AdT: Downtown’s Pepping – mit buntem Rausschmeißer (02.02.2018)

Historische Abbildung eines gelblichen Apfels mit Zweig und Blättern; aus The Pomological magazine 1833

Der Downton Pippin aus „The Pomological Magazine“, 1833

Der heutige Apfel des Tages ist der Downton Pippin, der im Deutschen auch den tollen Namen Knackrenette trägt.

Er war besonders im 19. Jahrhundert in England ein äußerst beliebter Winterapfel, den ein Mr. Knight in Herefordshire aus dem Orange und dem Golden Pippin gezüchtet hatte. Und tatsächlich ist er nach Downton Castle benannt …

Obwohl ein ausgesprochener Tafel- bzw. Dessertapfel, ist er auch bestens für die Küche und zur Cider-Herstellung geeignet. Johann Lexa von Aehrenthals beschreibt ihn im 3. Band seines „Deutsche Kernobstsorten“ (erschienen 1833-1842):

Das Fleisch ist sehr fein, fest, gelblich weiss, saftvoll, und von einem kraftvollen gewürzhaften, erhoben, vom säuerlichen Zuckergeschmack frei (…) Vom ersten Rang.

Und sonst:

Einen schönen Fund habe ich bei museum-digital gemacht. Das ist eine Plattform, auf der große und kleine Museen Informationen zu ihren Objekten veröffentlichen, und dies mit der erfreulichen CC BY-NC-SA-Lizenz.*

Gipsmodell eines Apfels; @ Rochow-Museum Reckahn, CC BY NC SA

Downtown Pepping; ©Rochow-Museum Reckahn, CC BY-NC-SA

Dort findet sich im Rochow-Museum Reckahn eine Gips-Nachbildung des Downtown Pepping.** Diese hatte der Kaufmann Heinrich Arnoldi (1813-1885), Besitzer einer Porzellanmanufaktur im thüringischen Elgersburg für seine Sammlung von Obstmodellen anfertigen lassen, das „Arnoldische Obstcabinet“.

Das Museum widmet sich unter anderem dem Gutsbesitzer und Pädagogen Friedrich Eberhard von Rochow (1734-1805). In einem eigenen Raum

werden ausgewählte ökonomische Themen und Versuche vorgestellt, die auf Initiative von Rochow in der Märkischen Ökonomischen Gesellschaft zu Potsdam angeregt und befördert wurden. Modernität der Lebensverhältnisse war für Rochow nur durch kreative Ideen bei der Suche und Herstellung neuer Produkte und Verfahren erreichbar. Mit der Stiftung von Prämien für Preisaufgaben (u.a. Schädlichkeit der Bleiglasur, Verfassen eines Tierarzneibuches, Verwendung von Flechtenmaterial) versuchte Rochow beispielhaft, ökonomische Initiativen zu stimulieren und mit dem Gedanken individueller und staatlicher Wohlfahrt zu verbinden.

Um die landwirtschaftliche Produktion durch Reformen zu verbessern, setzte er sich für die Bildung der Landbevölkerung ein, unter anderem mit dem Lese- und Sachbuch „Der Kinderfreund“, das in seiner Schule als Schulbuch verwendet wurde.

Landwirtschaft und pädagogische Reformen – das ist auch so ein Thema.

Und nach so viel Text noch ein bunter Rausschmeißer (Achtung, Kalauer): Downtown.

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* Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen

** von Hans-Georg Karsdorf nachgebildet, der eine Werkstatt für Theaterplastik in Berlin hat

2 Antworten auf „AdT: Downtown’s Pepping – mit buntem Rausschmeißer (02.02.2018)“

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