AdT: Gestreifter Rother Ostercalville – und ein vernichtendes Urteil (31.03.2018)

Historische Abbildung eines rot-gelblichen Apfels; Bund Lemgo
Der Osterkalvill, aus Johann Freiherr von Aehrenthals „Deutschlands Kernobstsorten“; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages sollte eigentlich erst morgen dran sein, denn heute ist ja nicht schon Ostern, sondern noch Kar-Zeit. Die Abbildung des Osterkalvill stammt aus Johann Lexa von Aehrenthals 1. Band seiner „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 170f, erschienen 1833).

Beim vertiefenden Lesen im Lexa, im Engelbrecht und im Pfau-Schellenberg bin ich froh, nur Äpfel und nicht Apfelbäume als Thema zu haben. Was es da z.B. von Stiellängen und -farben, von Kronenformen, Blattfarben und Fruchtbarkeiten zu berichten gäbe …

Adrian Diel (1756-1839) hatte den Apfel bereits 1819 als von „Erster Classe / Erster Ordnung“ beschrieben, konnte allerdings nichts über die Herkunft dieser Sorte sagen – er vermutet die Niederlande. Allgemein wird der Osterkalvill als ein schöner, großer Apfel beschrieben, der sich hervorragend als Tafel-, aber auch als Küchenapfel eignet. Reif ist er ab Dezember, lagern läßt er sich bis Ostern oder sogar bis in den Juni hinein.

Historische Abbildung zweier rötlicher Äpfel, eines aufgeschnittenen Apfels, eines Zweiges und Blättern; BUND Lemgo
Der Osterkalvill, aus Gustav Pfau-Schellenbergs „Schweizerische Obstsorten“; ©BUND Lemgo

Die Schale des etwas walzenförmigen, leicht gerippten Osterkalvill ist in der Grundfarbe gelbgrün, später hellgelb, was besonders bei freihängenden durch ein trübes Blutrot überdeckt ist. Bei Pfau-Schellenberg habe ich gelernt, daß der Apfel wegen dieser Farbe in manchen Gegenden auch Gestreifter Leberapfel genannt wird. Es gibt zum Teil auch kurze dunklere Streifen und verriebene Flecken sowie kaum wahrnehmbare Punkte. Die Schale ist glatt, geschmeidig und leicht glänzend, hat einen schwachen, angenehmen Geruch und welkt nicht.

Das recht saftige Fruchtfleisch ist gelblich-weiß, hat grüne Adern, ist fein und locker, sehr mürbe und hat einen angenehmen gewürzhaften erdbeer- oder himbeerartigen Geschmack. In reifem Zustand soll es einen leichten parfümartigen Duft entwickeln.

Ein Prof. Dipl.Ing. Josef Falch kommt in der Gartenzeitschrift „Nach der Arbeit“ zum vernichtenden Urteil

Feiner Tafelapfel, der heute wohl nur selten als Liebhabersorte im Kleingarten anzutreffen ist. Es besteht kein Anlass, diese Sorte im Anbau stärker zu berücksichtigen.

Und sonst:

Heute verweise ich einfach auf den Artikel zum Karsamstag.

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