AdT: Roter Gravensteiner (04.09.2022)

Historische Abbildung von drei rötlich-grünen Äpfeln, einem Zweig mit Blättern und einem aufgeschnittenen Apfel; BUND Lemgo
Roter Gravensteiner; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Rote Gravensteiner, die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet.

Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) hat die Sorte im „Illustrierten Handbuch der Obstkunde“ (PDF) beschrieben. Sie ist eine um 1850 entstandene Knospenmutation des Gravensteiner, den ich im Blog schon ausführlich beschrieben hatte.
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Vorsicht! Fräulein!

Heute begegnete mir beim Fruchtportal eine ganz kreative PR-Mitteilung der Deutschen Obstsorten Konsortium GmbH:

Mach dein Taste-ament! Fräulein, die neue Apfelentdeckung aus Deutschland, stellt sich dem großen Geschmackstest

Also, Vorsicht beim Verzehr und lieber vorher das Testament machen – man könnte den Apfel nicht überleben! Schließlich heißt es in der Meldung weiter:

„Das Fruchtfleisch ist beim ersten Biss förmlich in meinem Mund explodiert!“

Und wie kam man(n) auf die geniale Idee, eine neue Apfelsorte „Fräulein“ nennen?

„Für uns lag es einfach nahe, dem neuen Apfel einen Namen zu geben, der widerspiegelt, dass er eine deutsche Entdeckung ist, dass er für Tradition und Moderne, aber auch eine neue Generation steht. Damit war der Name Fräulein geboren“ erzählt Jens Anderson von der Deutsches Obstsorten Konsortium GmbH.

Ach, ach und ach.

Nachtrag – Im Tagesspiegel nahm sich Gunda Bartels am 7.12.12020 auch des Themas an:* Das „Fräulein“ im Obstregal: Altbackenen Sexismus gibt’s nun auch als Apfelsorte.

Endlich: die neue Ernte ist da!

rote und grüne Äpfel liegen auf einem Holztisch

Links der rote Akane, rechts der überwiegend grüne Hana

Heute war ich auf dem Ökomarkt am Rudolfplatz, um mal nach Äpfeln aus neuer Ernte zu schauen. Und wie schon im vergangenen Jahr wurde ich am Stand von Haus Bollheim fündig. Vier rote Akane und vier eher grüne Hana kamen mit nach Hause.

Mir schmeckt der säuerliche Hana sehr gut, der eine leicht fruchtige Süße und eine kräftige Säure hat. Ohne Schale schien er etwas zahmer.

Der rote Akane hat hier eine Liebhaberin eher süßer Äpfel gefunden. Er schmeckt mir auch nicht schlecht, aber ein bißchen fehlt mir der Geschmacks-Flash des Hana. Das hat auch sein Gutes: So gibt es keinen Streit.

Beide Sorten sind nicht besonders lange lagerfähig – aber nach der langen apfellosen Zeit hält bei mir eh kein Apfel sehr lange …

Beim ursprünglich in Japan gezüchteten Akane finde ich wieder einmal den Zeitraum von der Züchtung 1937 bis zur Markteinführung 1970 erstaunlich.

Die neuen Äpfel kommen

Historische Abbildung von gelblich-grünlichen und aufgeschnittenenee Äpfel mit Zweig und Blättern; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Weißer Klar-Apfel; ©BUND Lemgo

In der Gießener Allgemeinen gab es am Sonnabend (11.8.18) einen netten kleinen Leser-Artikel von Georg Erhardt über das Einlagern eigener Äpfel, um so ohne Importe durch das ganze Jahr zu kommen.

Und die erfreuliche Nachricht, daß der Weiße Klarapfel bereits geerntet wird, gab es obendrauf.

Juni ist ein harter Monat

Apfelbaum mit Früchten

Grow, Apfel, grow!

Adam klagt in seinem Blog zu recht:

June is always a hard month for apple aficionados, but this June feels especially crabbed and frustrated.

Im Moment scheint nur noch Überseeware in den Läden zu liegen, und was ich kürzlich aus Chile zwischen den Zähnen hatte, sah aus wie ein Apfel, aber schmeckte doch sehr flach. Gut, daß ich mich mit Apfelkraut über diese trostlose Zeit retten kann.