AdT: Sweet Bough – die einen sagen so … (24.07.2022)

Historische Abbildung eines gelblichen Apfels mit Zweig und Blättern; USDA

Sweet Bough; ©USDA

Mit dem heutigen Apfel des Tages gibt es mal wieder eine Sorte mit vielen Synonymen: Der Sweet Bough heißt auch

Large Yellow Bough, Sweet Harvest, Bough, Early Sweet Bough, Washington, August Bough, August Sweeting, Boughsweet, Bow, Cane Mash, Early Sweet, Early Sweetheart, July Bough, Large Bough, Large Early Bough, Large Sweet Bough, Niack Pippin, Pound’s July, oder Yellow Bough.

Puh. Royal Charles Steadman hat ihn 1919 für die Pomological Watercolor Collection des USDA festgehalten, der Apfel stammte aus dem Van Buren County, Michigan.


In Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“ bin ich wieder fündig geworden. Es handelt sich um eine alte amerikanische Sorte aus dem Nord-Osten, die erstmals 1817 vom Pomologen (und Politiker) William Coxe Jr. (1762-1831) beschrieben wurde. Dessen Buch „A View of Cultivation of Fruit Trees, and the Management of Orchards and Cider“ gilt als das erste, das von einem Amerikaner geschrieben wurde und das amerikanische Obstbäume behandelte.

In einigen Baumschulkatalogen wird der Sweet Bough als „der früheste süße Apfel, der die Kultivierung wert ist“ genannt. Die Sorte wird von manchen sowohl als Tafel- als auch als Küchenapfel gelobt, John Ashton Warder (1812-1883) nannte ihn dagegen ohne Geschmack, wenn er gekocht wird.

Die Früchte sind mittelgroß bis groß, rund bis länglich, die Seiten oft ungleich. Die glatte Schale ist blass grünlich-gelb bis fast weiß, gelegentlich schwach rot.

Das weiße Fruchtfleisch ist sehr zart, saftig, knackig und in reifem Zustand im Juli sehr süß, aber bitter, wenn unreif. Der Baum selbst ist nur mäßig produktiv und anfällig für Feuerbrand.

Ich habe zwei neuere Berichte von Züchtern gefunden: Der eine nennt ihn süß und früh reif, aber mit schlechtem Eßerlebnis („a poor mouth feel“) – er würde ihn nicht wieder pflanzen. Der zweite nennt ihn „geschmacklos, mehlig, weich, ohne nennenswerte Eigenschaften“.

Dagegen wird er von der hier schon öfter erwähnten kleinen Salt Spring Apple Company in höchsten Tönen gelobt: Saftig, zart und knackig mit honigsüßem Geschmack und der beste frühe süße Apfel der alten Sorten. Sie empfehlen ihn als Tafelapfel gleich nach dem Pflücken, da er höchsten einige Tage gelagert kann. Da sie ihn erst im August ernten, könnte es sein, daß sie dort den idealen Zeitpunkt gefunden haben und daher zurecht begeistert sind.

Der Künstler

Der 1875 geborene Royal Charles Steadman gehörte wie Ellen Isham Schutt (1873–1955), Mary Daisy Arnold (ca. 1873–1955) und Deborah Griscom Passmore (1840–1911) zu den Illustrator*innen beim USDA und arbeitete dort seit 1915 als „pomological artist“. Er ist mit 892 Dokumenten in der pomologischen Aquarellsammlung verzeichnet.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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