AdT: Salome (18.08.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Salome; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der (die?) Salome, den Amanda Newton 1912 für die Pomological Watercolor Collection des USDA gezeichnet hatte. Der Apfel kam aus Patterson im Beaver County, Pennsylvania, in der Sammlung der USDA gibt es aber noch zahlreiche weitere Abbildungen.

In dem 1905 erschienenen Band 1 der Apples of New York gibt es auch einen längeren Eintrag mit einer Abbildung.

Die Äpfel sind nicht ganz mittelgroß und haben eine mäßig attraktive Farbe (das fängt nicht gut an …). Allerdings entwickeln sie manchmal eine gute Größe und Farbe. Im Anbaugebiet von New York (dem Bundesstaat) hält sich die Güte der Salome gegenüber den anderen Standardsorten ihrer Saison in Grenzen, sie reicht an keine heran. In manchen Baumschulen wurde sie allerdings als vielversprechende kommerzielle Sorte angesehen, weil die Äpfel bei starkem Wind gut am Baum hängen, fest sind und gut zu lagern sind. Zudem ist der Baum kräftig, sehr robust und gesund, kommt früh ins Tragen und bringt zuverlässig Erträge – alle zwei Jahre oder fast jährlich kommen mäßige bis gute Ernten zustande.

Je nach Anbaugebiet variierte die Lagerqualität. In New York war ihre übliche kommerzielle Grenze März, sie kann aber auch schon im frühen Winter eine ziemlich schnelle Verlustrate zeigen. Insgesamt vermuteten die Beschreiber, daß die Sorte wahrscheinlich nie sehr extensiv gepflanzt werden würde.

Das interessiert aber weder die Menschen der Saltspring Apple Company oder Ron und Suzanne Joyner von der Big Horse Creek Farm noch einige andere Baumschulen und Gärtnereien, die die Sorte noch heute anbieten.

Die Sorte entstand um 1853 in einer Gärtnerei in Ottawa, Illinois. Die Gärtnerei wurde später von einem Herrn E. C. Hatheway übernommen, der die Vorzüge der Sorte entdeckte und mit ihrer Vermehrung begann. Er präsentierte sie 1878 unter dem Namen Salome der Illinois State Horticultural Society.

1884 wurde sie von Arthur Bryant aus Princeton, Illinois, in den Handel eingeführt. Sie wurde dort sparsam in verbreitet; bis um 1900 wurde sie nur wenig in New Yorker Obstplantagen angepflanzt, aber an manchen Orten nahm ihre Kultivierung leicht zu.

Die Größe der Äpfel reicht von etwas unter mittelgroß und größer. Von einem Baum kommen sie einheitlich in Größe und Form. Die Form selbst ist rundlich abgeflacht bis rundlich eiförmig und kann ins Kegelförmige gehen, oft sind die Äpfel etwas elliptisch oder undeutlich gerippt, meist aber symmetrisch. Auffallend finde ich auf der Illustration die Kerne.

Die dünne, zähe Schale ist glatt, ziemlich blassgelb oder grünlich, dabei aber mehr oder weniger gesprenkelt. Es zeigt sich eine rosarote Färbung mit recht undeutlichen karminroten Streifen, zur Höhle hin gibt es eine gräuliche Schalhaut. Manchmal ist ein beträchtlicher Teil der Frucht mit einer guten roten Farbe überzogen. Die weißlichen oder blassgrauen Punkte sind auffällig, sie haben oft rotbrauner Spitze.

Das gelbliche, fest Fruchtfleisch ist mäßig feinkörnig, knackig, dabei eher zart und saftig. Im Geschmack sind sie durchaus kräftig mit einer milden Säure, insgesamt bekommt der Geschmack ein gut bis sehr gut. Die Äpfel werden als Tafeläpfel verwendet.

Saison hat der Salome von November bis März, hält aber manchmal nicht mal bis Januar.

Die Künstlerin

Amanda Almira Newton (ca. 1860-1943) arbeitete von 1896 bis 1928 als Illustratorin für das USDA. Sie war eine der produktivsten Mitarbeiter*innen (von denen es über 50 gab), mehr als 1.200 Aquarelle sind in der Sammlung erhalten. Außerdem hat sie rund 300 Wachsmodelle von Früchten hergestellt. Die Illustrationen und Wachsmodelle sollten vor allem den Obstbauern, die in den USA gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Plantagenbetrieb begannen, als Anschauungsmaterial dienen.

Und sonst:

Mir war klar, daß die Figur der Salome zahlreiche Spuren in der Kultur hinterlassen hat – aber daß es so viele sind …

Frank-Manuel Peter, Leiter des Deutschen Tanzarchiv Köln, hat einen ganz schönen Artikel zu einem Aspekt geschrieben: „Der Tanz der Salome“.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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