AdT: Buncombe – und die Gärten der Kindheit (03.11.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Buncombe; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages hat einen lustigen Namen: Buncombe bedeutet „Nonsense“, das wohl aus dem US-amerikanischen Sprachgebrauch des 19. Jahrhunderts stammt.
Die Abbildung hatte Elsie E. Lower 1910 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt, der Apfel kam aus Raleigh im Wake County, North Carolina. Zu der Zeit scheint es die Sorte noch häufiger in den USA gegeben zu haben, immerhin gibt es bei der Pomological Watercolor Collection sechs Abbildungen dieses Apfels. Sonst habe ich im Internet kaum etwas gefunden, aber …

Erfreulicherweise war die Anschaffung von Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“ wieder einmal hilfreich, denn er beschreibt den Buncombe. Der Apfel hat zahlreiche Synonyme:

Red Winter Pearmain, Batchelor, Bunkum, Buncombe Pippin, Red Fall Pippin, Meigs, Powers, Tinson’s Red, Southern Fall Pippin, Red Vandevere, Jackson’s Red, Robertson’s Pearmain, Red Lady Finger, Red Gilliflower, Kirby’s Red, Lady Finger Pippin.

Das ist für Calhoun ein Zeichen, daß der Apfel recht weiträumig angebaut wurde. 1867 nannte John Ashton Warder im Band „American Pomology: Apples“ den Apfel „einen beliebten südlichen Apfel, weit verbreitet im Süden“. Es wird angenommen, daß der Apfel aus Buncombe County in North Carolina stammt.

Der Buncombe ist ein großer und leckerer Apfel, aber nach Calhouns Meinung nicht sehr hübsch. Was ich nach den Abbildungen nicht so recht nachvollziehen kann. Er hat Buncombe-Spößlinge aus zwei verschiedenen Quellen gepfropft, die identische Früchte hervorgebracht hätten. Die Frucht ähnelte in keiner Weise den alter Apfel-Handbücher. Daher ist seine Beschreibung, wie er selbst rät, mit einem kleinen Vorbehalt zu lesen.

Die Frucht ist groß, etwas gerippt, rundlich bis leicht abgeflacht und konisch.

Die Schale hat ein blasses Rot, das von zahlreichen dunkelroten, unterbrochenen Streifen bedeckt wird. Es sind kleine und große Punkte zu sehen, die bräunlich oder rostbraun sind.

Das saftige Fruchtfleisch ist weißlich, mäßig knackig, feinkörnig, und leicht säuerlich. Der Apfel reift im Juli / August.

Die Künstlerin:

Elsie E. Lower (1882-1971) gehörte wie Mary Daisy Arnold, Deborah Griscom Passmore und Royal Charles Steadman zu den Illustrator*innen beim USDA. Die Abbildung stammt aus dem Jahr 1906.

Später zog sie mit ihrem Mann, dem Pomologen Carl Stone Pomeroy, nach Kalifornien, wo sie zur “California Scene Painting“-Bewegung gehörte. Von ihr sind in der USDA Pomological Watercolor Collection 287 Dokumente erhalten.

Und sonst:

Ich war in meiner Kindheit oft in einem Gartenschuppen, in dem Äpfel eingelagert wurden – das ist so eine (Duft-) Erinnerung, über die ich mich immer wieder freue.

Auf der Seite des Gartenexperten Paul Allen Smith erzählt er von einer Kindheitserinnerung, die mit dem Garten seiner Tante und einem sehr alten Bumcombe-Baum zu tun hat.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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