AdT: Calville blanc (31.05.2022)

Historische Abbildung eines grünlichen Apfels am Zweig mit Blättern und eines aufgeschnittenen Apfels; Biblioteca Digital der Real Jardin Botanico de Madrid
Calville blanc; © Biblioteca Digital del Real Jardin Botanico de Madrid

Der heutige Apfel des Tages ist der Calville blanc, die wirklich schöne Abbildung stammt aus dem 6. Band der Traité des arbres et arbustes (Nouvelle édition), die der französische Jurist, Chemiker, Ingenieur und Botaniker Henri Louis Duhamel du Monceau (1700-1782) verfaßt hatte und die 1815 nach seinem Tod eben als neue Ausgabe erschien. Erfreulicherweise können alle Bände bei der Biblioteca Digital del Real Jardin Botanico de Madrid eingesehen werden.

Duhamels Beschreibung trägt den Titel „Calville blanche d’hiver“ (es gibt auch noch die Calville blanche d’été). Und einen Weißen Winter-Kalvill hatte ich bereits, der in der Beschreibung zum heutigen Apfel paßt. Daher bitte hier entlang.

AdT: Reinette von Bretagne – und Rilke (30.05.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen Apfels; BUND Lemgo
Reinette von Bretagne; ©BUND Lemgo

Beim heutigen Apfel des Tages, der Reinette von Bretagne, legt Johann Prokop Mayer (1737-1804) die Latte aber mal sehr hoch: „Es ist schwerlich möglich, eine schönere Frucht zu sehen, als diese ist.“ Und schwelgt ganz poetisch weiter:

„Sie ist halb roth und halb braun, mit schönen goldenen Sternen übersäet. Nichts fehlt ihr, als noch ein himmelblauer Grund, und man würde ihr sodann den Namen: Firmamentapfel, mit dem größten Recht beilegen, und sie das Gewölb des Himmels, nach der Natur, vorstellen.“

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AdT: Jacob Lebel (29.05.2022)

Historische Abbildung von drei gelblich-grünen Äpfeln am Ast mit Blättern und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Jacob Lebel; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Jacob Lebel, die schöne Abbildung stammt wieder einmal aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet. In der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo gibt es zahlreiche Abbildungen der Sorte. Sie wird auch als „Jakob Lebel“ oder „Jacques Lebel“ bezeichnet, und das deutet die Herkunft an.

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AdT: San Jacinto (28.05.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
San Jacinto; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der San Jacinto, die Abbildung hat James Marion Shull 1933 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt. Wie der spanische Name schon verrät, ist die Sorte eher im Süden der USA beheimatet, das Exemplar stammt aus dem Doña Ana County in New Mexico. Es gibt in der Sammlung noch vier weitere Abbildungen, die 1899, 1907 und 1933 in New Mexico oder Texas angefertigt wurden. Interessanterweise wurden 1899 und 1933 jeweils zwei Abbildungen von jeweils zwei Künstler*innen angefertigt, die Bestandsnummer bei der zweiten Abbildung wurde dann immer nur mit einem „a“ ergänzt. Möglicherweise war dabei jeweils derselbe Apfel als Vorlage verwendet worden.

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AdT: Lord Grosvenor (26.05.2022)

Historische Abbildung grünlicher Äpfel mit Zweig und Blättern sowie und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Lord Grosvenor; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Lord Grosvenor, die schöne Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung Deutschlands Obstsorten, die immer wieder mit wirklich schönen Abbildungen aufwartet.

In der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo gibt es einige ältere Abbildungen, aber auch Fotos neueren Datums – die Sorte findet sich auch heute noch recht oft.

Der Lord Grosvenor entstand um 1872 in England, es wird angenommen, daß es sich um eine damals neue Sorte handelt. Um 1880 kam sie nach Deutschland, wo sie bald große Verbreitung fand. Ein Grund könnten die großen Erträge gewesen sein.

Theodor Engelbrecht (1813-1892) hat den Lord Grosvenor in seinem Buch Deutschlands Apfelsorten (PDF) 1889 beschrieben.
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AdT: Hoover – ein Apfel mit großem Namen (25.05.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Der Hoover, von Mary Arnold 1916 in Lancaster County, Pennsylvania, gefunden; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Hoover. Bemerkenswert finde ich den ausgeprägten Kelch, und wie so oft gefällt mir auch diese Abbildung des USDA.

Der Hoover heißt auch Black Coal, Baltimore oder Baltimore Red. Creighton Lee Calhoun behandelt diese in seinem Buch „Old Southern Apples“ als separarte Sorten, es könnten seiner Ansincht nach auch Synonyme sein.
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AdT: Scheibling – bissel flach (24.05.2022)

Historische Abbildung eines gelblichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Scheibling; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages, der Scheibling, ist noch so ein Unbekannter. Informationen habe ich bei den zuständigen Quellen nicht gefunden, weder in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“, noch in Tom „Professor Apple“ Burfords Buch „Apples of North America – „192 Exceptional Varieties for Gardeners, Growers, and Cooks“, nicht in den Apples of New York, und auch nichts in Adams Apfel-Blog.

In der Pomological Watercolor Collection des USDA ist die Kalenderabbildung die einzige Illustration. Bertha Heiges hatte sie 1899 von einem Exemplar aus Carthage im Rush County, Indiana, angefertigt. Das deutet auch nicht unbedingt auf eine größere Verbreitung hin.
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AdT: Oregon Champion und ein Kinderbuch (23.05.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Oregon Champion; ©USDA

Nun, einen unbekannten Apfel des Tages hatte ich auch schon eine Weile nicht mehr zu vermelden. Mit dem Oregon Champion ist es heute wieder so weit. Nichts in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“, nichts in Tom „Professor Apple“ Burfords Buch „Apples of North America – 192 Exceptional Varieties for Gardeners, Growers, and Cooks“, nichts in den Apples of New York. und auch nichts in der Datenbank vom Pomiferous. Und selbst in der List of fruit varieties von Benjamin Buckman, in der sich sonst fast alles an seltenen Apfelsorten findet: kein Hinweis. Aber immerhin eine schöne Abbildung, die Deborah Griscom Passmore 1895 von dem Exemplar aus Ottawa im Franklin County, Kansas, angefertigt hatte.
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AdT: Ausbacher Roter (22.05.2022)

Historische Abbildung mehrerer roter und eines aufgeschnittenen Apfels, daneben ein Zweig; BUND Lemgo

Ausbacher Roter; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Ausbacher Roter, die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet. Die Sorte wird auch als Roter Ausbacher (Apfel) oder Rotapfel geführt.

Es ist eine hessische Lokalsorte, die noch heute im Gebiet um Hohenroda in der Rhön zu finden ist. Die Sorte wurde um 1870 erstmals in der Gemeinde Ausbach entdeckt, die Bäume sollen damals schon um die 100 Jahre alt gewesen sein. Meist wird als Herkunft der Schloßgarten von Philippsthal angegeben, eine Mindermeinung (um mal den abgebrochenen Juristen heraushängen zu lassen) nimmt an, daß die Sorte mit Hugenotten aus Frankreich nach Hessen kam.
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