AdT: Yellow Newtown (02.06.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-grünen und eines aufgeschnittenen Apfels sowie im unteren Bereich handschriftliche Notizen; USDA
Yellow Newtown; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Yellow Newtown. Die Abbildung stammt aus der Pomological Watercolor Collection des USDA, Ellen Isham Schutt hat sie am 19. bzw. 21. Januar 1914 angefertigt. Was auffällt, sind die ausführlichen Kommentierungen. Bisher gab es meist den Herkunftsort (Hood River County, Oregon), manchmal noch den Namen der Farm (E. A. Shepherd), und das Datum der Zeichnung. Ellen Schutt hat hier aber auch noch die Lagerungsbedingungen und eine Einschätzung notiert. Vielleicht wurde das in dem Jahr gewünscht; vielleicht wollte sie auch in ihrem letzten Jahr für das USDA noch etwas besonderes einführen?

Die Sorte war im 19. Jahrhundert enorm verbreitet und im kommerziellen Anbau wichtig, besonders auch im Süden. Was sich auch daran zeigt, daß es in der Sammlung 33 Abbildungen gibt (von denen Schutt zwischen 1903 und 1914 neun Stück angefertigt hatte).

Der Name „Yellow Newtown“ erinnert an einige Sorten, die ich schon im Blog hatte: Den Newtown Pippin, den Newtown Spitzenburg oder Neustadt’s Großer Pepping.

Es ist eine gelbe Variante des Newtown Pippin, wobei es unterschiedliche Auffassungen gibt, wie „eigenständig“ die Sorte zu bewerten ist. Creighton Lee Calhoun nennt in „Old Southern Apples“ den Grünen und den Gelben Nwetown als Verwandte, wobei sich nicht bestimmen ließe, wer von wem abstammt. Der Gelbe wurde im Süden kommerziell viel angebaut, weil er größer und damit im Verkauf attraktiver war. Im Geschmack ist er ein aromatischer, saftiger und süß-säuerlicher Tafelapfel.

Bei Pomiferous findet sich noch die Anmerkung, daß um 1900 neuere kommerzielle Apfelsorten begannen, die nordamerikanischen Obstgärten zu dominieren und den Yellow Newtown vom Markt zu verdrängen. Man findet die Sorte aber noch heute in Hof-Läden, Selbstpflückerbetrieben und Hobby-Obstgärten.

Adam berichtet in seinem Blog von einem gekosteten Exemplar (engl.).

Die Künstlerin:

Ellen Isham Schutt (1873–1955) gehörte wie Mary Daisy Arnold, Deborah Griscom Passmore und Royal Charles Steadman zu den Illustrator*innen beim USDA und arbeitete dort von 1904 bis 1914.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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