AdT: Nixonite – not a President’s apple (25.08.2022)

Historische Abbildung eines grünlich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der Nixonite; © USDA

Jetzt doch mal wieder: Zum heutigen, lecker aussehenden Apfel des Tages, dem Nixonite, gibt es leider so gut wie keine Informationen. Den Apfel hatte Mary Arnold 1915 für die Pomological Watercolor Collection des USDA gezeichnet, das Exemplar stammte aus Everton im Dade County, Missouri. Meine Standardwerke, Creighton Lee Calhouns Old Southern Apples und die Apples of New York schweigen sich aus. Aber bei diesem Apfel zeigt sich auch die die Wichtigkeit von (regionalen) Pomologischen Verbänden, Vereinen oder auch publizierenden Einzelkämpfer*innen.

Einen ersten Hinweis auf den Nixonite fand ich im Annual Report of the State Horticultural Society of Missouri aus dem Jahr 1900. Dort gibt es Beiträge der Mitglieder über Ausstellungen und neue Apfelsorten.

In dem Jahresbericht taucht der Nixonite auf. Er wurde von Herrn M. Butterfield aus Farmington, Montana, ausgestellt. Es war eine neue Sorte, die laut Berichterstatter einige Verdienste aufzuweisen hatte. Der Apfel sei groß und ähnelte dem Huntsman in Größe und Farbe. Er habe einen guten, lebhaften Geschmack und eine feste Textur. Er soll aus Samen gezogen worden sein, die vor 1840 oder 1850 aus North Carolina kamen und von einem Mr. Nixon in Hopewell, Montana, gepflanzt wurden.

Daß der Apfel dann möglicherweise keinen Erfolg hatte, könnte an einem Bericht in den Proceedings of the American Pomological Society aus dem Jahr 1905 gelegen haben: „Eine neue Sorte namens Nixonite hat schlimmere Anzeichen von „Scald“ gezeigt als jede andere Sorte“. Bei Scald handelt es sich in diesem Fall wohl um Verfärbungen oder Schädigungen der Schale durch einen Wechsel von Kälte und Wärme während der Lagerung. Wie das aussieht, ist beim Apple Best Practice Guide zu sehen.

In dem Proceedings wird dann auch vermutet, daß es möglicherweise an falscher Lagerung lag, da der Apfel im Dezmeber auf einem Kongreß gezeigt wurde, nachdem er bereits kalt eingelagert war. Daraus ließe sich nicht folgern, daß der Nixonite grundsätzlich nicht zur Kühllagerung geeignet sein. Vielmehr käme es generell auf die sehr gewissenhafte Lagerung ohne Wechsel der Temperaturen an. Und abschließend wird es beinah hymnisch:

Die Schlussfolgerung, zu der wir heute gekommen sind, ist, dass wir sogar August- und Septemberäpfel nehmen können, sie sammeln, wenn sie reif und gut gefärbt, aber nicht weich sind, sie sofort in Kühllager legen und sie bis Januar oder sogar März ohne wirklichen Verlust gelagert werden können. Die Ausstellung hat uns die Gelegenheit gegeben, einige sehr wertvolle Fakten in Bezug auf die Kühllagerung zu sichern – Fakten, die den Obstbauern einen wirtschaftlichen Vorteil auf dem Weltmarkt bringen könnten.

Und das erinnert mich wieder daran, wieviel Beobachtung, Forschung und Erfahrung in diesem „Alltagsprodukt“ Apfel steckt. Mein Respekt allen Menschen, die sich darum bemühen!

Die Künstlerin

Mary Daisy Arnold (ca. 1873–1955) gehörte wie Deborah Griscom Passmore und Royal Charles Steadman zu den wichtigen Illustrator*innen beim US Department of Agriculture. Über ihr Leben weiß man nicht viel, da Unterlagen über sie vor 1921 vernichtet wurden.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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