AdT: Kronprinz Rudolf – hach … (17.07.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen Apfels; Bund Lemgo

Kronprinz Rudolf; ©BUND Lemgo

Beim heutigen Apfel des Tages war klar, daß er in Rudolf Stolls (1847-1913) Österreichisch-ungarischer Pomologie stehen mußte: Kronprinz Rudolf. Die Sorte stammt aus der Steiermark, wo sie im 19. Jahrhundert als Zufallssämling gefunden wurde. Laut Arche Noah wird sie auch heute noch in Supermärkten angeboten. Wien, ich komme!

Stoll, der die erste Farbzeichnung veröffentlich hatte, nannte den Apfel als in den Fachzeitschriften ausführlich besprochen. Kein Wunder, der Name verpflichtete. Der Apfel ist mittelgroß und regelmäßig gebaut. Allerdings variiert sein Aussehen: einmal als kugelförmiger, etwas weniger breiter als hoher Apfel; und eine Variante, die an Stiel und Kelch stärker glatt abgerundet ist.

Die glatte und geschmeidige Schale glänzt stark, wenn sie poliert wird. Kurzzeitig ist sie auch fettig. Die Grundfarbe ist im reifen Zustand ein helles Strohgelb oder Weißgelb. Auf der Sonnenseite ist der Apfel leuchtend Blutrot, bei beschatteten Früchten ist dies meist nur als ein helles Rot sichtbar. Darin sind dann zahlreiche kleine rote Flecken zu sehen. Zwar hat Stoll keinen Rost, aber Warzen und Regenflecke bemerkt.

Das weiße Fruchtfleisch ist fein und locker. Und so saftig, daß man den Saft durch einen Druck in der Hand herauspressen kann. Nach Stoll ist der Geschmack schwach süß und wenig gewürzt.

Die Reifezeit hatte er ab November angegeben, zum Teil faulten ihm die Äpfel dann schon um Weihnachten herum. Bei der Arche Noah spricht man dagegen von Oktober bis März. Der Baum trägt alle zwei Jahre sehr gut, und die Sorte ist als Tafel- und Wirtschaftsapfel geeignet. Es scheint allerdings, daß das ideale Anbaugebiet die Steiermark ist, in anderen Regionen bringt er keine so guten Früchte.

Und dann der Clou:

„Hinsichtlich der Qualität liessen die von mir gekosteten Früchte nichts zu wünschen übrig, wenn nicht das fehlende Arom etwa eine kleine Beeinträchtigung der Vorzüglichkeit wäre.“

Grob gesagt: Der Apfel schmeckt so lala, aber das ist nur eine kleine Beeinträchtigung? Und was hat der Kronprinz dazu gesagt? (Einen minder schmeckenden Promi-Apfel hatten wir schon mit dem Grahams-Königin-Apfel.)

In der Wikipedia werden übrigens zwei Versionen zur Namensgebung genannt.

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