AdT: Liveland Raspberry (08.11.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Liveland Raspberry, © USDA

Der Apfel des Tages ist der Liveland Raspberry und ein Weitgereister. Ursprünglich aus Livland stammend, schaffte er 1883 (nach anderen Quellen schon vor 1870) den Sprung über den Atlantik und wurde als Liveland oder Lowland Raspberry in den USA heimisch.

Ellen Schutt fertigte 1909 die schöne Illustration für die Pomological Watercolor Collection des USDA an, dort gibt es acht weitere Abbildungen. Das Exemplar stammte von einer kanadischen Versuchsstation.

Er ist ein früh im Jahr reifender Apfel, schon im Juni kann er geerntet werden. Sein Fleisch soll sehr weich, sein Geschmack von leichter Süße sein.
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AdT: Red Sport of Stark – auf dünnem Eis (01.02.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Red Sport of Stark; © USDA

Beim heutigen Apfel des Tages, dem Red Sport of Stark, begebe ich mich auf ziemlich dünnes Eis. Die Abbildung, die aus dem USDA stammt, ist die einzige zu dieser Sorte; es sind auch keine Details vermerkt, lediglich das Jahr 1934 und als Ort Allegan (County) in Michigan. Und ich habe auch in den einschlägigen Büchern dazu nichts gefunden.

Wenn ich den Namen übersetze, komme ich zu etwas wie „Roter Sprößling vom Stark“. Und wenn ich mir die Abbildungen des Stark beim USDA anschaue, sind da schon Ähnlichkeiten.

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AdT: Possarts Moskauer Nalivia – Apfel der Kindheit eines Nobelpreisträgers (26.01.2022)

Historische Abbildung zweier grüner und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Possarts Moskauer Nalivia; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist Possarts Moskauer Nalivia (und nicht „Mailivia“, wie im Kalender zu lesen), die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878). Die Abbildungen gefallen mir nicht wirklich, durch die anderen Abbildungen, die in der Obstsortendatenbank versammelt sind, gewinnt der Apfel ungemein. Allerdings sehen die Äpfel fotografiert wirklich nicht attraktiv aus, wie es bei der Arche Noah (PDF) zu sehen ist.

„Nalivia“ ist der ursprüngliche Name dieser aus Russland stammenden Sorte. 1826 soll sie durch einen Justizrat Possart von Russland nach Deutschland gebracht worden sein. Rund 60 Jahre später wurde sie dann unter dem Namen Antonowka vertrieben. Wobei ich die dazu berichtete Entstehung nicht ganz nachvollziehen kann:
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AdT: Was lange währt – Langdauernder roter Hartapfel (03.01.2022)

Historische Abbildung zweier roter und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Langdauernder roter Hartapfel; © BUND Lemgo

Der heutige, schöne Apfel des Tages ist der Langdauernde rote Hartapfel, die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet (PDF, S. 730ff.) von Christian Eduard Langethal (1806-1878). Das „langdauernd“ leitet sich nicht vom lang dauernden Wachsen ab, sondern von der langen Haltbarkeit des Apfels.

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Der ausgezeichnete Moseleisenapfel

5 rote Moseleisenapfel am Ast mit Blättern; Foto von Hans J Bannier, Gartenbauvereine in Rheinland-Pfalz und im Saarland

Der Moseleisenapfel; ©Hans-J. Bannier, Gartenbauvereine SAL/RLP e.V.

Die Gartenbauvereine in Rheinland-Pfalz und im Saarland haben den Moseleisenapfel zur Streuobstsorte des Jahres 2019 gewählt. Seit 2000 macht der Verband mit der jährlichen Auszeichnung auf die besondere Bedeutung der Streuobstwiesen für Naturschutz und Artenvielfalt aufmerksam.

Eine erschreckende Zahl habe ich dazu in einem dpa-Bericht gelesen: Im Saarland gibt es auf etwa 7000 Hektar Streuobstwiesen heute rund 460 000 Bäumen – 1965 waren es noch 1,2 Millionen Bäume.

Der kleine bis mittelgroße Moseleisenapfel ist eine sehr alte Sorte, die vor allem im Saar-Mosel-Raum bis zum Mittelrhein und in Belgien bekannt ist. Inzwischen selten geworden, zeigt der Apfel ab September seine kräftige rote Farbe, wird allerdings erst ab Oktober gepflückt. Er läßt sich bis ins Frühjahr lagern. Das grünlich-weiße Fruchtfleisch ist fest, schmeckt süßsäuerlich bis süß, hat aber kein besonderes Aroma. Daher wird er heute als Mostapfel genutzt.

Sehr schön, daß es weitere regionalbezogene Obstbücher gibt. Eines davon ist „Äpfel und Birnen aus Luxemburg. Geschichte – Tradition – Sorten – Verwertung“ von Raymond Aendekerk, Doris Bauer, Richard Dahlem, Marc Thiel, Hans Thomas Bosch und Hans Joachim Bannier. In ihm ist auch der Moseleisenapfel zu finden. Das Buch hat 224 Seiten und natürlich viele Fotos. Es ist u.a. über die Gartenbauvereine SAL/RLP zu beziehen (ISBN: 978-99959-45-14-5).

Apfelsorten und die Vereindeutigung der Welt

Reclam Titelseite von Thomas Bauers Die Vereindeutigung der Welt

„Was haben der Verlust der Vielfalt von Apfelsorten , die Art des Auftretens von Politikern und Schauspielern in Talkshows, Schubladendenken, gleichmacherischer Rassismus, religiöser Fundamentalismus oder der Kunst-und Musikmarkt gemeinsam?“

Natürlich mußte ich bei so einem Klappentext-Anfang den schmalen Reclam-Band „Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt“ von Thomas Bauer mitnehmen …

AdT: Arlington Queen – und schon wieder ein (E-) Buch … (16.03.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Die Arlington Queen, von Deborah Griscom Passmore; ©USDA

Beim heutigen Apfel des Tages, der Arlington Queen, wollte ich – wie schon beim Dixon – den Publikums-Joker ziehen. Bis auf die Abbildung aus dem Jahr 1895 beim USDA hatte ich nichts zu diesem Apfel gefunden. Nichts bei Wikipedia, nichts beim BUND Lemgo. Vergeblich hatte ich bei den Apples of New York nachgeschaut.
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