AdT: Smith (29.03.2022)

Historische Abbildung eines hellgrünen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Smith; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages hat den originellen Namen (hüstel) „Smith“. Das Exemplar wurde 1924 von Royal Charles Steadman für die Pomological Watercolor Collection des USDA abgebildet, es stammte mal wieder von der Versuchsfarm in Arlington, Virginia.

Tatsächlich findet sich der Baum auch im Arlington-Protokoll mit der Zugangsnummer 6411 und für 1924 mit der auf dem Blatt angegebenen Nr. 105210.

Es gibt zwei Protokollblätter. Auf dem ersten wurden die verschiedenen Blüh- und Ernte-Zeiten von 1922 bis 1928 erfaßt, außerdem finden sich dort die Inventarisierungsangaben. Und dann folgen, etwas unleserlich, handschriftliche Notizen zur Sorte.

1908 wurde die Sorte durch einen A. R. Smith aus Rathbone, New York, bereitgestellt, originär stammte sie aber wohl von einem H. W. Smith in Garden City, Kansas.*

Die Größe des Apfels ist mittel bis gut, in der Form abgeplattet konisch bis gestreckt konisch; recht gleichmäßig, manche Früchte seien aber auch gestaucht.

Die Grundfarbe der Schale ist ein grünliches Gelb mit kräftigen, buttermilch-farbigen Streifen und Spritzern, die sich manchmal auch vollständig ausbreiten können. Dagegen gibt es sehr wenige, bräunliche Punkte. Die Schale ist mehr oder weniger ledrig, was sich aber während des Reifens ändert.

Das Fruchtfleisch ist gelblich, feinkörnig, zart und ziemlich saftig. Es hat eine milde Säure mit einem angenehmen Geschmack, auch wenn etwas die Komplexität fehle. Insgesamt ist es aber ein recht guter Tafelapfel, der im August geerntet wird und besser als viele seiner Saison-Konkurrenten ist.

Im Mai 1928 gibt es dazu eine weitere Beschreibung:

Kraft des Baumes: durchschnittlich

Größe: durchschnittlich

Laub: reichlich

Blätter: klein; Farbe: sauber

Wuchsform: aufrecht rundlich

Allgemeines Aussehen des Baumes: Mittelschlanker, offener, dichter, stämmiger Wuchs, schmaler als hoch.

Und handschriftlich hinzugefügt: „Nicht großer, aber stämmiger Baum mit guter Ertragsfläche.“

Handschriftlich folgt dann noch ein sehr zurückhaltendes

of Smith or Smith Cider but probably none of this apple.

Der Künstler

Der 1875 geborene Royal Charles Steadman gehörte wie Ellen Isham Schutt (1873–1955), Mary Daisy Arnold (ca. 1873–1955) und Deborah Griscom Passmore (1840–1911) zu den Illustrator*innen beim USDA und arbeitete dort seit 1915 als „pomological artist“. Er ist mit 892 Dokumenten in der pomologischen Aquarellsammlung verzeichnet.

Und sonst:

Bei dem Allerweltsnamen bieten sich natürlich jede Menge Film-Verweise wie Alias Smith & Jones oder Mr. Smith goes to Washington und natürlich Agent Smith.

Aber empfehlen möchte ich etwas literarisches, nämlich Ali Smiths Jahreszeitenquartett. Diese vier Romane sind für mich ein großartiges (Lese-) Erlebnis.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

* In Kansas spielt auch die ziemlich schräge Krimi-Serie „Fargo“, deren 4. Staffel ich gerade gesehen habe. Die etwas anders als die vorherigen war, durchaus interessant und wieder gut gemacht.

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