Der heutige Apfel des Tages, der Close Seedling, ist leider auch wieder ein Unbekannter. Wenn auch ein viel gemalter. Es gibt bei der Suche zehn Treffer beim USDA, die sich zum Teil in Form und Farbe sehr unterscheiden. Sie wurden auch in sehr unterschiedlichen Regionen angebaut, die Anbaugebiete reichen von
Riley County, Kansas, über Prince Georges County, Maryland, Bennington County, Vermont, bis eben nach Chico, Butte County, California,
Der heutige Apfel des Tages ist der Hoskreiger Apple, die Abbildung stammt, wie an der ungewöhnlichen Text-Bild-Gestaltung zu erkennen ist, aus The Fruitist, zu dem ich schon ein bißchen geschrieben hatte und der um 1852 von Benjamin Maund (1790-1863) veröffentlicht wurde.*. Der Name des Apfel ist etwas ungewöhnlich. Maund beginnt seine Beschreibung damit, daß es sich um einen damals neu eingeführten Apfel vom europäischen Kontinent handle.
Und da scheint es mir nicht weit hergeholt, daß bei dem Namen ein Übertragunsfehler aufgetreten war und die Sorte mit der gestern hier besprochenen Champagner-Renette identisch sein könnte, die im süddeutschen Raum auch „Loskrieger“ hieß. Die platte Form hat schon mal Ähnlichkeiten.
Also mal sehen, was Maund sonst über die Sorte zu berichten weiß.
Lauche schreibt, daß über Entstehung der Sorte nichts genaueres bekannt, die Sorte aber deutschen Ursprungs sei. Er belegt dies nicht weiter, weist nur auf eine starke Verbreitung in Süddeutschland hin, wo sie auch als Loskrieger bekannt sei; Adrian Diel (1756-1839) hatte sie 1799 zuerst und unter diesem Namen beschrieben.
Darüberhinaus gibt es noch zahlreiche andere Synonyme:
Der heutige Apfel des Tages ist der Small Red Siberian, die Abbildung stammt aus Band 2 der 1905 erschienenen Apples of New York. An der Abbildung ist schon zu sehen, daß es sich um einen Holzapfel (Crab Apple) handelt. Davon gibt es zahlreiche Varianten, im Buch selbst wird der Apfel als „Red Siberian“ geführt.
Etwas irritierend finde ich die Angabe zur Herkunft: Frankreich – ? Die Frucht ist, wie bei allen Holzäpfeln, klein und wächst in Büscheln. Die glatte Schale ist in der Grundfarbe blaßgelb gestreift und mit einem lebhaften Rot überzogen.
Das Fruchtfleisch hat eine leichte Säure, ist adstringierend und gut für die Verwendung in der Küche geeignet. Saison ist im September und Oktober.
Vom heutigen Apfel des Tages, dem Purpurroten Cousinot, habe ich noch nie gehört. Umso überraschter war ich, als ich in der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo zahlreiche Abbildungen entdeckte. Die Kalender-Abbildung stammt aus Wilhelm LauchesDeutscher Pomologie, die von 1879 bis 1884 in 6 Bänden erschien.
Die Sorte ist vermutlich deutschen Ursprungs und war in der Provinz Brandenburg und Hannover am meisten verbreitet. In Trier wurde sie 1874 bei der 7. Versammlung deutscher Pomologen unter die 50 zu empfehlenden Sorten aufgenommen. „AdT: Purpurroter Cousinot (27.07.2022)“ weiterlesen
Jakob Gustav Pfau-Schellenberg (1815-1881) beschreibt im Band „100 alte Apfel- und Birnensorten“ den heutigen Apfel des Tages, den Süßen Pfaffenapfel. Der mir mit seinen fünf ausgeprägten Rippen sehr gut gefällt.
