er ist auch heute noch in Baumschulen erhältlich.

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