Der Wahre Birnförmige Apfel, von Lexa abgebildet; ©BUND Lemgo
Den heutigen Apfel des Tages, den Wahren Birnförmigen Apfel, hat Johann Lexa von Aehrenthal im 2. Band seiner „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 11f, erschienen 1837) abgebildet und beschrieben. Der Name, den Adrian Diel (1756-1839) ihm gab, betont auch deshalb die Form, weil es andere Sorten gibt, die wegen des Geschmacks die Birne im Namen tragen.
Die Abbildung täuscht vielleicht etwas – der Apfel ist eher klein. Und er war schon im 19. Jahrhundert in Deutschland eine selten angebaute Rarität, die in Frankreich und England wohl nicht bekannt war.
Die feine, nicht fettige Schale wandelt sich beim Lagern von einem hellen Strohgelb in ein schönes Zitronengelb, das durch auf der Sonnenseite auftretende karmesinrote Färbung noch gewinnt. Es kommt selten zu Punkten, manchmal zu braungrauen Rostflecken, die auch auf der Abbildung zu sehen sind. Die Schale hat wenig Geruch und welkt nicht.
Das saftige, weiße Fruchtfleisch ist sehr fein und markig aber fest. Es gibt einen süßen Zuckergeschmack, der während der Reife eine Rosennote bekommen kann. Sowohl Gustav v. Flotow (1789-1864) als auch Theodor Engelbrecht (1813-1892) beschreiben ihn allerdings als wenig saftig, nur mäßig süß und etwas weinig.
Der Apfel ist im Dezember genußreif und kann bis in den April hinein gelagert werden. Verwendbar ist er als Tafel- und Küchenapfel, Flotow schätzt ihn als Küchenapfel nur von 2. Rang ein – und als Tafelapfel sei er überhaupt nur wegen seiner Form für Pomologen interessant. Diese haben ihn, wie beim BUND Lemgo zu sehen ist, aber durchaus gern abgebildet. Mir scheint der Birnapfel von Johann Prokop Mayer (1737-1804) eher ein Exemplar der wegen des Geschmacks und nicht wegen seiner Form so genannten Sorte zu sein.
Und sonst:
Ein 2006 veröffentlichter Artikel in der taz ist mir damals sehr sauer aufgestoßen. So von wegen Äpfel und Birnen.