Der heutige Apfel des Tages ist der Gravensteiner, die schöne Abbildung stammt aus dem im Kalender selten verwendeten Band „Aepfel und Birnen, die wichtigsten deutschen Kernobstsorten“. Er wurde von den Autoren Rudolph Goethe, Hermann Degenkolb und Reinhard Mertens 1894 bei Paul Parey veröffentlicht; die Illustrationen hatte der renommierte Lithograph Walter Müller (1845-1927) angefertigt. Die Cornell University hat das Buch gescannt und als Public Domain bereitgestellt, die Abbildungen sind auch beim BUND Lemgo zu sehen.
Zum Gravensteiner gibt es im Blog schon einen ausführlichen Beitrag, daher bitte hier entlang.
Der heutige Apfel des Tages ist der Rote Hebstkalvill, die Abbildung stammt aus Wilhelm LauchesDeutscher Pomologie, die von 1879 bis 1884 in 6 Bänden erschien.
Lauche (1827-1883) war Gärtner, Dendrologe und Pomologe, seine Beschreibung des heutigen Apfels findet sich im umfangreichen Angebot der Wageningen University & Research.
Die Sorte hatte ich schon ausführlicher besprochen, daher bitte hier entlang.
Der heutige Apfel des Tages ist der Weiße gerippte Herbsttäubling, die Abbildung stammt aus Band 1 der Deutschen Kernobstsorten (PDF, S. 162ff, erschienen 1833) von Johann Lexa von Aehrenthal (1777-1845). Aehrenthal nennt auch einen französischen Namen, nämlich „Pigeonnet blanc à cotes“, leider aber nichts zur Herkunft oder Geschichte. Zu den Taubenäpfeln gibt es eine sehr schöne Abbildung und Übersicht (PDF) von Adrian Diel (1756-1839).
Die Äpfel sind mittelgroß und kegelförmig. Der Bauch sitzt tief unten zum Stiel hin (auf der Abbildung also oben), um den sich die Frucht kugelförmig zuwölbt. Von da nimmt sie zum Kelch hin ab und bildet oben (unten) eine abgestumpfte Kegelfläche. Der Kelch ist sehr lang gespitzt, fest geschlossen und sitzt in einer engen, kleinen Einsenkung, die charakteristisch mit vielen feinen und einigen stark ausgeprägten Rippen besetzt ist. Auch über die Früchte selbst laufen bis in die Stielhöhle hinein viele schwach ausgeprägte und einige kräftige Rippen, die die Rundung des Apfels aber nur wenig stören. „AdT: Weißer gerippter Herbsttäubling (28.10.2022)“ weiterlesen
Der heutige Apfel des Tages ist, wie auf der schönen Abbildung am langen Stiel schon zu erkennen, mal wieder ein Holzapfel. Die Abbildung hatte Mary Arnold 1912 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt. Das Exemplar des Montreal kam aus dem Prince George’s County in Maryland, und ich war doch überrascht, etwas zu der Sorte zu finden.
Im 2. Band der Apples of New York wird die Sorte unter dem Namen Montreal Beauty beschrieben, sie ist auch noch als Montreal Beauty Crab bekannt. Nicht ganz überraschend, stammt die Sorte aus Kanada, genauer aus Québec, wo sie bereits 1833 vermehrt wurde. „AdT: Montreal (27.10.2022)“ weiterlesen
Der heutige Apfel des Tages ist der Williams, die wirklich schöne Abbildung (mit einem tollen Rahmen) hatte Royal Charles Steadman 1921 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt. Bei der Herkunft des abgebildeten Exemplars hatte Steadman sich etwas zurückgehalten, es ist nur der Bundesstaat Connecticut genannt.
Beim Williams hatte ich mich erinnert, daß ich schon den Williams Early im Blog hatte. Und tatsächlich ist letzterer eines der zahlreichen Synonyme für den heutigen Apfel. Er ist unter anderem noch als
Early, Early Red, Favorite Red, Lady’s Apple, Southern Queen, Williams Red und Williams Favorite (Red)
bekannt. Der ursprüngliche Name war eben Williams Favorite, auf den Bostoner Märkten wurde die Sorte als Queen oder Lady’s Apple verkauft, 1880 dann von der Massachusetts Horticultural Society in Williams umbenannt. Der Grund war, daß der Zufallssämling Mitte des 18. Jahrhunderts auf der Farm von Benjamin Williams in Roxbury im Suffold County, Massachussets, gefunden und erstmals 1830 von der Massachusetts Horticultural Society dokumentiert wurde.
