Der heutige Apfel des Tages ist ein echter Württemberger: der Luikenapfel. Nach Ansicht einiger Pomologen soll sich der Name von der Esslinger Weingärtner-Familie Luik ableiten.
Und wieder hat wohl die Autokorrektur zugeschlagen: Der heutige Apfel des Tages heißt Englischer Gestreifter Kurzstiel, nicht Kurzstiefel. Er ist auch als Langtons Sondergleichen*, Rosmarin-Reinette, Mohnapfel und Non such bekannt stammt aus Großbritannien und wurde 1809 von Adrian Diel (1756-1839) erstmals beschrieben. „AdT: Englischer Gestreifter Kurzstiefel – Autocorr strikes again (26.02.2018)“ weiterlesen
Beim heutigen Apfel des Tages wurde ein Namensbestandteil vergessen: Es ist der Gestreifte Schweizer-Apfel. Johann Prokop Mayer (1737-1804) hat ihn in Band III (PDF, S. 82ff) seiner Pomona Franconica beschrieben.
Ausführlich heißt er dort
der grün und gelbgestreifte Schweizer-Bergamottenapfel. Gestreifter Rosmarin- Papagai- Kranich- oder, Zürcherapfel.
Allerdings hält Mayer den Begriff „Schweizer“ für irreführend, er sieht den Apfel in Böhmen und den benachbarten Ländern beheimatet.
Der Baum ist wohl ein lohnender, weil schnell ertragreich. Die Schale ist zunächst abwechselnd gelb und grün gestreift, mit zunehmender Reife wandelt sich das Grün dann aber zu einem Gelb, das immer noch vom ursprünglichen zu unterscheiden ist. Auf der Sonnenseite kommt dann noch ein sanftes Karminrot dazu.
Das Fleisch ist weiß, körnig und ziemlich zart. Es ist sehr saftig und hat dabei eine angenehme Weinsäure. Sehr schön Mayers Urteil: „(…) doch erhebt er sich über das Mittelmässige, und darf sich auf ieder Tafel sehen lassen.“ Um Allerheiligen reif, hält der Apfel sich bis in den Hornung (ach ja, der schöne altdeutsche Name für den Februar).
Angeblich hat der Apfel Ähnlichkeit mit der Schweizer-Bergamottenbirne. Bitte vergleichen Sie selbst.
Und sonst:
Für „Hornung“ gibt es zwei Erklärungen: Die Rothirsche werfen im Februar ihr altes Geweih, das „Gehörn“ ab. Etwas um- und für mich unverständlicher ist die in der Wikipedia wiedergegebene Theorie, daß Hornung „der im Winkel/Geheimen gezeugte Bastard“ bedeutet, da er in der Anzahl der Tage zu kurz kommt.
Momentan höre ich (mal wieder) Hansjörg Schneiders „Hunkeler und der Fall Livius“ mit dem großartigen Ueli Jaegi. Dazu paßt, daß im Elsaß, wo der Fall u.a. spielt, der Februar immer noch Hornung genannt wird.
Ganz schön sind auch noch die Bezeichnungen „Schmelzmond“, „Taumond“ oder „Narrenmond“.
Und sonst ist heute Sonntag, da wird geruht und nur das eine oder andere Stück Apfel-Kuchen verdrückt.
Auch der heutige Apfel des Tages, der Dudley Winter, ist wieder ein US-amerikanischer Apfel. Er ist bereits im September reif, kann aber bis in den Winter gelagert werden. Der Apfel wurde um 1877 in Castle Hill im Bundesstaat Maine gezüchtet, weshalb der Baum auch zu den besonders winterharten zählt: In dem Ort mit rund 425 Einwohnern ist es gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 10 Grad kälter. Die Schneefälle zwischen Oktober und Mai liegen mit über fünfeinhalb Metern knapp doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA. „AdT: Dudley Winter – let it snow … (24.02.2018)“ weiterlesen
Der heutige Apfel des Tages ist der Golden Delicious. Zu dem ich eigentlich gar nichts schreiben wollte, weil der Apfel ja allgegenwärtig ist. Und ich so überhaupt kein Freund dieser Sorte bin.
Aber das wäre natürlich etwas schnöselig. Und tatsächlich gibt es einiges interessantes über die Sorte zu erzählen. „AdT: Golden Delicious – gar nicht sooo langweilig (23.02.2018)“ weiterlesen
Noch leicht angeschlagen, versuche ich es mal wieder mit dem Apfel des Tages. Der Name ist ja ziemlich, ähm biologisch. Johann Prokop Mayer (1737-1804) nennt in Band III (PDF, S. 88f) seiner Pomona Franconica Synonyme:
Rother langer Bastardwinterkalwill, Rother Schlotter-*, Kardinals-, Gänse-** oder Glockenapfel.
Der heutige Apfel des Tages taucht in der Literatur als Roter Winter-Rambour auf, sowohl bei Engelbrecht (PDF) als auch bei Oberdieck (PDF). Was ich bei dem Apfel, ähnlich wie beim gestrigen Brühler Kurzstiel, interessant finde, ist seine gedrungen-platte Form. Die so gar nicht in das heutige Bild vom schönen runden Apfel zu passen scheint. Ob die im Laden eine Chance hätten? „AdT: Rother Ramburger Apfel – die Welt ist klein (13.02.2018)“ weiterlesen