AdT: Serczika – Ausflug nach Slawonien (16.04.2018)

Historische Abbildung eines grün-rötlichen Apfels; BUND Lemgo

Der Serczika, nach Stoll; ©BUND Lemgo

Den heutigen Apfel des Tages hat Rudolf Stoll (1847-1913) in seiner „Österreichisch-Ungarischen Pomologie“ beschrieben. Der Serczika, auch Srzika oder Srcsika, ist eine slawonische Nationalsorte, die hauptsächlich um Osijek herum angebaut wurde. Stoll hatte zu seiner Zeit keine Beschreibungen vorgefunden, und auch in Baumschulen sei die Sorte kaum zu finden gewesen.
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AdT: Lothringi Renet – ein Apfel mit (Blog-) Vergangenheit (14.04.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-grünen und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Lothringer Renette nach Stoll; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, die Lothringer Renette, führt zurück zur Reinette von Canada vom 14. Januar. Der Pomologe Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) schreibt im „Illustrierten Handbuch der Obstkunde“ (PDF) ausführlich über die Hintergründe des Apfels*. Danach hat wohl Adrian Diel (1756-1839) den Apfel, den er aus Metz bekam, als erster beschrieben. Von diesem kam ein Reis zu Oberdieck, der anhand seiner Früchte den Apfel als Haushaltsapfel wertet. Weshalb er wiederum die Lothringer Renette keinesfalls mit der „Wahren Canada“ gleichsetzt.
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AdT: Melonenapfel – amerikanisch oder nicht? (11.04.2018)

Historische Abbildung zweier gelblicher und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Langethals „Melonenapfel“; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist etwas verwirrend: Auf der Abbildung ist nur Melonenapfel zu lesen, doch beim BUND Lemgo wird der Apfel als „Amerikanischer Melonenapfel“ geführt. Der z.B. von Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) im „Illustrierten Handbuch der Obstkunde“ (PDF) beschrieben wird. Allerdings weicht dessen Beschreibung sehr stark von dem ab, was in Apples of New York unter „Melon Apple“ nachzulesen ist. Steigt noch jemand durch?
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AdT: Botzener Rosmarinapfel – und ein Liveticker! (11.04.2018)

Historische Abbildung von zwei grün-gelblichen und einem aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Der Botzner Rosmarinapfel von Langethal; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages hat mal wieder die Merkwürdigkeit, daß er beim BUND Lemgo unter einem anderen Namen geführt wird, als auf der Abbildung zu sehen ist. Der Botzner Rosmarinapfel (mit ausgefallenem „e“) heißt auch Tiroler Schmelzling, immerhin bleibt der Name in der Region.

Inzwischen erkenne ich die Abbildungen ja schon recht gut, die aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878) haben oft einen irgendwie reduzierten Farbeinsatz.
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Call me Michael Appleseed

Ein gekeimter Apfelkern liegt auf einer Holzplatte

Vor 10 Tagen fand ich in einem Apfel einen Kern, der schon mal mit dem Keimen begonnen hatte. Und da er sich schon so ins Zeug gelegt hatte, wollte ich das auch fördern. In ein Töpfchen mit etwas Erde, abwarten, und siehe …

Ein grüner Pflanzentrieb in einem Blumentopf

Am warmen Wochenende hat der Keim mal ordentlich rangeklotzt. Und ich werde mich jetzt mal über die artgerechte Aufzucht junger Apfelbäume schlau machen müssen.

Ein Update vom 5. April 2020.

AdT: Ortley – remembering Tony (09.04.2018)

Historische Abbildung eines gelblichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der Ortley, von Steadman 1930 in Ithaca, Tompkins County, New York illustriert; ©USDA

Auch der heutige Apfel des Tages, der Ortley, hat eine beträchtliche Namensauswahl:

White Bellflower, Ortley Pippin, Detroit, Greasy Pippin, Hollow Core Pippin, Ohio Favorite, Woolman’s Long Pippin, Yellow Pippin, Crane’s Pippin, White Detroit, Willow Leaf Pippin, Woodward’s Pippin, Green Bellflower, Marrow Pippin, White Pippin, Melting Pippin, Inman, Spice Pippin, Cleopatra, Tom Woodward Pippin, Davis, Todd’s Golden Pippin, Warren Pippin.

Michael Ortley hatte ihn vor 1817 in New Jersey gezüchtet, zunächst wurde er als Woolman’s Long Pippin beschrieben, 1825 in Ortley umbenannt, bis 1872 der Name Cleopatra in Umlauf kam. Um 1900 war er nicht mehr besonders verbreitet – vielleicht auch, weil der Baum für die kommerzielle Nutzung zu empfindlich war.
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AdT: Dominie – Am Tag des Herren (08.04.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen Apfels mit Zweig und Blatt; USDA
Der Dominie, 1894 in Pennsylvania von Deborah Passmore illustriert; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Domine, der in den USA um 1900 sehr verbreitet war und in alten Baumschulkatalogen meist als Dominie angeboten wurde. Daneben hatte er auch noch andere Namen:

American Nonpareil, English Rambo, English Red Streak, English Beauty, Wells, Cheat, Cling Tight, Striped Rhode Island Greening, Hogan, Williamson, Winter Rambo, Red Streak.

Trotz der Synonyme, die „English“ enthalten, nimmt Creighton Lee Calhoun in seinem Buch „Old Southern Apples“ an, daß die Sorte wahrscheinlich schon vor 1800 in Virginia entstand. Der Baum galt als schnell und viel Frucht bringend.
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