AdT: Ausbacher Roter (22.05.2022)

Historische Abbildung mehrerer roter und eines aufgeschnittenen Apfels, daneben ein Zweig; BUND Lemgo

Ausbacher Roter; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Ausbacher Roter, die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet. Die Sorte wird auch als Roter Ausbacher (Apfel) oder Rotapfel geführt.

Es ist eine hessische Lokalsorte, die noch heute im Gebiet um Hohenroda in der Rhön zu finden ist. Die Sorte wurde um 1870 erstmals in der Gemeinde Ausbach entdeckt, die Bäume sollen damals schon um die 100 Jahre alt gewesen sein. Meist wird als Herkunft der Schloßgarten von Philippsthal angegeben, eine Mindermeinung (um mal den abgebrochenen Juristen heraushängen zu lassen) nimmt an, daß die Sorte mit Hugenotten aus Frankreich nach Hessen kam.

Bei der gemeinnützigen Stiftung Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee gibt es eine Beschreibung der Sorte. Die Äpfel sind mittelgroß bis groß, in der Form etwas unregelmäßig, meist kugelförmig, dabei abgeflacht. Die Hälften sind manchmal ungleich.

Die glatte, feste Schale ist in der Grundfarbe gelb, wird aber von einem verwaschenen Blutrot überdeckt, zudem gibt es, wie auf der Abbildung gut zu sehen, Streifen. Es zeigen sich nur wenige, kleine Lentizellen, die besonders auf den dunklen Partien gut sichtbar sind. An der Stielgrube kann sich ein feiner Rost bilden.

Das weißgelbe Fruchtfleisch ist locker bis fest, mäßig saftig, hat einen schwach süßsäuerlichen Geschmack mit wenig Aroma.

Der Baum ist recht anspruchslos, wächst stark, ist kaum krankheitsanfällig und gegen Schädlinge recht resistent. Er bringt jährlich hohen Ertrag.

Hauptsächlich wird der Apfel als Wirtschaftsapfel für die Saft- bzw. Mostgewinnung verwendet. Als Tafelapfel ist er wegen seines nicht sehr ausgeprägten Geschmacks nicht gebräuchlich; zudem soll er leicht mehlig werden.

2008 wurde der Ausbacher Rote zur Hessischen Lokalsorte des Jahres gewählt.

Der Ausbacher Heimat- und Verkehrsverein hat auf der Webseite eine eigene Seite zur Apfelsorte. Und die Diskothek in Ausbach heißt – Red Apple

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