AdT: Meininger Gülderling (14.07.2022)

Historische Abbildung zweier gelblich-grünlicher und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Meininger Gülderling; ©BUND Lemgo

Der Meininger Gülderling ist der heutige Apfel des Tages und taucht im Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878) auf. Er gehört nach Adrian Diel (1756-1839) zu den Gülderlingen, nach Walz zu den Bastardcalvillen mit länglichen, gegen den Kelch etwas verdünnten fast kegelförmigen Früchten.

Franz Jahn (1806-1867) wiederum teilte Langethal, dem er auch den Apfel geschickt hatte, mit, daß er den Apfel unter dem unrichtigen Namen Rambour von Orleans erhielt und eine Zeitlang glaubte, es sei der Gelbe Gülderling. Doch fehlten ihm

„besonders die Rippen, die sich scharfkantig über die Frucht hinziehen sollen, und dann ist der Stiel des vorliegenden Apfels meist lang und stark, während er kurz und dünn sein soll. Auch der Geschmack der Frucht ist besser als der des Gelben englischen Gülderlings, während der Gelbe Gülderling dem letztgenannten schon nachstehen soll. Ich möchte die Sorte nicht untergehen lassen, weil der Baum tragbar und der Apfel schön und haltbar ist. Ich bitte ihn also unter dem Namen Meininger Gülderling aufzunehmen; vielleicht gelingt es durch seine Abbildung, den ihm jedenfalls schon anderwärts zugetheilten Namen zu finden.“

Ebenfalls von Jahn stammt die Beschreibung: Der Apfel ist mittelgroß bis groß, bauchig kegelförmig und zum Kelche hin stark abnehmend zugspitzt; unten abgeflacht, so daß der stiellose Apfel gut aufsteht.

Die Grundfarbe der Schale ist grünlichgelb, in voller Reife kräftiger gelb mit blassem Rot auf der Sonnenseite und mit rötlichen Punkten und Leberflecken. Vom Kelch aus setzen sich feine Falten schwach über den Apfel fort.

Das grünlichweiße, feine Fruchtfleisch ist fest. Der Geschmack ist angenehm süßweinig und renettenartig gewürzt.

Die Frucht hält sich lange, ohne zu welken, und ist im Februar und März am besten. Der Baum wächst schon früh kräftig und bringt viele Früchte, weshalb der Anbau empfohlen wurde.

Leider ist trotz der verschiedenen Beiträger für mich nicht erkennbar, ob sich die Sorte behaupten konnte oder sich später gar als keine eigene Sorte herausstellte. Auch Rolff führt sie nicht auf. Auch beim Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt habe ich keinen Eintrag zu einer Reiserabgabe gefunden.

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