AdT: Daru Alma – und ein ungarischer Dichter (28.06.2018)

Historische Abbildung eines röt-grünlichen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Der Daru Alma; ©BUND Lemgo

Mit dem heutigen Apfel des Tages haben wir einen ungarischen Nationalapfel im Kalender: den Daru Alma, auf Deutsch „Kranichapfel“. Rudolf Stoll beschreibt ihn in seiner 1882 erschienenen „Österreichisch-Ungarischen Pomologie“, daher stammt auch die Abbildung.

Stoll berichtet, daß in Mezö-Túr, das im östlichen Ungarn liegt, damals schon hundertjährige Bäume vorkamen.

Der mittelgroße bis große Apfel ist länglich-rund, seltener plattrund, wobei die Rundung unregelmäßig ist.

Die feine, glatte Schale ist geschmeidig und in der Grundfarbe zitronengelb. Wie auf der Abbildung gut zu sehen, ist sie mit einem hellen Karminrot überdeckt, das wiederum von dunklen karminroten Streifen durchzogen ist. Punkte mit einem schwachen weißen Rand sind kaum wahrnehmbar, Rostflecken gibt es selten. Sie welkt nicht und hat einen schwachen Duft.

Das weiße Fruchtfleisch kann bei stark besonnten Äpfeln schwach gerötet sein. Es ist saftig und hat einen angenehmen, weinartigen Zuckergeschmack fast ohne Säure.

Der Dura Alma reift im November und kann bis ins Frühjahr gelagert werden.

Und sonst:

“Szeretném, ha vadalmafa lennék“ – „Ein wilder Apfelbaum will ich werden!“ dichtete einst der bedeutende ungarische Lyriker Attila József (1905-1937), und so heißt auch ein im (leider nicht mehr existierenden) Ammann Verlag erschienener Band mit Gedichten (Besprechung bei DLF Kultur) aus den Jahren 1916 bis 1937.

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