AdT: Bitter Pit – call the doctor! (01.02.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Äpfel mit „Stippe“; @USDA

Neuer Monat, neues Wissen. Der heutige Apfel des Tages ist keine Sorte. Mit „Bitter Pit“ wird eine Mangelerscheinung bei Äpfeln bezeichnet, im Deutschen heißt sie „Stippe“ oder „Stippigkeit“.

Die Früchte zeigen, oft erst bei oder nach der Lagerung, zunehmend kleine braune Flecken, die sich auch unter der Schale fortsetzen. Das Fruchfleisch wird an den Stellen korkig oder holzig und schmeckt leicht bitter. Die Äpfel können dann immer noch gegessen oder verarbeitet werden, der Verkauf ist wegen des Aussehens aber meist schwierig.

Ursache ist ein Calciummangel, wenn er in den ersten sechs bis acht Wochen nach der Blüte auftritt. Das ist die Phase der Zellteilung, bei der Calcium den Zellaufbau beeinflußt. Ausführlich kann das in einem Artikel im Landwirtschaftlichen Wochenblatt nachgelesen werden: „Hohes Krankheitsrisiko bei geringem Calciumangebot“. Das ist verständlich geschrieben, selbst ich mit meinen wenigen Biokenntnissen habe es nachvollziehen können. Allerdings finde ich den Begriff der „Krankheit“ etwas ungenau.

Auf der Infoseite der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau wird auch noch auf die unterschiedliche Anfälligkeit der Apfelsorten hingewiesen:

Anfällige Sorten sind meist großfruchtig, z.B. ‚Glockenapfel‘, ‚Ontario‘, ‚Cox Orange‘, ‚Boskoop‘, ‚Gravensteiner‘, ‚Goldparmäne‘, ‚James Grieve‘ und ‚Jonagold‘.

Sorten ohne Stippeprobleme sind z.B. ‚Rubinette‘, ‚Jonathan‘, ‚Piros‘, ‚Rebella‘, ‚Florina‘, ‚Resi‘, ‚Retina‘, ‚Topaz, ‚Ariwa‘.

Die Künstlerin

Deborah Griscom Passmore (1840–1911) war eine der Illustratorinnen des USDA, dort leitete sie die Pomologische Abteilung. Bis heute gilt sie als eine der wichtigen Künstlerinnen in diesem Bereich.

Und sonst:

Es war mir schon klar, daß ich irgendwann tiefer in die Materie einsteigen werde. Da das bei mir eine so riesige weiße Fläche ist, wird es nur sehr langsam und mit Zurückhaltung hier im Blog, der für mich ein Lern-Projekt ist, stattfinden. Ergänzungen, Korrekturen und Hinweise nehme ich immer gern entgegen.

Ach ja: Im Norddeutschen haben wir immer „Stippen“ zu Pickeln gesagt.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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