AdT: Belle Fille De Normandie (05.03.2018)

Historische Abbildung zweier grüner Äpfel; BUND Lemgo
Der Belle Fille de Normandie, aus Langethals „Deutschem Obstcabinet“; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, der Belle Fille (de) Normandie, stammt tatsächlich aus Frankreich. Er ist seit dem 18. Jahrhundert im Pays de Caux in der Normandie bekannt. Daher heißt er auch Belle-Fille du Pays de Caux sowie Dameret oder Pomme de Livre – wobei „Livre“ nicht „Buch“, sondern „Pfund“ bedeutet und sich auf die enorme Größe des Apfels bezieht.

Der französische Pomologe und Baumschul-Besitzer André Leroy (1801-1875) beschrieb in seinem Werk „Dictionnaire de pomologie“ diesen Apfel (PDF, frz.).

Die Schale ist leuchtend-gelb, auf der Sonnenseite hellrosa, am Stiel grünlich gefärbt und mit großen roten Flecken bedeckt. Das Fleisch ist ziemlich weiß, zart und nicht sehr fest. Der Apfel ist bedingt saftig, süß, leicht säuerlich, allerdings im Geschmack nicht besonders ausgeprägt. Daher wird er, obwohl äußerlich ansprechend, wegen des fehlenden Geschmacks nicht besonders geschätzt, auch für die Mostproduktion ist er nicht ideal. Die Reifezeit reicht von November bis zum Februar.

Da mir schon einige Male die sehr grünen Abbildungen im „Deutschen Obstcabinet“ aufgefallen sind, hier noch ein aktuelles Foto des „Belle“:

Foto von vier rot-gelben Äpfeln, die auf einem Teller liegen
@ CC BY-SA 4.0, Nutzer APictche

André Leroy hatte zu seiner Zeit Europas größte Baumschule, in der es unter anderem 1.050 Birnen- und 600 Apfelsorten gab, die er zum Teil auch in die USA exportierte. Eduard Lucas hat über ihn eine schöne biographische Skizze (PDF) verfaßt, die beim BUND Lemgo nachgelesen werden kann.

Und sonst:

Normandie und Äpfel: Da drängt sich doch ein Video (engl.) über den Calvados auf.

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