AdT: Winter John (29.12.2018)

Historische Abbildung eines grün-gelblichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Winter John; ©USDA

Die Kalenderabbildung des heutigen Apfels des Tages, dem Winter Jo(h)n, ist leider nicht genau datiert. Sie stammt vom Amanda Newton, die Beschriftung zeigt „10-18-192(?)“ und „Arlington Farm, Va.“, also die hier häufiger auftauchende Versuchststation in Rosslyn, Virginia. Informationen zu der Sorte finden sich in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“.
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AdT: Schwarzer Borsdorfer (23.12.2018)

Historische Abbildung eines roten Apfels am Zweig mit Blatt und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Schwarzer Borsdorfer; ©BUND Lemgo

Den heutigen Apfel des Tages, den Schwarzen Borsdorfer, hatten wir auch schon, damals hatte ich die Beschreibung von Rudolf Stoll (1847-1913) in der „Österreichisch-Ungarischen Pomologie“ verwendet.

Die Kalenderabbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878).

Langethal ergänzt den früheren Eintrag lediglich um zwei Anmerkungen:

Er hat keinen öconomischen Werth, denn sein etwas trockenes Fleisch besitzt einen herben Geschmack, mispelartig, wie sich Sickler passend ausdrückt. Dennoch erkennt man ihm den III. Rang zu, weil er durch seine Färbung die Fruchtteller putzt.
Die Äpfel zeitigen im December und halten sich den ganzen Winter hindurch.

Alles weitere und ein Hinweis auf den wunderebaren Aki Kaurismäki findet sich im früheren Blogeintrag.

Und als Merksatz zum heutigen 4. Advent: Lieber schwarz essen als schwarz sehen!

AdT: Rother Jonathan – wieder eine schnelle Nummer (22.12.2018)

Kalender mit der hsitorischen Abbildung eines gelblich-roten Apfels; Verlag Hermann Schmidt

Rother (?) Jonathan,
aus dem Kalender „An Apple a Day 2018“, mit frdl. Genehmigung des Verlags Hermann Schmidt

Zum heutigen Apfel des Tages, dem Rothen Jonathan, habe ich leider beim Pomological Watercolor Collection des USDA keine Abbildung gefunden. Dort, wie auch bei der Obstsortendatenbank vom BUND Lemgo gibt es nur Abbildungen vom Jonathan, der dem Kalenderapfel allerdings auch sehr ähnelt.

Nichts in den Apples of New York , nichts in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“. Immerhin findet sich in Tom „Professor Apple“ Burfords Buch „Apples of North America – „192 Exceptional Varieties for Gardeners, Growers, and Cooks“ ein Hinweis, daß es neben zahlreichen Varianten auch einen Red Jonathan gibt. Da er, bis auf ein etwas kräftigeres Rot und vielleicht ein paar anderen Details, wahrscheinlich nicht sehr vom Jonathan abweicht, verweise ich auf meinen früheren Eintrag.

Und falls noch jemand Geschenk-Ideen braucht: Wie wäre es mit einem schönen Buch über Äpfel? Oder Äpfel – natürlich etwas seltenere, die die Beschenkten noch nicht kennen.

AdT: Winter Paradise – dieses Jahr wohl nicht (21.12.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Winter Paradise; ©USDA

Der heutige schöne Apfel des Tages, der Winter Paradise, stammt wieder aus der Pomological Watercolor Collection des USDA, wurde 1928 von Royal Charles Steadman in Rosslyn im Arlington County, Virginia, gezeichnet und findet sich auch in den Apples of New York. Dort werden einige Synonyme aufgezählt: Honey Sweet, Paradise Winter, Paradise Winter Sweet, White Robinson und Wine Sweet.
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AdT: Kelchreinette (20.12.2018)

Historische Abbildung eines rötlich-grünen Apfels;  BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Rotgraue Kelchrenette; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages heißt vollständig Rotgraue Kelchrenette, wie es auch auf der Abbildung aus Johann Lexa von Aehrenthals (1777-1845) Band „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 209f, erschienen 1833) zu sehen ist. Und auch das Synonym ist dort verzeichnet: die Osnabrücker Renette. Und da erinnerte ich mich doch an einen Eintrag

Die heutige Abbildung gefällt mir deutlich besser. Alles andere bitte im früheren Eintrag nachzulesen. Dann bleibt auch mehr Zeit für den ganzen Vorfeststreß.

AdT: Grosser Api – We are Family (19.12.2018)

Historische Abbildung eines gelb-roten Apfels, links und rechts davon eine Beschriftung; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Großer Api; ©BUND Lemgo

Unter dem Api, auch Rosenapfel, versteht man eine Apfel-Familie. Den Kleinen Api hatten wir schon, ebenso den Stern-Api. Der heutige Apfel des Tages, der Große Api, ist die – nomen est omen – große Ausgabe.

