Der Englische Kantapfel; © BUND Lemgo
Die Abbildung des heutigen Apfels des Tages stammt aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878) und zeigt den Englischen Kantapfel. Wobei er bei der Obstsortenbank des BUND Lemgo, woher ich die Abbildung habe, als Englischer Gewürzapfel geführt wird. Und wenn ich so bei Langethal selbst, aber auch bei Theodor Engelbrecht (1813-1892) 1889 in Deutschlands Apfelsorten (PDF) oder Eduard Lucas (1816-1882) im Illustrierten Handbuch der Obstkunde (PDF) nachlese, scheint die Sorte namentliches Freiwild gewesen zu sein und jeder durfte mal einen Namen vergeben.
Eine recht aktuelle Beschreibung findet sich bei der Oberlausitz-Stiftung. Die Stiftung, die im Jahr 2006 von Bettina und Dr. Michael Schlitt (Görlitz) gegründet wurde, hat aktuell
„mehr als 500 alte Obstsorten auf sechs Streuobstwiesen (ca. 9 ha), einer Obstbaumallee und zwei Obstbaumhalballeen angepflanzt. Dabei werden insbesondere die historischen, sächsischen Obstsorten erhalten.“
Und davon 254 Apfelsorten! Es gibt auch eine Liste der Äpfel, in der sich eben auch etwas zum heutigen Apfel des Tages findet. Dort wird er unter dem Hauptnamen Sommergewürzapfel geführt, der 1760 zuerst von Johann Hermann Knoop (ca. 1706-1769) als „Weißer Gewürzapfel“ beschrieben wurde. Adrian Diel (1756-1839) hat die Sorte dann gleich unter fünf Namen erwähnt. Und so reihen sich noch weitere Namen auf – unter anderem auch einer, den ich im Blog auch schon mal genannt hatte: Foxley Russian Apple.
Daher verweise ich auf diesen Blogeintrag und auf die im heutigen Beitrag genannten Artikel.
Und sonst:
Auch heute gibt es etwas Musik: Madlib und sein Album „Sound Ancestors„. Erstens, weil „Ancestors“ zu „alten Sorten“ paßt; zweitens, weil es einen Titel namens „Theme de Crabtree“ gibt; drittens, weil Madlib als „der mit den 1000 Namen“ gilt; und weil mir die Musik gefällt. Ein Artikel in der jungle world bietet etwas Hintergrund.