Pfau-Schellenberg kann keine Herkunft nachweisen. Da die Sorte sich in den Kantonen Bern, Basel und Solothurn findet und besonders häufig im Gebiet von Olten bis Solothurn, wird angenommen, daß die Sorte dort entstanden ist. Beim Obstsorten.net legt man sich auf das Jahr 1868 und den Kanton Aargau fest. In der Schweizer Nationalen Datenbank werden auch noch heute Bäume dieser Sorte nachgewiesen, dort gibt man „vor 1786 “ als möglichen Entstehungszeitraum an. „AdT: Süßer Pfaffenapfel – Hop, Schwyz! (26.07.2022)“ weiterlesen
Der heutige Apfel des Tages ist der Weiße Sommerkalwill, die Abbildung stammt aus der Pomona Franconica von Johann Prokop Mayer (1737-1804), die im Blog nach längerer Zeit mal wieder zu sehen ist.
Der heutige Apfel des Tages ist der King David, den Mary Arnold 1915 für die Pomological Watercolor Collection des USDA festgehalten hat. Das Exemplar stammte aus dem Frederick County in Virginia. Insgesamt gibt es in der Sammlung elf Abbildungen aus den Jahren 1906 bis 1931.
Die Sorte wurde 1893 als wilder Sämling auf der Farm von Ben Frost im Washington County, Arkansas, entdeckt. Als ein Elternteil gilt der Jonathan, für den anderen Teil werden der Arkansas Black oder der Winesap angenommen. 1902 wurde der King David von der bedeutenden und auch heute noch existierende Stark Brothers Nursery aus Missouri auf dem Markt eingeführt – leider verkaufen sie ihn heute nicht mehr. „AdT: King David (23.07.2022)“ weiterlesen
Der heutige Apfel des Tages ist der Peasgood Nonesuch, den Royal Charles Steadman 1926 für die Pomological Watercolor Collection des USDA zeichnete, das Exemplar stammte von der Versuchsstation in Rosslyn im Arlington County, Virginia. Es gibt dort noch drei weitere Abbildungen, die alle deutlich mehr rote Färbung zeigen.
Die Sorte hat eine Viezahl von Synonymen:
Gold-Reinette von Peasgood, Goldreinette von Peasgood, Nesravnennoe, Nesravnennoe Pisguda, Niezrdwnane Pisguda, Non Pareille de Peasgood, Peasgood, Peasgood Nonesuch, Peasgood Nonsuch, Peasgood Parotlanja, Peasgood’s Goldreinette, Peasgood’s Goldrenette, Peasgood’s None Such, Peasgood’s Nonesuch, Peasgood’s Sondergleichen, Peasgood’s Unvergleichlicher, Peasgoodova, Peasgoods Goldrenette, Peasgoods Sondergleichen, Reinette dorTe de Peasgood, Reinette Peasgood Nonsuch, Renet auriu de Peasgood, Renet (zolotoi) Pisguda, Sans, Sans Pareil de Peasgood, Sans Pareille de Peasgood, Sans Pareille Peasgood, Sanspareille de Peasgood, Sanspareille Peasgood
Der heutige Apfel des Tages ist der Hartapfel, es gab im Blog bereits den Roten Hartapfel. Die Abbildung stammt aus Band 1 (Äpfel) von „Unsere besten deutschen Obstsorten“, der zwischen 1914 und 1930 in sechs Auflagen erschien.
Es handelt sich um eine Lokalsorte aus der Gegend von Wetzlar, die besonders in der Stadt Wetzlar sehr verbreitet war. Sie wird dort auch Eckbepler genannt, die Sorte gibt es auch heute noch, wie einem Artikel aus dem Herbst 2021 zu entnehmen ist. Die Sorte wurde erstmals 1913 durch den Obst- und Gartenbauverein für den Kreis Wetzlar erwähnt, die Erstbeschreibung gab es 1923 in „Unsere besten deutschen Obstsorten“. „AdT: Hartapfel (21.07.2022)“ weiterlesen