Der Cider Lady’s Finger; © Herefordshire Pomona
Der heutige, ausgesprochen hübsche Apfel des Tages ist der Cider Lady’s Finger, die Abbildung stammt aus der Herefordshire Pomona. Die Äpfel werden dort oft zusammen mit mehreren Sorten auf den Tafeln abgebildet, was auch sehr gut im Blogbeitrag der Biodiversity Heritage Library zu sehen ist – dort gibt es auch mehr zu diesem schönen Buch zu lesen.
Der Ursprung des Cider Lady’s Finger war nicht bekannt, aus dem Alter der vorhandenen Bäume wurde geschlossen, daß er wahrscheinlich um 1800 entstand.
Wie der Name schon verrät, gehört er zu den Äpfeln, die sich gut für die Cider-Herstellung eignen. Es wird auch, wie kürzlich beim Cowarne Red, das spezifische Gewicht angegeben, das auf den Fruchtzucker- und Mineralgehalt hinweist und für die Herstellung von Apfelwein, Most oder Cider relevant ist. In einer Analyse aus dem Jahr 1878 kam ein Mr. With auf 1045 (was unter dem des Cowarne Red liegt, der es auf 1069 brachte).
Die länglichen Äpfel sind mittelgroß, 2 1/2 Zoll lang und ca. 1 1/2 Zoll breit. Sie sind nicht immer gleichmäßig, die breiteste Stelle liegt eher zum Stiel hin.
Die recht glatte Schale zeigt auf der beschatteten Seite ein stumpfes Orange oder Gelb, es finden sich dort gebrochene rote Streifen. Oft wird die Schale von einem hellen Rot überzogen, das ebenfalls dunklere und hellere rote Streifen zeigt. Zudem kann es auch Roststellen geben.
Der sehr schlanke Stiel ist kurz und steckt in einer flachen Höhle oder leichten Vertiefung, die ebenfalls Rost aufweist.
Das gelbliche Fruchtfleisch ist eher trocken. Der Saft hat eine feine, kräftige Farbe mit süßem, leicht säuerlichem und adstringierendem Geschmack.
Die Herefordshire Pomona empfahl den Apfel als eine wertvolle Ergänzung im Obstgarten. Er reift etwas zu früh für die beste Cider-Qualität, ist jedoch einfach zu handhaben und bringt immer noch einen sehr guten Apfelwein. Der ist frisch, stark und oft gut genug, um auf Flaschen gezogen zu werden. Allerdings kann er bei heißem Spätsommer- oder Frühherbst-Wetter die Fähigkeit zu guter Fermentation verlieren. Die Lagerung und die Wetterbedingungen haben also großen Einfluß auf das Ergebnis.
Der Baum ist robust, wächst gut und trägt reichlich. Er wurde häufig in den Obstplantagen des Frome-Tals angebaut und fand sich in ganz Herefordshire.