Der Api soll eine der ältesten Sorten sein, schon bei den Römern wurde sie unter anderem die „Persische“ genannt. Johann Prokop Mayer (1737-1804), aus dessen Pomona Franconica die Abbildung stammt, verliert sich etwas in weiteren Namensherkünften, die er dann immer wieder in Frage stellt. Und beendet die allgemeinen Betrachtungen zur Api-Familie mit einem Hinweis auf Jean Merlet, der im 17. Jahrhundert schrieb:

„Der Api hat keinen Geruch, wie andere Äpfel, denn er ist eine wilde Frucht. die in dem Wald, Apis, in Bretagne gefunden wurde.“

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AdT: Kleiner Sibirischer Eisapfel – Apfel oder nicht? (16.12.2018)

Historische Abbildung mehrerer gelb-rötlicher Äpfel an einem Zweig mit Blättern und eines aufgeschnittenen Apfels; Bund Lemgo

Kleiner Sibirischer Eisapfel; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, der Kleine Sibirische Eisapfel, ist auch wieder ein bißchen rätselhaft. Die sehr schöne Abbildung findet sich in Johann Prokop Mayers (1737-1804) Pomona Franconica, seine Beschreibung steht im Zusammenhang mit dem Eisapfel, die er auch Moskowiticher oder Astranischer Glasapfel nennt.

Einen Eisapfel hatten wir bereits, auch den Astrachanischen und den Pomme de Glace Transparente. Der Name spielt auf die fast durchsichtige Haut und das wie gefroren wirkende Fruchtfleisch an. Mayer, aus dessen Pomona Franconica die sehr schöne Abbildung stammt, beschreibt den Kleinen Sibirischen Eisapfel nur nebenbei im Artikel über den “Moskowiticher – Astrakanischen Glasapfel“.
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AdT: Englischer Karolin – mit etwas Systemkritik (15.12.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen Apfels; Bund Lemgo

Englischer Karolin; ©BUND Lemgo

Zum heutigen Apfel des Tages könnte es auch wieder einen kurzen Beitrag geben. Denn Johann Prokop Mayer (1737-1804), aus dessem Pomona Franconica die Abbildung stammt, hat den Englischen Karolin nur sehr knapp beschrieben.

Demnach sei er in Böhmen verbreitet, wo er als guter Dessertapfel gelte, auch in den Niederlanden und England würde er geschätzt. Leider nennt Mayer keinen englischen Namen, bei der National Fruit Collection habe ich immerhin einen Caroline gefunden, der auch Caroline Lady Suffield heißt.
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AdT: Matlack (12.12.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Matlack; ©USDA

Ach, ach und ach. Zum heutigen Apfel des Tages, dem Matlack, habe ich leider nur die Informationen gefunden, die zur Kalenderabbildung in der Pomological Watercolor Collection gegeben wurden. Der Apfel wurde von Deborah Passmore 1905 im Burlington County, New Jersey gefunden. Dort ist der Name Familienname Matlack nicht ungewöhnlich – vielleicht stammt der Apfelname daher?

Elsie Lower hat die Sorte 1906 ebenfalls festgehalten, sogar zwei Mal. Auch diese Abbildungen stammen aus Burlington. Möglicherweise war die Sorte damals eine neue Züchtung – die sich dann aber wohl nicht durchgesetzt hat. Was an der „schiefen“ Form liegen könnte. Und die besonders beim Kalenderapfel deutlich sichtbaren Flecken waren für eine Vermarktung vielleicht auch unattraktiv.

Die Künstlerin

Deborah Griscom Passmore (1840–1911) war eine der Illustratorinnen des USDA, dort leitete sie die Pomologische Abteilung. Bis heute gilt sie als eine der wichtigen Künstlerinnen in diesem Bereich.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

AdT: Rex Pippin – nicht kurz (11.12.2018)

Historische Abbildung eines grünlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Rex Pippin; ©USDA

Leider habe ich über den Apfel des Tages, den Rex Pippin gar nichts herausgefunden. Weder in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“, noch in Tom „Professor Apple“ Burfords Buch „Apples of North America – „192 Exceptional Varieties for Gardeners, Growers, and Cooks“, nichts in Adams Apfelblog, und selbst in den Apples of New York keine Spur.

Rein spekulativ könnte der Apfel etwas mit dem Ort zu tun haben, wo Deborah Passmore ihn 1903 fand: in Schaefferstown im Lebanon County, Pennsylvania. Schaefferstown wurde schon vor 1725 von jüdischen Deutschen besiedelt, die dann später, als nichtjüdische Deutsch nachkamen, weiterzogen (wie und warum habe ich nicht herausgefunden). In dem Ort gibt es bis heute das Rex-House, auch Gemberling-Rex-House, das im 18. Jahrhundert ein Gasthaus war. Vielleicht stand dort auch ein besonderer Apfelbaum?

Die Künstlerin

Deborah Griscom Passmore (1840–1911) war eine der Illustratorinnen des USDA, dort leitete sie die Pomologische Abteilung. Bis heute gilt sie als eine der wichtigen Künstlerinnen in diesem Bereich.

Und sonst:

Und wenigstens sei hier noch etwas Bildung gehubert und auf Pippin, den Jüngeren, König der Franken hingewiesen.

Für Unterhaltung wollte Heinz Rühmann mit der 1934 gedrehten Filmkomödie „Pipin, der Kurze“ sorgen. Ob es funktioniert hat, kann hier nachgesehen werden.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705