AdT: Weißer gerippter Herbsttäubling (28.10.2022)

Historische Abbildung eines hellgrünen Apfels; Dt. Gartenbaubibliothek e.V.
Weißer gerippter Herbsttäubling; © Deutsche Gartenbaubibliothek e.V.

Der heutige Apfel des Tages ist der Weiße gerippte Herbsttäubling, die Abbildung stammt aus Band 1 der Deutschen Kernobstsorten (PDF, S. 162ff, erschienen 1833) von Johann Lexa von Aehrenthal (1777-1845). Aehrenthal nennt auch einen französischen Namen, nämlich „Pigeonnet blanc à cotes“, leider aber nichts zur Herkunft oder Geschichte. Zu den Taubenäpfeln gibt es eine sehr schöne Abbildung und Übersicht (PDF) von Adrian Diel (1756-1839).

Die Äpfel sind mittelgroß und kegelförmig. Der Bauch sitzt tief unten zum Stiel hin (auf der Abbildung also oben), um den sich die Frucht kugelförmig zuwölbt. Von da nimmt sie zum Kelch hin ab und bildet oben (unten) eine abgestumpfte Kegelfläche. Der Kelch ist sehr lang gespitzt, fest geschlossen und sitzt in einer engen, kleinen Einsenkung, die charakteristisch mit vielen feinen und einigen stark ausgeprägten Rippen besetzt ist. Auch über die Früchte selbst laufen bis in die Stielhöhle hinein viele schwach ausgeprägte und einige kräftige Rippen, die die Rundung des Apfels aber nur wenig stören.

Die Farbe der sehr dünnen, mit etwas Duft belaufenen, fein geschmeidigen und schön glänzenden
Schale ist vom Baum ein sehr schönes, wachsartiges, helles Strohgelb, das beim Reifen zu einem schönen Zitronengelb wird. Während bei weniger besonnten Früchten die gelbe Schale auf der Sonnenseite nur etwas goldfarben wird, kann sich bei freihängenden, kräftig besonnten Früchten eine blasse, rosenartige, auch etwas flammenartige Röte zeigen, die leicht verwaschen ist. Die Punkte sind zwar sehr zahlreich, aber äußerst fein – sie fallen kaum ins Auge, auf roten Bereichen sind sie gelblich, auf gelben Bereichen grünlich. Die Schale hat einen sanften, sehr angenehmen Geruch und welkt nicht.

Das schneeweiße, feine Fruchtfleisch ist weich, markig, saftvoll und hat einen angenehmen, süßweinsäuerlichen, fein rosenartigen Geschmack.

Die Äpfel sind Ende Oktober reif und halten sich bis in den Winter. Aehrenthal zählt sie zu denen von erstem Rang. Der Baum wächst stark, setzt sehr viel Fruchtholz an und liefert sehr gute Ernten.

Leider habe ich keinen Hinweis gefunden, ob es die Sorte heute noch gibt.

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