Bei dem heutigen Apfel des Tages räumt Johann Prokop Mayer (1737-1804) in seiner Pomona Franconica erst mal mit einem verbreiteten Irrtum auf: Allzu oft würde der Täubling mit dem Roten Taubenapfel verwechselt!
Der Täubling, der auch zur Gattung der Taubenäpfel gehört, unterscheide sich durch seine mehr platte als zylindrische Form. Er hat einen kürzeren Stiel, fünf statt vier Samenfächer, und er reift bereits im Oktober und hält sich dann nur zwei Wochen. Der Rote Taubenapfel ist dagegen von Weihnachten bis Ostern eßbar. Leider hat sich Mayer nicht über Kleinigkeiten wie Schale oder Fruchtfleisch ausgelassen …
Daher kann ich nur ein wenig ableiten: Eduard Lucas (1816-1882) beschreibt den Geschmack des Großen Täublings als fein, saftig mit Würze. Das deckt sich auch mit Theodor Engelbrechts (1813-1892) Beschreibung des Weißen Winter-Taubenapfels, die hier im Blog schon am 8. Januar auftauchte. Der dort besprochene Apfel wird allerdings auch als Täubling bezeichnet – mir scheint, daß die Abgrenzung zwischen Sorte und Gattung nicht so einfach ist.
Von Adrian Diel (1756-1839) gibt es eine schöne Übersicht (PDF) von Taubenapfel-Sorten, die online im „FUNDUS AGRI-CULTURA ALPINA“-Wiki zu sehen ist.
Ich nehme aber an, daß der Täubling auch einer von der leckeren Sorte ist.
Und sonst:
Zunächst dachte ich bei „Täubling“ an die Pilzgattung – ob es auch so viele alte Sorten gibt?