AdT: Hungarian – gibt es etwas zu feiern? (20.08.2018)

Historische Abbildung eines gelb-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der Hungarian; ©USDA

Ob das jetzt ein Omen ist, daß ich zum heutigen Apfel des Tages, dem Hungarian, nichts finde? Der wurde wegen des Ungarischen Nationalfeiertags in den Kalender genommen. Es gibt beim USDA nur diese eine Abbildung, die Bertha Heiges 1902 in South Haven im Van Buren County, Michigan, angefertigt hat. Sonst findet sich weder in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“ noch in den Apples of New York etwas zum Apfel.
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AdT: Richard – ein bißchen mehr Infos (19.08.2018)

Historische Abbildung von grünen Äpfeln am Zweig, einem gelben Apfel und einem aufgeschnittenen Apfel; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Der Richard; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, der Richard, ist als Gelber Richard, auch Großer Richard oder Eutiner Gelber Richard bekannt und war am 30. Januar schon im Kalender. Die Abbildung stammt aus dem Band „Deutschlands Obstsorten“.

An der Abbildung fällt sehr schön ins Auge, wie sich Äpfel beim Reifen noch verändern und wie aus dem grünen Exemplar ein Gelber Richard wird.

Seit dem Januar-Eintrag habe ich mir das dort erwähnte „Apfelbuch Berlin-Brandenburg“ von Caty Schernus und Alexander Fromm zugelegt. Mit den Illustrationen von Walter Karberg, Rezepten und vielen interessanten Informationen rund um Äpfel gefällt es mir sehr gut.

In dem Buch gibt es auch eine Geschichte zum Gelben Richard. Einige Äpfel dieser Sorte sollen während der Napoleonischen Zeit im mecklenburgischen Ort Körchow vom Küster auf dem Kirchturm vor Mitessern versteckt und von französischen Soldaten entdeckt worden sein. Denen hatten die Äpfel augenscheinlich geschmeckt, was sich auch unter der Bevölkerung herumsprach. Und so wurde der Gelbe Richard schnell in der ganzen Umgebung angepflanzt.

AdT: Jäger-Apfel (18.08.2018)

Historische Abbildung zweier gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels sowie ein Zweig und Blätter; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Der Jäger-Apfel; ©BUND Lemgo

Jakob Gustav Pfau-Schellenberg (1815-1881) beschreibt den heutigen Apfel des Tages, den Jäger-Apfel, im Band „100 alte Apfel- und Birnensorten“. Interessanterweise findet sich bei ihm nicht der Hinweis auf den Rheinischen Winterrambur, der bei der Suche nach „Jägerapfel“ sofort auftaucht. Auch beim BUND Lemgo wird er nicht in Verbindung mit dem Jägerapfel genannt. Also behandle ich einfach als eigenständige Sorte und halte mich an Pfau-Schellenberg.
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AdT: Rheinischer Krummstiel (17.08.2018)

Historische Abbildung eines rötlichen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Der Rheinische Krummstiel; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages trägt seinen Namen zu Recht: Der Rheinische Krummstiel war zunächst besonders in Waldorf verbreitet, einem heutigen Ortsteil der Stadt Bornheim zwischen Bonn und Köln – hier wird auch der Ursprung des Sämlings vermutet. Dies hatte zumindest Adrian Diel (1756-1839) geschrieben, der seinen Baum vom Gärtner J. P. Commans erhalten hatte. Und für den zweiten Teil des Namens ist die Tatsache des oft sehr kurzen und krummen Stiels verantwortlich. Die Abbildung stammt aus der „Österreichisch-Ungarischer Pomologie“ von Rudolf Stoll (1847-1913).
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Meine Äpfel des Tages

12 grünrote Äpfel liegen auf einem Holztisch

Heute habe ich auf dem Kölner Ökomarkt am Rudolfplatz drei frühe Sorten bekommen, die ich bisher noch nicht gegessen habe. Es sind alles keine alten Sorten, aber da kommt vielleicht noch in den nächsten Wochen was.

Oben der Delbar (auch Delba, Delcorf oder Delbarestivale), eine französische Sorte, die 1956 gezüchtet wurde und seit 1982 auf dem Markt ist. Mit einem recht großen Exemplar habe ich heute angefangen: Die Schale hat einen kaum merkbaren Duft. Das Fruchtfleisch ist knackig, leicht säuerlich, dabei überwiegt aber ein süßer Grundton. Den hätte ich gern schon in den vergangenen heißen Wochen gehabt.

Unten links der Hana, eine tschechische Sorte, die seit 1997 verkauft wird.

Unten rechts der Collina, der in den Niederlanden entwickelt wurde und seit 1995 im Handel ist.

AdT: Dona Maria – nicht schon wieder … (15.08.2018)

Historische Abbildung eines gelblichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Dona Maria; ©USDA

Vielleicht hat der Kalender ja irgendwie mitbekommen, daß ich drei Wochen im Urlaub war und dies meine erste Arbeitswoche ist. Und hat darum schnell Äpfel gesucht, zu denen keine Informationen zu finden sind, damit ich nicht so viel schreiben muß. Nett vom Kalender, aber nichts zu finden dauert ja immer länger.
Der heutige Apfel des Tages, der Dona Maria, ist auch wieder so ein Unbekannter.
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AdT: Earlham – ohne Worte (14.08.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-grünnen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der Earlham; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages, der Earlham, muß leider ohne Worte auskommen. Beim USDA gibt es nur diese eine Abbildung, die Mary Daisy Arnold 1938 anfertigte. Dazu gibt es die Information, daß der Apfel in Ames im Story County, Iowa, gefunden wurde. In Iowa wiederum gibt es ein Earlham. Aber der Rest bleibt leider Spekulation. Im großen, weiten Internet habe ich zu der Sorte oder einer Gärtnerei nichts gefunden.

Daß der Earlham nicht in den Apples of New York auftaucht, könnte bedeuten, daß die Sorte um die Jahrhundertwende noch nicht bekannt war. Oder sie war im Raum New York unbekannt. Auch Creighton Lee Calhoun schreibt in seinen „Old Southern Apples“ nichts dazu.

Die Künstlerin

Mary Daisy Arnold (ca. 1873–1955) gehörte wie Deborah Griscom Passmore und Royal Charles Steadman zu den wichtigen Illustrator*innen beim US Department of Agriculture. Über ihr Leben weiß man nicht viel, da Unterlagen über sie vor 1921 vernichtet wurden.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

AdT: McIntosh – ein leckerer Platzhirsch (13.08.2018)

Historische Abbildung eines grünlich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der McIntosh; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages, der McIntosh, auch McIntosh Red oder einfach Mac war laut Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“ in den letzten sechzig Jahren der wichtigste kommerzielle Apfel, der in New England, im Süden Kanadas und in Teilen von New York angebaut wurde. Er macht etwa 6 Prozent der amerikanischen kommerziellen Apfelproduktion aus. In dem nördlichen Klima, in dem die Äpfel für sechs Monate in normalen Kühlhäusern aufbewahrt werden können, wächst er sehr gut. Im Süden dagegen ist er, außer in Höhenlagen, eine Enttäuschung und wurde dort auch nur von einigen Baumschulen verkauft. In wärmeren Klimazonen ist der McIntosh weicher, farbschwächer und fällt oft vor der Reife vom Baum.
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