Mönchsapfel – oder auch nicht; ©BUND Lemgo
Der heutige Apfel des Tages ist der Mönchsapfel. Ob allerdings auch die Abbildung einen solchen zeigt, ist etwas fraglich. Sie stammt aus Johann Lexa von Aehrenthals (1777-1845) 2. Band seiner „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 193f, erschienen 1837). Doch Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) merkt im „Illustrierten Handbuch der Obstkunde“ (PDF) zum Mönchsapfel an: „Aehrenthal Taf. 72 hat nicht den rechten abgebildet“. Einen wirklichen Unterschied vermag ich zu dem von Lucas abgebildeten nicht zu entdecken. Einerlei: In der Beschreibung stimmt Oberdieck mit Aehrenthal und anderen überein.
Es ist ein mittelgroßer bis selten großer schöner Winterapfel. Plattrund, „fast käsförmig“, sind die Wölbungen fast identisch.
Die feine, am Baum mit einem schönen blauen Duft belaufene Schale hat ein schönes Hellgrün, das beim Reifen zu einem Hellgelb wird. Auf der Sonnenseite zeigen sich viele, jedoch nur schwach ausgebildete Streifen, die sich vom Kelch bis zum Stiel ziehen. Manchmal laufen sie auch über die ganze Schattenseite, dort zeigt sich dann dazwischen die Grundfarbe. Auf der Sonnenseite sind die Zwischenräume der Streifen dagegen noch so stark getuscht, sodaß man die Grundfarbe nicht sieht und die Streifen dadurch undeutlich werden. Feine weißgraue Punkte sind weitläufig verteilt, im Roten sind sie oft kaum sichtbar. Die Schale hat einen schwachen Geruch und welkt nicht.
Das weiße, etwas ins Gelbe spielende Fruchtfleisch ist fein, markig, recht saftig und von einem recht angenehmen zuckerartigen Weingeschmack, der etwas calvillartiges hat. Die Genußreife beginnt im November und Dezember, der Apfel hält sich bis weit in den Winter, wobei er dann oft „melbig“ (ein altes Wort für „mehlig“) oder glasartig wird. Aehrenthal stuft ihn als vom ersten Rang ein.
Oberdieck empfiehlt den Mönchsapfel für die Anpflanzung in etwas feuchten Böden, „besonders für den Landmann“.
Eine Antwort auf „AdT: Mönchsapfel – „Abb. ähnlich“ (26.10.2018)“