AdT: Golden Sweet (29.04.2022)

Historische Abbildung eines grünen Apfels in zwei Ansichten; USDA

Golden Sweet; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Golden Sweet, wobei „Golden“ ja ein sehr beliebter, aber nicht gerade einfallsreicher Apfelname ist. Die Abbildung stammt von Royal Charles Steadman (1875-1964), der den Apfel 1920 für die Pomological Watercolor Collection des USDA dokumentierte, es gibt noch zwei weitere Abbildungen aus Rhode Island und Tennessee. Der Apfel kam von der Versuchsstation in Rosslyn im Arlington County, Virginia. In deren Berichten findet sich ein, weitgehend mit der Hand geschriebener, Eintrag zu der Sorte.

In Band 2 der Apples of New York gibt es eine längere Beschreibung des Golden Sweet.
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AdT: Williams Early (29.04.2022)

Historische Abbildung eines dunkelroten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Williams Early; ©USDA

Mit dem heutigen Apfel des Tages, dem Williams Early, haben wir wie gestern einen frühen US-Apfel, der im August und September Saison hat. Das Exemplar hat Deborah Passmore 1899 für die Pomological Watercolor Collection des USDA abgebildet, der Apfel stammt aus dem Kent County in Delaware.

In Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“ wird die Sorte mit dem Hauptnamen Williams Favorite geführt. In Band 2 der Apples of New York wird er er einfach nur Williams genannt, die Synonyme folgen dann.

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AdT: Reinette von Breda – viele schöne Bilder (28.04.2022)

Historische Abbildung eines gelb-rötlichen Apfels; Bund Lemgo

Renette von Breda; ©BUND Lemgo

Da ich gerade beruflich ziemlich eingespannt bin, paßt es gut, daß ich den heutigen Apfel des Tages, die Reinette von Breda, schon mal im Blog hatte: Nämlich unter ihrem Synonym Nelguin. Auf den Eintrag verweise ich also einfach.

Ganz schön kann bei dem heutigen Apfel, dessen Abbildung aus Rudolf Stolls (1847-1913) „Österreichisch-Ungarischer Pomologie“ stammt, die Vielfältigkeit der Abbildungen gesehen werden. Beim BUND Lemgo gibt es zehn verschiedene.

Aus diesem Anlaß noch mal mein herzlicher Dank an die Seitenbetreiber: Ohne ihre Arbeit wäre dieser Blog gar nicht möglich, und mit dem Bild- und Textbestand bereichern sie neugierige Menschen wie mich ungemein.

AdT: Horse (27.04.2022)

Historische Abbildung eines gelben und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Horse; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Horse. Zu ihm gibt es in der Pomological Watercolor Collection des USDA zwei Abbildungen, beide hat Deborah Passmore gezeichnet. Der Apfel aus dem Kalender kam 1907 aus dem Washington County in Arkansas, der zweite 1908 aus dem Haywood County, North Carolina.

Tom „Professor Apple“ Burford hat in seinem Buch „Apples of North America – 192 Exceptional Varieties for Gardeners, Growers, and Cooks“ etwas zu der Sorte geschrieben.

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AdT: Marshall Red – oder so … (26.04.2022)

Historische Abbildung eines roten Apfels mit einem gelben Streifen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Marshall Red; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Marshall Red, die Abbildung hat Deborah Passmore 1895 für das Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt. Das Exemplar stammt aus dem Shasta County in Kalifornien. Aus dem Bundesstaat kommt die Sorte wohl auch, denn sie wird auch „Marshall Red of California“ genannt. Leider ist das auch fast alles, das ich zu dieser Sorte gefunden haben.

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AdT: Foxley Apple (24.04.2022)

Historische Abbildung eines Astes mit Blättern und zahlreichen gelb-rötlichen Äpfeln; Biodiversity Heritage Library

Foxley Apple; © Biodiversity Heritage Library

Der heutige Apfel des Tages ist der Foxley Apple, die schöne Abbildung stammt aus der 1811 erschienenen Pomona Herefordiensis.

Thomas Andrew Knight nennt den Foxley, der nicht mit dem hier schon beschriebenen Foxley Russian Apple verwechselt werden sollte, einen „sonderbaren kleinen Apfel“. Was nicht verwundert, denn er wurde aus dem Samen des gelben Sibirischen Holzapfels (Crab apple) und dem Pollen des Orange Pippin gezogen. Die Sorte vereint eine bemerkenswerte Kombination der scheinbar disharmonischen Eigenschaften seiner Eltern: Sein Holz, seine Blätter und Blüten sind die eines Holzapfels, der wunderbar mit kaltem und ungünstigem Wetter zurechtkommt. Die Frucht dagegen reicht mit ihrer Süße an den Golden Pippin heran.
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AdT: Kaupanger (23.04.2022)

Historische Abbildung eines gelb-rötlichen Apfels; Deutsche Gartenbaubibliothek e.V.

Kaupanger; © Deutsche Gartenbaubibliothek e.V.

Der heutige Apfel des Tages gefällt mir recht gut, ich mag diese platte Form. Es ist der Kaupanger, der aus Norwegen stammt, wobei mir auffällt, daß ich bisher noch keine skandinavische Sorte im Blog hatte. Die Abbildung findet sich im Jahrgang 1866 der Illustrierten Monatshefte für Obst- und Weinbau.

