AdT: Newton Spitzenburg – auch so ein vielnamiger (05.11.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Newto(w)n Spitzenburg; ©USDA

Beim heutigen Apfel des Tages dachte ich zuerst: „leichtes Spiel!“, denn ein Spitzenburg ist mir das Jahr über immer wieder begegnet. Doch das war der (A)Esopus Spitzenburg. Also ran an den Newtown Spitzenburg, den Ellen Schutt 1904 in Butte im Silver Bow County, Montana, fand. Der Apfel weist eine ganze Reihe von Synonymen auf, u.a.:

Barrett’s Spitzenberg oder Spitzenburgh, Burlington Spitzen/m/berg, English Spitzenberg, Joe Berry, Kounty, Matchless, New York Vandevere, Newton Spitzenberg / Spitzenburgh / Spitzemberg / Spitzenberg, Newtown Spitzenbergh, Ox Eye, Queen of the Dessert, Spiced Ox Eye, Spitzenburgh, Vandervere of New York.

Der Apfel stammt aus Newtown, New Jersey, woher auch der hier schon beschriebene Newtown Pippin kommt. Er wurde 1817 zuerst von William Coxe jr. (1762-1831) in dessen Buch „A View of Cultivation of Fruit Trees, and the Management of Orchards and Cider“ beschrieben. In den Apples of New York, die einen sehr wirtschaftsorientierten Blick haben, wird er erst einmal etwas zurückhaltend eingeführt.

Der Newtown Spitzenburg sei keine gute kommerzielle Sorte, weil sie einen unzuverlässigen Ertrag brächte, einen zu großen Prozentsatz an Früchten von unverkäuflicher Größe aufweise und aufgrund ihrer eher matten Farbe im allgemeinen Aussehen nicht besonders attraktiv sei.

Dabei sind die Äpfel knackig, aromatisch und hätten einer mild-säuerlichen Süße. Charles Downing (1802-1885) bemerkte, dass es sich um eine ausgezeichnete Frucht handle, die mehr Geschmack als jeder andere Apfel seiner Saison habe (und er lobt das Apfelmus). Der Baum wurde im 19. Jahrhundert in einigen Teilen New Jerseys häufig gepflanzt, spielte dort aber schon um 1900 keine große wirtschaftliche Rolle mehr.

Die Äpfel sind mittelgroß und in der Form rundlich bis fast zylindrisch, auch leicht abgeflacht; dabei ziemlich regelmäßig und einheitlich in Form und Größe.

Die glatte und zähe Schale ist grünlich-gelb und zu großen Teilen rot-orange marmoriert oder mit Streifen überzogen. Rost-Punkte sind charakteristisch.

Das gelbliche Fruchtfleisch ist fest, feinkörnig, knackig und zugleich zart. Der reichliche Saft hat eine feine Säure und zugleich eine süße aromatischer Note. Insgesamt ist es ein im Geschmack und in der Qualität guter Apfel, der sich als Tafel- und Küchenapfel eignet.

Die Saison geht im Südosten von New York (wie immer ist hier der Bundesstaat und nicht die Stadt gemeint) vom Spätherbst bis zumfrühen Winter; im westlichen New York kann er leicht bis Februar oder März gelagert werden, oft bleibt ein Teil der Früchte bis Ende April in ziemlich gutem Zustand.

Creighton Lee Calhoun schreibt in seinem Buch „Old Southern Apples“, daß die Sorte im Süden sehr gern angebaut wurde, weil sie dort hervorragend wuchs und sehr guten Ertrag brachte.

Die Künstlerin:

Ellen Isham Schutt (1873–1955) gehörte wie Mary Daisy Arnold, Deborah Griscom Passmore und Royal Charles Steadman zu den Illustrator*innen beim USDA und arbeitete dort von 1904 bis 1914.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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