AdT: Primate (07.07.2022)

Historisches Farbfoto eines aufgeschnittenen und eines gelblich-grünen Apfels; Biodiversity Heritage Library

Primate; © Biodiversity Heritage Library

Der heutige Apfel des Tages ist der Primate, die Abbildung stammt diesmal aus dem 2. Band der Apples of New York. Dort gibt es auch eine ausführliche Beschreibung.

Die Sorte hat eine ganze Reihe von Synonymen: Belle Rose, Early Baldwin, Early Tart Harvest, Harvest, Highland Pippin, July Apple, North American Best, Powers, Rough and Ready, Scott, Sour Harvest, Zour Bough.

Der Primate wurde bereits um 1850 als Pfropfreiser in Zentral- und West-New York verbreitet. Es wurde vermutet, daß es sich um einen Sämling handelt. Ein John T. Roberts aus Syracuse hatte versucht, die Geschichte dieser Sorte nachzuvollziehen und kam zu dem Schluß, daß der ursprüngliche Sämlingsbaum aus der Stadt Camillus im Onondaga County, New York, stammt. Es wurde dann auch eine Bronzetafel aufgestellt, um diese Stelle zu markieren. Die Tafel trug die Inschrift:

„Auf dieser Farm schuf Calvin D. Bingham ungefähr 1840 den wunderbaren Primate-Apfel, benannt von Charles P. Cowles. Gottes Erde ist voller Liebe zum Menschen.“

Trotz des Lobes und der 1854 erteilteten Auszeichnung durch die American Pomological Society als wertvolle Sorte wurde der Primate nur für den Hausgebrauch angebaut. Er galt allgemein als der beste Apfel seiner Saison (August und September), weil der Baum zuverlässige Erträge brachte und die Früchte nacheinander über einen Zeitraum von mehreren Wochen reifen; dazu machten ihn der feine Geschmack und die ausgezeichnete Qualität zu einem ausgezeichneten Dessertapfel.

Sein Problem war die fehlende Attraktivität: Um 1900 waren vor allem rote Sorten gefragt, daher konnte der Primate nur verkauft werden, wo seine gute Qualität bekannt war. Daß die Sorte dennoch ein gewisses Potential versprach, zeigt sich an den fünf Abbildungen, die es bei der Pomological Watercolor Collection des USDA gibt. Immerhin wurde die Sorte von 1903 bis 1927 dokumentiert und auch auf der staatlichen Versuchsstation in Rosslyn beobachtet.

Die mittelgroßen bis großen Äpfel sind rundlich kegelförmig bis abgeflacht kegelförmig und oft deutlich gerippt, wie es auch auf der Abbildung zu sehen ist.

Die dünne, mäßig zarte und glatte Schale ist hellgrün, oft auch weißlich, manchmal mit einem leichten Gelbstich. Es kann auf der Sonnenseite auch ein schwaches Rot auftreten. Die verstreuten, zahlreichen kleinen Punkte sind, wenn sie zu sehen sind, rötlich-braun.

Das weißliche, feine Fruchtfleisch ist knackig, sehr zart und saftig. Der Geschmack ist säuerlich, aromatisch, erfrischend und wurde als sehr gut bis exzellent eingestuft.

Da die Äpfel zeitlich ungleichmäßig reifen, sollte während des Reifens von Zeit zu Zeit gepflückt werden, um Verluste durch vorzeitiges Abfallen der Frucht zu vermeiden. Sie lassen sich im Kühllager einen Monat aufbewahren.

Auch wenn der Baum in manchen Gegenden etwas anfällig für Baumkrebs war, konnte er im allgemeinen durch seine alle zwei Jahre sehr großen Ernten überzeugen; an einigen Orten konnte sogar jedes Jahr eine gute Ernte eingebracht werden. Er ist auch heute noch in einigen Baumschulen erhältlich.

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