Die Zeitschrift wurde 1855 von den Pomologen Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) als „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ (1855-1865) gegründet. Sie hieß dann von 1865 bis 1874 „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau“, danach „Pomologische Monatshefte“ (1875-1905) und schließlich „Deutsche Obstbauzeitung“ (1906-1922). In der Obstsortendatenbank vom BUND Lemgo sind daraus sehr schöne Obst-Abbildungen zu finden.

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AdT: Priestly (22.04.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Priestly; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Priestly, das Exemplar stammt aus dem Rockland, New York, und wurde 1915 von Mary Daisy Arnold für die Pomological Watercolor Collection des USDA gezeichnet.

Dort gibt es drei Abbildungen, die farblich recht unterschiedlich ausfallen: von einem dunkelroten über den rot-gestreiften im Kalender bis zu einem hellrot-gestreiften. Beim dritten, den Bertha Heighes von der St.-Louis-Versuchsstation erhielt, gibt es den Vermerk, daß er mehr lila sein sollte. Die unterschiedlichen Färbungen können aber auch an den verschiedenen Anbaugebieten liegen, neben St. Louis sind es der Wood County in West Virginia und eben Rockland County, New York.

Eine Beschreibung findet sich im 1. Band der Apples of New York:

Die mittelgroßen bis großen Äpfel sind rot oder schwach rot gestreift. Obwohl sie qualitativ nur mäßig bis gut sind, sind sie besonders im Frühjahr angenehme Tafeläpfel, wenn sie frisch, saftig und nur leicht säuerlich sind. Für Verarbeitungszwecke sind sie weniger geeignet, da ihnen die Säure fehlt.

Und dann wird der Pomologe und Politiker William Coxe Jr. (1762-1831) zitiert, der 1817 zu dieser Sorte schrieb:

„Dieser Apfel soll aus der Grafschaft Bucks in Pennsylvania stammen, wo er zuerst von einer Person kultiviert wurde, von der er seinen Namen erhalten hat. Der Baum hat eine schöne, aufrechte Form, kräftigen Wuchs und große Blätter; er ist gut geeignet für leichte Böden. Die Frucht ist groß, von länglicher Form. Die Schale ist glatt, die Farbe meist mattrot, schwach grün gestreift, mit gleichfarbigen Flecken; das Fruchtfleisch ist weiß, hat einen angenehmen würzigen Geschmack, ist ein vorzüglicher Tafel- und Küchenapfel. Sie hängt spät am Baum, der ein reicher Träger ist. Spät in der Saison bringt er einen guten Apfelwein, aber nicht von erster Qualität.“

In den Apples of New York wird dann noch einiges ergänzt, unter anderem, daß die harte, glatte Schale grün oder gelb gewaschen und rötlich gefärbt und ganz leicht mit dunklem Karmin gestreift ist. Stark gefärbte Exemplare sind fast vollständig mit einem tiefem Rot überzogen. Punkte sind zum Becken hin ziemlich zahlreich, zum Kelch hin größer und verstreuter, grau oder rotbraun.

Das gelbliche Fruchtfleisch ist fest, eher grob, knackig, saftig, hat eine angenehm milde Säure, ist etwas aromatisch und insgesamt von mittlerer bis guter Qualität.

Die Saison wird mit Dezember bis April angegeben.

Die Künstlerin

Mary Daisy Arnold (ca. 1873–1955) gehörte (seit 1904) wie Deborah Griscom Passmore und Royal Charles Steadman zu den wichtigen Illustrator*innen beim US Department of Agriculture. Über ihr Leben weiß man nicht viel, da Unterlagen über sie vor 1921 vernichtet wurden.

Und sonst:

Leider fehlt beim heutigen Apfelnamen ein „e“, sonst hätte ich auf den englischen Autor John Boynton Priestley (1894-1984) hinweisen können, der unter anderem den Bühnen- und Hörspielklassiker Ein Inspektor kommt geschrieben hat. Oh! …

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

AdT: Mrs. Bryan ist wieder da (21.04.2022)

Historische Abbildung eines grünen Apfels mit gelb-rötlicher Zeichnung und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Mrs. Bryan; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der
Mrs. Bryan. Das Exemplar stammt Augusta im Richmond County, Georgia; Amanda Almira Newton hatte es 1916 für die Pomological Watercolor Collection des USDA dokumentiert.

Ich hatte bereits im August 2018 etwas zu der Sorte geschrieben, die Abbildung stammte damals von von Ellen Isham Schutt und zeigt einen etwas anders (und wie ich finde: besser) aussehenden Apfel. Daher empfehle ich einen Blick auf den früheren Beitrag, außerdem steht dort mehr zu der Sorte.

Und als Ergänzung: Die Sorte findet sich auch im Katalog der Adams Nurseries in Bonham, Texas von 1900. Im Katalog von 1904 taucht sie allerdings schon nicht mehr auf.

Die Künstlerin

Amanda Almira Newton (ca. 1860-1943) arbeitete von 1896 bis 1928 als Illustratorin für das USDA. Sie war eine der produktivsten Mitarbeiter*innen (von denen es über 50 gab), mehr als 1.200 Aquarelle sind in der Sammlung erhalten. Außerdem hat sie rund 300 Wachsmodelle von Früchten hergestellt. Die Illustrationen und Wachsmodelle sollten vor allem den Obstbauern, die in den USA gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Plantagenbetrieb begannen, als Anschauungsmaterial dienen.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705