AdT: Monstrous Peppin – Made in the U.S.A. (12.06.2018)

Historische Abbildung zweier gelblicher Äpfel; Verlag Hermann Schmidt

Monstrous Peppin,
aus dem Kalender „An Apple a Day“, mit frdl. Genehmigung des Verlags Hermann Schmidt

Beim heutigen Apfel des Tages, dem Monstrous Pippin, hatte ich auf einen schnellen Beitrag gehofft. Denn der Name tauchte neulich als Synonym schon beim Pomme Joséphine auf. Aber so einfach wollte ich es mir dann doch nicht machen, zumal der Apfel beim BUND Lemgo nicht abgebildet ist (allerdings gibt es dort Langethals Abbildung des Gloria Mundi).

Die Sorte stammt ursprünglich aus den USA, ist auch im 2. Band der Apples of New York zu finden, und Christian Eduard Langethal (1806-1878) führt ihn kurz gesondert in seinem aus dem Deutschen Obstcabinet auf – daher stammt auch die Abbildung.

Daher zitiere ich ihn hier einfach mal komplett, auch um mal wieder einen historischen pomologischen Klang in den Blog zu bekommen.

„Die Frucht ist nicht kugelförmig, bisweilen etwas in die Breite verschoben und sieht mit ihren schönen, sanften, fast ganz regelmäßig vertheilten Rippen einem Türkenbund nicht unähnlich, doch hat Herr W. Sinning in Ballenstädt auch Exemplare gefunden, welche entschieden höher als breit waren. Bei diesen war die Frucht um die Kelcheinsenkung fast viereckig gestaltet, mit unförmlichen Beulen besetzt und auf einer Seite niedriger als auf der anderen.

Die Farbe vom Baume ist grünlich, später ein goldiges Gelb. Auf der Sonnenseite ist entweder ein sehr leichter Anflug von Röthe oder häufiger noch ist die Goldfarbe nur etwas erhöht. Charakteristisch sind die Puncte. Sie bestehen wie bei allen gelben Pippins in weiß schillernden Hautflöckchen, in deren Mitte das eigentliche Pünctchen steht, aber, da es sehr fein, nur schwer zu erkennen ist.

Der Stiel ist fleischig und meistens so kurz, daß er die tiefe, trichterförmige, weitgeschweifte Stielhöhle zur Hälfte leer läßt. In Folge des kurzen Stiels sitzt der Apfel fast auf dem Zweige auf, ist aber
dadurch und wegen seiner Schwere dem Abfallen sehr unterworfen.

Das Fleisch ist grob und besteht das Verdienst des Apfels in seiner Größe und langen Haltbarkeit, denn er zeitigt im December und hält sich bis in den April.

Das Verhalten der Pyramide deutet auf kräftigen Wuchs.“

In den Apples of New York ist noch zu lesen, daß die Sorte im allgemeinen dafür bekannt ist, nur geringen Ertrag zu bringen, lediglich im Südosten von New York hätten einige Obstbauern einen guten Ertrag gemeldet. Er ist wohl auch nur als Koch- und Mostapfel gut geeignet.

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