AdT: Schafnase (30.06.2022)

Historische Abbildung von zwei grün-rötlichen und einem aufgeschnittenen Apfels sowie die Skizze eines Blattes; BUND Lemgo

Schafnase; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist die Rheinische Schaf(s)nase. Es gibt verschiedene Sorten, die Schaf(s)nase genannt werden, im Blog gab es schon den Holländischen Küchenapfel, andere sind die Berliner Schafnase, der Gelbe Bellefleur, der Keuleman, der Prinzenapfel oder der Spitzwissiker. Die Abbildung stammt aus Band 1 (Äpfel) von „Unsere besten deutschen Obstsorten“, der zwischen 1914 und 1930 in sechs Auflagen erschien.

Die Rheinische Schafsnase gehört zur Familie der Streiflinge und ist auch als Deutsche oder einfach nur als Schafsnase bekannt. Sie ist eine Regionalsorte, die besonders viel in Hessen und im Rhein-Main-Gebiet angebaut wurde.

Die Äpfel sind mittelgroß, unten breit, nach oben kegelförmig abgestumpft, was die Nasenform ergibt. Dazu sind Kanten deutlich zu erkennen.

Die glatte Schale ist wenig geschmeidig, druckempfindlich und etwas glänzend. Die Grundfarbe ist ein helles Grünlichgelb, auf der Sonnenseite kann ein punktiertes Rot auftreten, oft gibt es auch dunkle karmesinrote Streifen. Zudem gibt es zahlreiche feine bis mitteldicke braune Punkte.

Das gelbliche oder grünweiße Fruchtfleisch ist fest, später markig, dabei mäßig saftig bis saftig und schwach gewürzt. Je nach Anbaugebiet und Bodenbeschaffenheit kann der Geschmack etwas säuerlich und wenig süß sein, unter guten Bedingungen kann er in eine Honigrichtung gehen.

Der Apfel soll möglichst lange am Baum bleiben, die Ernte Ende September bis Anfang Oktober erfolgen. Allerdings ist er nicht windfest, fällt also leider auch ungewollt vom Baum und bekommt dabei oft Druckstellen. Die Sorte läßt sich rund zwei Monate lagern, sie wird eigentlich nur als Wirtschaftsfrucht verwendet, als Tafelapfel ist sie in den seltensten Fällen geeignet.

Da der Apfel auch bei der Zubereitung seine Farbe behält, eignet er sich sehr gut für Apfelmus, ein Spitzname ist daher „Apfelmuser“. Auch für Most wird er verwendet.

Der Baum eignet sich auch für raue und Höhenlagen, ist aber recht krankheitsanfällig und braucht gute Pflege. Die Sorte ist auch heutzutage noch in Baumschulen zu bekommen und noch auf Streuobstwiesen zu finden.

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