AdT: Rother Wiener Sommerapfel – die feinen Unterschiede

Ein Tageskalender mit einer Historische Abbildung eines rot-grünen Apfels
Der Rothe Wiener Sommerapfel,
aus dem Kalender „An Apple a Day“, mit frdl. Genehmigung des Verlags Hermann Schmidt

Wir hatten ja kürzlich den Sommer-Rosen(apfel), und ich wollte schon wieder eine faule Runde einlegen. Aber siehe da: Christian Eduard Langethal (1806-1878) merkt in seinem Deutschen Obstcabinet, aus dem die Illustration stammt, an:

Dieser Frühapfel kann mit dem gemeinen Sommer-Rosenapfel verwechselt werden, mit dem er Größe und Färbung gemeinschaftlich besitzt; besonders ist das bei stark gerötheten Exemplaren der Fall.


Dann kommt es aber doch auf die feinen Unterschiede an. Die feine Schale des Wiener Apfels hat als Grundfarbe ein grünliches Gelb, das mindestens zur Hälfte, oft auch komplett von einem sehr dunklen Rot überdeckt wird. Das ist auf dem Kalenderblatt sehr schön zu sehen. Das Rot des Sommer-Rosenapfels hat einen deutlich stärkeren Karmincharakter, während der heutige Wiener ein „düsteres Roth“ zeigt.

Im Übergang zum Grün können auch einzelne kurze Streifen auftauchen, ebenso regelmäßig liegende weißgraue Punkte, die im grünen Teil dunkelgrün sind. Die Schale hat vor dem Pflücken einen feinen Duft und glänzt, wenn man sie abwischt.

Das weiße Fruchtfleisch ist dicht unter der Schale etwas grün; es ist feinkörnig, saftreich und besitzt einen süßlichen, weinartigen, aromatischen Geschmack; ebenso einen aromatischen Geruch.

Der Baum wächst rasch, bildet eine gute, halbkugelrunde Krone und trägt gut. Und Johann-Heinrich Rolff fügt hinzu, daß F.W. Hinkert den Apfel in seinem 1836 erschienenen Werk „Systematisch-geordnetes Handbuch der Pomologie“ bereits als alte Sorte beschrieb. Außerdem, so Rolff, sei es eine Tafel- und Wirtschaftssorte, die im September und Oktober genußreif sei.

Und sonst:

Zum heutigen Apfel paßt einer meiner diesjährigen Lieblingssongs, der „Wiener“ von
KREIML & SAMURAI feat. MONOBROTHER. Die Mundl-Serie „Ein echter Wiener geht nicht unter“ wäre jetzt doch etwas zu arg für den insgesamt eher feinen Apfel.

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