AdT: Doppelter Prinzenapfel (31.12.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen, länglichen Apfels; BUND Lemgo

Doppelter Prinzenapfel; © BUND Lemgo

Der letzte Apfel des Tages im diesjährigen Apfelkalender ist ein doppelter, nämlich der Doppelte Prinzenapfel. Die Abbildung stammt aus dem 1892 erschienenen Band 38 der Pomologischen Monatshefte. Diese wurden 1855 von den Pomologen Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) als „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ (1855-1865) gegründet. Sie hieß später „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau“ (1865-1874), eben „Pomologische Monatshefte“ (1875-1905) und „Deutsche Obstbauzeitung“ (1906-1922).

Eduard Lucas‘ Sohn Friedrich hat dazu einen kurzen Beitrag geschrieben. Die sehr schöne Abbildung hatte der Garteninspektor Franz Göschke angefertigt, der Apfel wurde 1890 auf einer Ausstellung in Berlin gezeigt. Dort hatte er sich wegen seines guten Aussehens und der „vorzüglichen Konservierung“ ausgezeichnet.

Lucas vermutet, daß es sich bei dieser als „Doppelter Prinzenapfel“ vorgestellten Sorte um die selbe handelt, die Theodor Engelbrecht (1813-1892) in Deutschlands Apfelsorten (PDF) 1889 unter Nr. 79 als „Winter-Prinzenapfel“ beschrieben hatte: Der walzenförmige, nur leicht stielbauchige Apfel weist fast gleiche Hälften auf. Die Einsenkung des Kelchs ist recht tief, es zeigen sich dort flache, deutlich über die Frucht laufenden Rippen.

Die glatte, grüne Schale wird später hellgrünlich-gelb, die Sonnenseite ist meistens schwach gerötet und hat blasse, karminrote Streifen. Es gibt feine braune Pünktchen, nicht selten sind kleine Anflüge von Rost zu finden. Die Frucht welkt nicht und hat einen sehr deutlichen Geruch.

Das ziemlich feine und markige Fruchtfleisch ist hellgrün-gelblich bis -weiß, saftig und hat einen angenehm gewürzten, etwas vorherrschenden weinig-süßen Geschmack.

Die Sorte soll in der Hamburger Gegend sehr verbreitet gewesen sein, sie wird auch heute noch angebaut.

Bei Hans-Joachim Banniers 200 Apfelsorten-Beschreibungen gibt es eine schöne Ergänzung: Die wohlschmeckenden Äpfel fallen in der Reife leicht und sind nur von kurzer Haltbarkeit, weshalb sie oft nur als Mostapfel verwendet werden, auch wenn sie eingeschränkt als Tafeläpfel brauchbar seien. Sie eignen sich für Streuobstwiesen mit nicht zu schwerem Boden.

AdT: Winter-Rambour (27.12.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-roten Apfels; Dt. Gartenbaubibliothek e.V.

Winter-Rambour; © Dt. Gartenbaubibliothek e.V.

Der heutige Apfel des Tages ist ein Winter-Rambur, die Abbildung stammt aus dem 1890 erschienenen Band 36 der Pomologischen Monatshefte. Diese wurden 1855 von den Pomologen Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) als „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ (1855-1865) gegründet und hieß später „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau“ (1865-1874), eben „Pomologische Monatshefte“ (1875-1905) und „Deutsche Obstbauzeitung“ (1906-1922).

Ich habe diesmal „ein Winter-Rambour“ geschrieben, weil der Name für zahlreiche Sorten verwendet wurde und dies durchaus umstritten war. Dazu gibt es in Band 50, der 1904 erschien, einen längeren Beitrag mit dem Titel „Eine sehr nötige Umtaufe“, den ich zur Lektüre empfehle.
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AdT: Hyslop (26.12.2022)

Historische Abbildung von zwei dunkelroten Äpfel, die an einem Zweig mit Blättern hängen; USDA

Hyslop; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages, der Hyslop, gehört zu den Crab Apples, den Holzäpfeln. Von denen hatten wir schon den Wildapfel. Die schöne Abbildung stammt von Royal Charles Steadman, der den Apfel 1919 in South Haven im Van Buren County, Michigan, gefunden hatte. Der Hyslop wird im 2. Band der Apples of New York beschrieben.

