AdT: Pollone di Ribston – ein falscher Italiener (09.09.2018)

Historische Abbildung mehrerer bräunlich-gelbroter Äpfel am Zweig mit Blättern und zweier aufgeschnittener Äpfel; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Der Pollone di Ribston; ©BUND Lemgo

Mein bißchen Italienisch ließ mich richtig raten: Der Pollone di Ribston ist der Ribston Pepping, den wir schon am 9. Januar hatten. Die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Zeichnungen aufwartet. Die mich an den Jugendstil erinnernde Type gefällt mir auch sehr gut.

In Stolls „Österreichisch-Ungarischer Pomologie“ findet sich verständlicherweise auch die italienische Bezeichnung, warum diese im Kalender verwendet wurde, kann ich nicht sagen.

Aber ich finde es ganz interessant, wie sich meine Beiträge in den acht Monaten gewandelt haben. Im Januar hatte ich kaum was zur Frucht selbst geschrieben, inzwischen fühle ich mich manchmal wie ein Fruchtbeschreiber. Wobei natürlich immer noch wichtige Merkmale wie Kelch, Stiel oder Kerngehäuse vernachlässigt werden.

Daher jetzt doch noch ein paar Details.

Eduard Lucas (1816-1882) nennt ihn einen ausgezeichneten Tafel- und einen besten Wirtschaftsapfel, Genußreife ist ab Dezember bis April.

Es ist ein mittelgroßer, abgestumpft rundlicher, gleichmäßig gebauter Apfel. Die meist glatte Schale ist manchmal samtartig rauh. Sie ist grünlichgelb, später goldgelb, auf der Sonnenseite punktiert gerötet. Zur Reifezeit zeigen sich Streifen. Neben sparsam verteilten, mitteldicken graubraunen Punkten gibt es nicht selten Anflüge von Rost. Die Schale welkt nicht oder nur sehr wenig, der Geruch ist schwach, doch merklich.

Das gelblichweiße, feine Fruchtfleisch ist saftig, kräftig reinetten- und etwas muskatartig gewürzt, dabei vorherrschend weinig und nicht viel weniger süß.

Alles andere, wie gesagt, im früheren Beitrag.

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