Der heutige Apfel des Tages ist in Deutschland als Sternapfel oder Sternapi bekannt. Und ist mal ganz was anderes. Die Überschrift im Schweizer Wochenspiegel drückt es unmißverständlich aus: „Der Apfel sieht besser aus, als er schmeckt“. Aber einer so alten Apfelsorte verzeiht man das: Angeblich stammt dieser Apfel aus der Römerzeit! „AdT: Api Étoilé – mehr Schein als … (20.05.2022)“ weiterlesen
Der heutige Apfel des Tages ist der Weiße Astrachan, die Abbildung stammt aus dem Band Unsere besten Deutschen Obstsorten, der 1929 in der 6. Auflage erschien. Die Sorte war in Deutschland recht bekannt, die Abbildungen beim BUND Lemgo sind eine Augenfreude.
Der Apfel stammt, wie sein Name schon vermuten läßt, aus Rußland und fand selbst in Skandinavien Verbreitung. Er wurde als früh im Jahr reifer Apfel sehr geschätzt, Eduard Lucas (1816-1882) nennt ihn 1867 einen guten Tafel- und sehr guten Wirtschaftsapfel. Um 1930 war, wie es in „Unsere besten Deutschen Obstsorten“ heißt, der Anbau in Deutschland allerdings schon rückgängig, da andere Sorten deutlich besser waren – z.B. der Weiße Klarapfel.
Die geschmeidige Schale des Weißen Astrachans hat einen feinen Duft. Sie ist strohweiß, auf der Sonnenseite kann sich eine blassrote Färbung mit karminroten Streifen zeigen.
Das sehr feine, weiche Fruchtfleisch ist schneeweiß, im Laufe der Reifung sogar glasartig durchscheinend. Weshalb die Sorte im Französischen auch „Pomme de Glace“ genannt wird. Und einen Eisapfel hatten wir hier ja auch schon mal. Der Geschmack des saftigen Apfels ist weinsäuerlich. rosenapfelartig gewürzt, hat nur wenig Süße.
Er kann ab Ende Juli direkt vom Baum gegessen werden, hält dann höchstens bis Ende August. Lagerbar ist der Apfel nicht, weil er dann mehlig wird.
Und sonst:
Astrachan: Die Stadt an der Wolga wurde zu meiner Überraschung u.a. von Paul Fleming und von Grimmelshausens Simplicissimus erwähnt. Da werde ich wohl mal etwas weiter lesen. Hier sei nur schnell ein Detail von Fleming erwähnt:
„Nur wer mit bestimmten Signalworten der alchemistischen Tradition vertraut war, konnte das eigentliche Motiv erkennen, warum sich Fleming unbedingt der Reise anschließen wollte: mehr über das in Persien vorhandene galenische medizinische Wissen herauszufinden – das mit Reisen nach Spanien oder Sizilien wegen der geistigen Verheerungen durch die Inquisition nicht mehr zu erlangen war, um die daheim grassierenden Infektionskrankheiten Pest und Syphilis bekämpfen zu können (…)“ (Wikipedia)
Der heutige Apfel des Tages ist The Queen, die sehr schöne Abbildung stammt aus dem 1892 erschienenen Band 38 der Pomologischen Monatshefte (S. 101). Diese wurden 1855 von den Pomologen Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) als „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ (1855-1865) gegründet. Sie hießen später „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau“ (1865-1874), eben „Pomologische Monatshefte“ (1875-1905) und „Deutsche Obstbauzeitung“ (1906-1922).
Zum Apfel gibt es auch eine ausführliche Beschreibung, die der in Baden-Baden lebende Großherzogliche Hofgärtner G. H. Fießer geschrieben hatte.
Die Sorte ist eine der synonymträchtigen: Sie ist auch als (Danziger) Kantapfel, Bentleber Rosenapfel, Großer Roter Herbstfaros, Roter Liebesapfel oder Florentinerapfel bekannt. Und eben zum Mela Fiorentina gab es hier schon eine ausführlichere Beschreibung.
Interessant ist vielleicht noch, daß Langethal in seiner Beschreibung keinen weiteren Namen nannte.
Der heutige Apfel des Tages ist ein echter Klassiker, und ich bin überrascht, daß die Sorte hier erst jetzt auftaucht: der Schöne von Boskoop*. Die Abbildung stammt aus Band 1 von Unsere besten deutschen Obstsorten, der 1929 in der 6. Auflage erschien und 52 Apfelsorten beschreibt.
Der niederländische Pomologe Kornelis Johannes Wilhelm Ottolander** (1822-1887), der im Dorf Boskoop lebte, hatte 1856 dort den Zufallssämling entdeckt und veredelt. Ab 1863 verbreitete sich die Sorte weitläufig, und sie kann wohl noch heute zu den häufig angebautenen alten Sorten gezählt werden – was auch an der Vielzahl der Abbildungen beim BUND Lemgo abzulesen ist. In Deutschland wird sie auch gern als „Boskop“ angeboten. „AdT: Schöner von Boskoop (16.05.2022)“ weiterlesen
Der heutige Apfel des Tages ist der Gelbe Edelapfel. Die sehr schöne Abbildung stammt aus dem Band Deutschlands Obstsorten.
Die Sorte, die um 1820 als Zufallssämling in Norfolk gefunden wurde, war in Europa sehr verbreitet, was sich auch an der Vielzahl von Abbildungen zeigt, die es bei der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo gibt.
Und auch in diesem Blog habe ich die Sorte schon beschrieben, daher bitte hier entlang.
Der heutige Apfel des Tages ist der Leckerbissen – zu dieser Sorte gab es schon einen Beitrag im Blog. Wegen der sehr speziellen Form des Apfels, der im 1. Band der „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 9ff, erschienen 1833) von Johann Lexa von Aehrenthal (1777-1845) zu finden ist, doppel ich den Leckerbissen.
Und gebe hier zum Vergleich auch Teile der Beschreibung wieder.
Der heutige Apfel des Tages hat einen lustigen Namen: Buncombe bedeutet „Nonsense“, das wohl aus dem US-amerikanischen Sprachgebrauch des 19. Jahrhunderts stammt. Um 1900 scheint es die Sorte noch häufiger in den USA gegeben zu haben, immerhin gibt es bei der Pomological Watercolor Collectionsechs Abbildungen dieses Apfels. Sonst habe ich im Internet kaum etwas gefunden, aber … „AdT: Buncombe – und die Gärten der Kindheit (12.05.2022)“ weiterlesen
Der heutige Apfel des Tages ist der Sternapfel, die Abbildung stammt aus den Pomologischen Monatsheften, die 1855 von den Pomologen Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) als „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ (1855-1865) gegründet wurden. Sie hieß später „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau“ (1865-1874), eben „Pomologische Monatshefte“ (1875-1905) und „Deutsche Obstbauzeitung“ (1906-1922).
Die Sorte hatte ich im Blog schon ausführlicher (und mit der mir besser gefallenden Abbildung aus der Pomona Franconica) beschrieben, daher bitte hier entlang.