AdT: Rother Herbst-Calvill (30.10.2022)

Historische Abbildung eines dunkelroten und eines aufgeschnittenen Apfels; Wageningen University & Research

Roter Herbstkalvill; © Wageningen University & Research

Der heutige Apfel des Tages ist der Rote Hebstkalvill, die Abbildung stammt aus Wilhelm Lauches Deutscher Pomologie, die von 1879 bis 1884 in 6 Bänden erschien.

Lauche (1827-1883) war Gärtner, Dendrologe und Pomologe, seine Beschreibung des heutigen Apfels findet sich im umfangreichen Angebot der Wageningen University & Research.

Die Sorte hatte ich schon ausführlicher besprochen, daher bitte hier entlang.

Und weil das so schnell ging, verlinke ich auf zwei interessante Beiträge der Quarks-Redaktion: Wohin Apfelsorten verschwinden und woher Neue kommen und Deshalb ist die Streuobstwiese so wertvoll.

Streuobstwiesen-Förderung in Schleswig-Holstein

Blick in eine Baumkrone mit weißen Blüten

Wie ich durch den Kommentar von Frank Steiner erfahren habe, setzt der NABU Schleswig-Holstein das Förderprogramm für Streuobstwiesen fort, was ich sehr erfreulich finde.

Und dann weise ich doch gleich noch auf den vierteljährlich erscheinenden NABU-Streuobst-Rundbrief hin, der in seiner digitalen Version kostenlos abonniert werden kann; auf der Seite gibt es außerdem frühere Ausgaben zum Download und zum Nachlesen.

AdT: Roter Gravensteiner (04.09.2022)

Historische Abbildung von drei rötlich-grünen Äpfeln, einem Zweig mit Blättern und einem aufgeschnittenen Apfel; BUND Lemgo
Roter Gravensteiner; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Rote Gravensteiner, die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet.

Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) hat die Sorte im „Illustrierten Handbuch der Obstkunde“ (PDF) beschrieben. Sie ist eine um 1850 entstandene Knospenmutation des Gravensteiner, den ich im Blog schon ausführlich beschrieben hatte.
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Der ausgezeichnete Moseleisenapfel

5 rote Moseleisenapfel am Ast mit Blättern; Foto von Hans J Bannier, Gartenbauvereine in Rheinland-Pfalz und im Saarland

Der Moseleisenapfel; ©Hans-J. Bannier, Gartenbauvereine SAL/RLP e.V.

Die Gartenbauvereine in Rheinland-Pfalz und im Saarland haben den Moseleisenapfel zur Streuobstsorte des Jahres 2019 gewählt. Seit 2000 macht der Verband mit der jährlichen Auszeichnung auf die besondere Bedeutung der Streuobstwiesen für Naturschutz und Artenvielfalt aufmerksam.

Eine erschreckende Zahl habe ich dazu in einem dpa-Bericht gelesen: Im Saarland gibt es auf etwa 7000 Hektar Streuobstwiesen heute rund 460 000 Bäumen – 1965 waren es noch 1,2 Millionen Bäume.

Der kleine bis mittelgroße Moseleisenapfel ist eine sehr alte Sorte, die vor allem im Saar-Mosel-Raum bis zum Mittelrhein und in Belgien bekannt ist. Inzwischen selten geworden, zeigt der Apfel ab September seine kräftige rote Farbe, wird allerdings erst ab Oktober gepflückt. Er läßt sich bis ins Frühjahr lagern. Das grünlich-weiße Fruchtfleisch ist fest, schmeckt süßsäuerlich bis süß, hat aber kein besonderes Aroma. Daher wird er heute als Mostapfel genutzt.

Sehr schön, daß es weitere regionalbezogene Obstbücher gibt. Eines davon ist „Äpfel und Birnen aus Luxemburg. Geschichte – Tradition – Sorten – Verwertung“ von Raymond Aendekerk, Doris Bauer, Richard Dahlem, Marc Thiel, Hans Thomas Bosch und Hans Joachim Bannier. In ihm ist auch der Moseleisenapfel zu finden. Das Buch hat 224 Seiten und natürlich viele Fotos. Es ist u.a. über die Gartenbauvereine SAL/RLP zu beziehen (ISBN: 978-99959-45-14-5).