AdT: Erzherzog Anton – fast ne kölsche Jong … (09.06.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen Apfels; BUND Lemgo
Erzherzog Anton; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, der Erzherzog Anton, wird erfreulich ausführlich beschrieben. Adel verpflichtet eben. Rudolf Stoll (1847-1913) führt ihn in seiner „Österreichisch-Ungarischen Pomologie“ auf, die Kalenderabbildung stammt ebenfalls aus dem Band.

Der Apfel wurde erstmalig 1799 vom Augustiner-Chorherrn und Pomologen Josef Schmidberger (1773-1844) beschrieben, was nicht verwunderlich ist – er hatte ihn in St. Florian bei Linz aus dem Kern einer Reinette von Orleans gezogen. Schmidberger gilt als ein Pionier der Schädlingsbekämpfung, zudem züchtete und veredelte er Obstsorten.
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AdT: Early Cooper – und nicht viel mehr (08.06.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Early Cooper; ©USDA

Irgendwie sind die US-amerikanischen Äpfel gerade etwas kniffelig. Leider finde ich auch zu diesem Apfel des Tages, dem Early Cooper, nicht besonders viel. Was sich findet, sind einige Broschüren wie diese aus den 1920er und 30er Jahren, in denen die Sorte als früh reifende und lohnende besonders in Kansas zum Anbau empfohlen wird. Das kann daran liegen, daß man sich dort um den Obstanbau besonders bemühte und deshalb die Broschüren druckte. Oder aber es sind aus anderen Bundesstaaten keine erhalten oder bisher noch nicht digitalisiert.
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AdT: Großer Farosapfel – Der herrschende Apfel ist immer auch der Apfel der Herrschenden. Oder so … (07.06.2018)

Historische Abbildung eines roten Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank
Der Große Farosapfel; ©BUND Lemgo

Beim heutigen Apfel des Tages, dem Großen Farosapfel, hätte ja alles so schön sein können. Die Abbildung stammt aus Johann Prokop Mayers (1737-1804) III. Band der Pomona Franconica, und dort beschreibt er den Apfel auch. Doch leider beginnt er erst einmal lang und auch sehr breit über Farosäpfel überhaupt. Neben der allgemein anerkannten Ansicht, daß es drei Sorten gäbe, nämlich den Kleinen, den Roten und den Großen, fächert er die möglichen Herkünfte und Bedeutungen des Namens und synonym verwandter Äpfel auf.
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Nein! Doch! Hmm …

Äpfel und Birnen auf einem Tablett

Foto von silviarita; Pixabay

Da hatte ich bei der Ankündigung des Weinheimer Weststadtfests am 16. Juni 2018 im Rheinneckarblog gedacht, es gäbe eine humorvolle Stadtverwaltung, die eine „Apfel-und-Birnen-Straße“ genehmigt.

Doch leider sind es zwei getrennte Straßen: die Apfel- und die Birnenstraße. Hmm …

Und warum wird der Apfel in der Einzahl, die Birne aber in der Mehrzahl verwendet? Weil die Birnestraße als Hommage an den großen europäischen Staatsmann verstanden werden könnte?

Wie gewonnen …???

rote Äpfel hängen an Zweigen

©Tom Swinnen, pexels; Lizenz: CC0

Gestern berichtete das Fruchtportal über eine prognostizierte Apfel-Rekordernte (13,2 Mio t), und ich grübelte noch, welches das erwähnte Billig-Land sein könnte, das möglicherweise den anderen Anbauländern zusetzen wird.

Da sehe ich in der heutigen Südwest Presse etwas alarmierende Nachrichten über die Apfel-Gespinstmotte, die den Apfelbäumen im Ulmer Raum zusetzt. Auch in Westfalen soll sie schon gesichtet worden sein. Ich wünsche den Obstbauern viel Glück!

AdT: Champion Pippin – vielleicht. Vielleicht auch nicht … (05.06.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der Champion Pippin; ©USDA

Bei dem heutigen Apfel des Tages, dem Champion Pippin, den Deborah Passmore 1903 im Ross County, Ohio, gefunden hat, bin ich mir nicht ganz sicher. Einiges deutet darauf hin, daß es sich um den Collins handeln könnte, der u.a. in den Apples of New York beschrieben wird und für den Champion ein Synonym ist. Allerdings ohne „Pippin“, der in der Pomological Watercolor Collection gesondert aufgeführt wird.

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Bald ohne Mark & Saft?

Ein halbierter Apfel liegt auf einer Fläche von getrockneten Apfelstücken; (C)Pixabay

In der Märkischen Allgemeinen wird heute von der möglichen Gefährdung der Landes-Obstbauversuchsstation in Müncheberg berichtet. Das könnte zu einem Wissensverlust über jahrhundertealte Obstsorten und der Gefährdung alter Baumbestände führen.

Es gibt seit zwei Jahren bereits eine Initiative zum Erhalt der Station, die allerdings ministeriale Antworten wie diese bekommt:

„Eine fachliche Kompensation bei längerem Ausfall des Stationsleiters muss situativ und anlassbezogen geklärt werden.“

Politik im Sichtflug? Unerfreulich …

AdT: Sommer-Veilchenapfel – einfach dufte (04.06.2018)

Historische Abbildung von drei gelblich-rötlichen und einem aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Sommer-Veilchenapfel; ©BUND Lemgo

Die Abbildung des heutigen Apfel des Tages stammt aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878).

Der mittelgroße Sommer-Veilchenapfel ist eine alte Rosenapfel-Sorte, die auch unter den Namen Sommer-Rothen- oder Sommer-Rosenapfel bekannt ist. Allerdings kann sie auch mit einer anderen Sorte verwechselt werden, die ebenfalls als Sommer-Rosenapfel firmiert.
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AdT: Schweizer Edelborsdorfer – wer hat’s erfunden? (02.06.2018)

Kalenderblatt mit historischer Abbildung eines gelblich-rötlichen Apfels; Schweizer Edelborsdorfer; Verlag Hermann Schmidt
Der Edelsborsdorfer,
aus dem Kalender „An Apple a Day“, mit frdl. Genehmigung des Verlags Hermann Schmidt

Mit dem heutigen Apfel des Tages geht es ruckzuck. Warum er auf dem Kalenderblatt „Schweizer“ Edelborsdorfer genannt wird, kann ich mir nur so erklären, daß die Abbildung aus dem wunderbaren Buch des Schweizer Pomologen Jakob Gustav Pfau-Schellenberg (1815-1881), den „100 alte Apfel- und Birnensorten“ verwendet wurde, und daher einfach das „Schweizer“ dazugeschrieben wurde.
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AdT: Longvilles Kernapfel – und nix Vokal, wo nach a kommt (31.05.2018)

Historische Abbildung zweier gelblich-rötlicher und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Longville’s Kernapfel; ©BUND Lemgo

Die Abbildung des Apfel des Tages stammt aus dem von Christian Eduard Langethal (1806-1878) herausgegebenen Deutschen Obstcabinet. Bei dem Namen auf der ursprünglichen Illustration hat der Lithograph geschlampt und das „e“ im Longville weggelassen …

Der britische Botaniker John Lindley (1799-1865) berichtet in seiner 1841 erschienenen Pomologia Britannica über den Longville’s Kernel, wie er in Großbritannien genannt wird. Die Sorte stammt aus Herefordshire, hat nennenswerte Verdienste, war aber damals kaum bekannt.
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