Die Sorte war sehr beliebt, verschwand aber wegen der geringen Größe der Früchte wieder aus dem kommerziellen Anbau.
Der heutige Apfel des Tages ist der Jakob Lebel, die ganz schöne Abbildung stammt aus dem Band Unsere besten Deutschen Obstsorten, der 1929 in der 6. Auflage erschien und in dem 52 Apfelsorten vor- und dargestellt wurden. Dank des BUND Lemgo können sie auch online betrachtet werden.
Die Sorte hatte ich schon im Mai beschrieben, da stammte die tolle Abbildung aus „Deutschlands Obstsorten“. Daher bitte hier entlang.
Der heutige Apfel des Tages ist der Autumn Tart, die schöne Abbildung hatte Amanda Newton 1915 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt.
Leider weiß ich zu diesem Apfel nur, daß das Exemplar aus dem Wright County in Missouri stammt.
Allerdings habe ich in mehreren Bulletins des United States Bureau of Plant Industry unter dem Titel „Seeds and Plants imported during the period from September, 1900, to December, 1903“ Einträge gefunden, die besagen, daß 1901 mehrere Exemplare aus New South Wales, Australien, importiert und dann gepfropft wurden.
Und tatsächlich findet sich bei der Heritage Fruits Society in Melbourne ein Hinweis, daß diese Sorte dort vorhanden sein soll. Da schicke ich mal eine Anfrage.
Die Künstlerin
Amanda Almira Newton (ca. 1860-1943) arbeitete von 1896 bis 1928 als Illustratorin für das USDA. Sie war eine der produktivsten Mitarbeiter*innen (von denen es über 50 gab), mehr als 1.200 Aquarelle sind in der Sammlung erhalten. Außerdem hat sie rund 300 Wachsmodelle von Früchten hergestellt. Die Illustrationen und Wachsmodelle sollten vor allem den Obstbauern, die in den USA gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Plantagenbetrieb begannen, als Anschauungsmaterial dienen.
Der heutige Apfel des Tages ist der Pommersche Krummstiel, die schöne Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung Deutschlands Obstsorten, die immer wieder mit wirklich tollen Illustrationen aufwartet.
Es handelt sich um eine regionale Apfelsorte aus Pommern, die um 1800 auf Rügen entstanden sein soll und früher die Hauptsorte in Vorpommern war. Die Sorte ist auch als „Gestreifter Römerapfel“ bekannt, in Norwegen wurde sie unter dem Namen „Granat“ angebaut. Der Gartenbau-Lehrer und Autor Ferdinand Jühlke beschrieb sie ausführlich und gab ihr den Namen, 1856 findet sich in Band 2 (PDF, S. 70-74) der Pomologischen Monatshefte* ein längerer Beitrag zu der Sorte.
Die Äpfel sind mittelgroß bis groß, Jühlke nennt sie „von schönem, freundlichen Aussehen“. Es zeigen sich am Kelch meist fünf leichte Erhebungen, die zur Mitte des Apfels laufen, die aber keine wirklichen Rippen bilden. Wie unschwer zu erraten, bekam die Sorte ihren Namen vom krummen Stiel.**
Der heutige Apfel des Tages ist die Englische graue Herbstrenette, auch nur „Englische Herbstrenette“, die Abbildung stammt aus Johann Lexa von Aehrenthals (1777-1845) Band 1 seiner Deutschen Kernobstsorten (PDF, S. 140ff, erschienen 1833).
Anders als andere Pomologen übergeht Aehrenthal die Herkunft der Sorte und steigt gleich mit der Beschreibung der Form ein. Die Äpfel sind nur mittelmäßig groß, manchmal wirklich groß, meistens recht hoch gebaut und breit abgestumpft zugespitzt. „AdT: Englische graue Herbstrenette (22.10.2022)“ weiterlesen