Die Herkunft ist unbekannt, im Jahr 1869 bemerkte der US-amerikanische Pomologe Charles Downing (1802-1885), daß die Sorte lange und sehr extensiv kultiviert wurde. Der Hyslop wurde allgemein von Baumschulen im ganzen Land aufgeführt und galt als einer der bekanntesten und am weitest verbreiteten Crab Apples.
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AdT: Rothe Calville (02.10. und 25.12.2022)

Historische Abbildung eines roten Apfels am Zweig mit Blatt und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Roter Herbstkalvill; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Rote Herbstkalvill. Es ist eine sehr alte französische Sorte, die bereits im 17. Jahrhundert bekannt war. Die Abbildung stammt aus Christian Eduard Langethals (1806-1878) Deutschem Obstcabinet, er ordnet sie als Frucht II. Ranges ein. Im 19. Jahrhundert war die Sorte in Mitteleuropa sehr verbreitet, heutzutage ist sie selten.
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AdT: Roter Liebesapfel (24.12.2022)

Historische Abbildung eines roten Apfels mit gelborangen; Dt. Gartenbaubibliothek e.V.

Der rote Liebesapfel; © Dt. Gartenbaubibliothek e.V.

Der heutige Apfel des Tages ist der rote Liebesapfel, die Abbildung stammt aus Band 1 von Johann Lexa von Aehrenthals (1777-1845) „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 70f, erschienen 1833).

Die Sorte ist vor allem als Danziger Kantapfel bekannt, daber auch als Bentleber Rosenapfel, Braunroter Himbeerapfel, Großer Roter Herbstfaros und als Florentinerapfel. Beim letzten Eintrag habe ich etwas ausführlicher zu der Sorte geschrieben, daher bitte dort (und bei den anderen verlinkten Beiträgen) nachlesen.

AdT: White Winter Pearmain (23.12.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-gelben und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
White Winter Pearmain; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der White Winter Pearmain, die Abbildung hatte Amanda Newton 1912 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt. Das Exemplar stammte von einen B. B. Pratt aus dem, in diesem Blog noch nicht vorgekommenen, Umatilla County* in Oregon. Es gibt in der Sammlung insgesamt sechs Abbildungen, die recht stark variieren.

Zur Sorte habe ich einen ausführlichen Eintrag in Band 1 der Apples of New York gefunden, der 1905 veröffentlicht wurde – dort wird die Sorte mit dem Hauptnamen White Pearmain geführt.

Um 1900 war es in Teilen des Mittleren Westens von Ohio bis Kansas eine begehrte alte Tafelapfel-Sorte. In diesen Regionen wuchs er besser als im Bundesstaat New York, in dem er auch nicht zum Anbau empfohlen wurde.
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AdT: Winter Green (22.12.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Winter Green; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Winter Green, die Abbildung hatte Mary Arnold 1928 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt. Ein Jahr später hatte Royal Charles Steadman noch eine Illustration beigesteuert. Beide Exemplare kamen von der Rossly-Versuchsstation im Arlington County, Virginia.

Das Protokoll der Versuchsstation finde ich nicht so informativ, zu der Sorte habe ich sonst nur etwas in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“ gefunden.
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AdT: Gelber Winter Stettiner (21.12.2022)

Historische Abbildung von roten und grünlich-gelben Äpfelnm dazu ein Zweig mit Blättern und ein aufgeschnittener Apfel; BUND Lemgo
Gelber Winter-Stettiner; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Gelbe Winter-Stettiner, die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet. Interessant finde ich, daß auf der Abbildung sowohl der Rote wie auch der Gelbe Winter-Stettiner gezeigt werden.

Für die Beschreibung benutze ich wieder einmal das 1875 erschienene „Illustrierte Handbuch der Obstkunde“ (PDF), das es online u.a. beim BUND Lemgo gibt. Den Artikel hatte Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) geschrieben.
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AdT: Mayers Weißer Winter-Taubenapfel (20.12.2022)

Historische Abbildung von zwei gelblich-rötlichen Äpfeln und einem aufgeschnittenen Apfel; Dt. Gartenbaubibliothek e.V.
Mayers Weißer Winter-Taubenapfel; © Dt. Gartenbaubibliothek e.V.

Der heutige Apfel des Tages ist Mayers Weißer Winter-Taubenapfel*, die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet (PDF) von Christian Eduard Langethal (1806-1878).

Die Sorte hatte ich schon ganz früh in diesem Blog beschrieben, dementsprechend war der damalige Eintrag auch noch etwas spärlich. Nichtsdestotrotz verweise ich gern auf den damaligen Beitrag, hier ergänze ich mit Langethals Beschreibung.
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