Der heutige Apfel des Tages ist der Rote Hebstkalvill, die Abbildung stammt aus Wilhelm LauchesDeutscher Pomologie, die von 1879 bis 1884 in 6 Bänden erschien.
Lauche (1827-1883) war Gärtner, Dendrologe und Pomologe, seine Beschreibung des heutigen Apfels findet sich im umfangreichen Angebot der Wageningen University & Research.
Die Sorte hatte ich schon ausführlicher besprochen, daher bitte hier entlang.
Und dann weise ich doch gleich noch auf den vierteljährlich erscheinenden NABU-Streuobst-Rundbrief hin, der in seiner digitalen Version kostenlos abonniert werden kann; auf der Seite gibt es außerdem frühere Ausgaben zum Download und zum Nachlesen.
Nach einer Weile gibt es heute mal wieder eine
Abbildung aus Jakob Gustav Pfau-Schellenbergs (1815-1881) Band 100 alte Apfel- und Birnensorten.
Der Küttiger Dachapfel kam fast ausschließlich in der Gemeinde Küttigen bei Aarau vor, wo er um 1770 als Zufallssämling entdeckt wurde. Er wurde dann gepfropft und trug bald erste Früchte. Weil der Garten aufgegeben wurde, hatte der Züchter den Baum unter das Strohdach des Vaterhauses versetzt – daher der Name „Dachapfel“. Von dort aus wurde die Sorte in der Gemeinde Küttigen verbreitet. „AdT: Küttiger Dachapfel (09.06.2022)“ weiterlesen
Der heutige Apfel des Tages ist der Black Sweet, das Exemplar aus dem Orange County, New York, hat Deborah Griscom Passmore 1894 für die Pomological Watercolor Collection des USDA festgehalten.
Erfreulicherweise wurde auf der Abbildung auch erwähnt, daß es ein Synonym für den Moore Sweet sei. Das bestätigt auch ein Blick in die Apples of New York. Dort wird als früheste Beschreibung die im New England Farmer angegeben, der 1829 erschien.
Der heutige Apfel des Tages darf wirklich eine alte Sorte genannt werden: Der London Pepping ist schon seit 1580 bekannt! Die Abbildung stammt, wie an den etwas merkwürdigen Farben gut zu erkennen ist, aus Österreichisch-Ungarischen Pomologie von Rudolf Stoll (1847-1913).
Beim BUND Lemgo gibt es in der Obstsortendatenbank aber noch weitere, schöne Abbildungen vom Apfel, der zu den Kalvillen gerechnet wird.
Der heutige Apfel des Tages, der Blue Russian, ist ein optisch sehr ansprechender Apfel – selbst für mich, der ich nicht wirklich ein Fan roter Äpfel bin. Die Abbildung stammt aus der Pomological Watercolor Collection des USDA, Deborah Griscom Passmore hatte den Apfel 1904 bei John Reir in Ithaca, Richland County im Bundesstaat Wisconsin gesehen.
Beim heutigen Apfel des Tages, dem Butter Sweet of Pennsylvania, hatte ich nach einer ersten vergeblichen Suche gehofft, noch etwas zu finden. Hätte ich das bloß nicht …
Ich hatte neulich schon überlegt hatte, im kommenden Jahr hier den Apfel-Kalender 2019 durchzugehen, weil mir das doch viel Spaß gemacht hatte. Heute habe ich mit Begeisterung gesehen, daß beim Verlag Hermann Schmidt 2022 wieder ein Apfel-Kalender erscheint! Was mich sehr begeistert.
Im kommenden Jahr muß ich mir damit keine Gedanken um eine Freizeitbeschäftigung machen 🙂
Die Gartenbauvereine in Rheinland-Pfalz und im Saarland haben den Moseleisenapfel zur Streuobstsorte des Jahres 2019 gewählt. Seit 2000 macht der Verband mit der jährlichen Auszeichnung auf die besondere Bedeutung der Streuobstwiesen für Naturschutz und Artenvielfalt aufmerksam.
Eine erschreckende Zahl habe ich dazu in einem dpa-Bericht gelesen: Im Saarland gibt es auf etwa 7000 Hektar Streuobstwiesen heute rund 460 000 Bäumen – 1965 waren es noch 1,2 Millionen Bäume.
Der kleine bis mittelgroße Moseleisenapfel ist eine sehr alte Sorte, die vor allem im Saar-Mosel-Raum bis zum Mittelrhein und in Belgien bekannt ist. Inzwischen selten geworden, zeigt der Apfel ab September seine kräftige rote Farbe, wird allerdings erst ab Oktober gepflückt. Er läßt sich bis ins Frühjahr lagern. Das grünlich-weiße Fruchtfleisch ist fest, schmeckt süßsäuerlich bis süß, hat aber kein besonderes Aroma. Daher wird er heute als Mostapfel genutzt.
Sehr schön, daß es weitere regionalbezogene Obstbücher gibt. Eines davon ist „Äpfel und Birnen aus Luxemburg. Geschichte – Tradition – Sorten – Verwertung“ von Raymond Aendekerk, Doris Bauer, Richard Dahlem, Marc Thiel, Hans Thomas Bosch und Hans Joachim Bannier. In ihm ist auch der Moseleisenapfel zu finden. Das Buch hat 224 Seiten und natürlich viele Fotos. Es ist u.a. über die Gartenbauvereine SAL/RLP zu beziehen (ISBN: 978-99959-45-14-5).
Das Brandenburger Umweltministerium meldete am 7. Januar 2019 unter dem Titel „Seltener Fund von großem Wert“, daß die regionale Sorte „Napoleon“ wiederentdeckt wurde. Seit den 1930er Jahren galt sie in der Prignitz und im Wendland als verschollen. Den drei Pomolog*innen Urte Delft, Silke Last und Hermann Stolberg gelang jetzt der Nachweis des „Napoleonsapfels“ in der Prignitz und im Amt Neuhaus.
Der Apfel ist gelb-rot gestreift, das mittelfeste Fleisch ist saftig und fein aromatisch. Er reift im September/Oktober und ist bei kühler Lagerung bis April haltbar. Die Bäume können sehr groß werden, sind robust und gut für Obstwiesen der Region geeignet.
Das UNESCO-BiosphärenreservatFlußlandschaft Elbe ist damit um eine wertvolle Sorte reicher!