AdT: Gestreifter Fürstenapfel – remembering Otto (16.08.2022)

Historische Abbildung eines grün-rötlichen Apfels; BUND Lemgo

Der Gestreifte Fürstenapfel, von Lexa; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Gestreifte Fürstenapfel, der auch Pomme de la cour genannt wird. Die Abbildung stammt aus Johann Lexa von Aehrenthals 2. Band seiner „Deutsche Kernobstsorten“. Ich bin mir nicht sicher, worauf sich das „gestreift“ bezieht – auf dem Kalenderblatt sehe ich das nicht.

Theodor Engelbrecht (1813-1892) hat den Apfel 1889 in Deutschlands Apfelsorten (PDF) ebenfalls aufgenommen. Dort beschreibt er die Schale als

glatt, glänzend, grünlich, später hellgelb, sonnenw. etwas goldiger, freundlich [sic], meist nur leicht punktirt geröthet, dunkler gestreift. Punkte sparsam, sehr fein, braun, kaum bemerklich. Welkt nicht. Geruch fehlt.

Da ich das noch nicht überzeugend fand, habe ich im Lexa selbst nachgeschaut:

Die Farbe der glatten, nicht fettigen Schale ist vom Baum ein trübes Hellgrün, das allmälich in der vollen Zeitigung helles Citronengelb wird; dabei sind freihängende Früchte, gewöhnlich aus der Stielhöhle bis zur Kelchwölbung, mit vielen starken, schönen, kurzen abgesetzten Carmoisinstreifen rund herum besetzt, die nur auf der Schattenseite vertheilt stehen. Zwischen diesen Streifen ist die Schale oft noch leicht getuscht, so dass die ganze Frucht ein angenehmes, buntes Aussehen hat. Wahre Punkte sieht man in der gelben Farbe keine, und nur einzelne in der starken Röthe, dagegen sind Rostfiguren um die Stielwölbung nicht selten. Hat keinen wahren Geruch und welkt nicht.

Nun ja. Den Apfel würde ich dann doch gern einmal in natura sehen.

Beim Geschmack des feinen, hellgelb-weißlichen Fruchtfleisches sind sich beide einige: es ist saftig, markig, etwas gewürzt mit einer leichten Weinnote, aber die Süße würde etwas dominieren.

Leider äußern sich beide nicht über die Herkunft des Apfels.

Und sonst:

Mit Adels habe ich es ja nicht so.* Allerdings habe ich vor einer Weile sehr begeistert an dem Mail-Art-Call „Post für Otto“ von Roland Halbritter über und mit Fürst von Bismarcks teilgenommen.

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* oder wie Detlev Buck in seinem frühen Meisterwerk „Erst die Arbeit und dann?“ sagte: „Wir sind ja keine Von’s, nä …“

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