AdT: Jaquins Apfel – „c“ fehlt (31.01.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-grünen und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Jacquin’s Apfel; © BUND Lemgo

Der Apfels des Tages ist Jacquin’s Apfel oder auch kurz Jacquin. (Auf dem Kalenderblatt fehlt das „c“). Die Abbildung stammt aus den Pomologischen Monatsheften.* Mir gefallen die klaren Bilder sehr gut.

Für die Beschreibung habe ich etwas in Theodor Engelbrechts (1813-1892) 1889 erschienenem Band Deutschlands Apfelsorten (PDF) gefunden. Der Jacquin wurde vom Baumschulbesitzer Boisbunel in Rouen gezüchtet und zuerst 1872 beschrieben.

Der zu den einfarbigen Renetten gehörende Apfel ist nach Engelbrecht recht klein, nach anderen Beschreibungen mittelgroß. In der Form ist er, wie auch auf dem Kalenderblatt zu sehen, etwas glocken- oder eiförmig. Die glatte, nur wenig geschmeidige Schale ist hellgrün-gelblich, später zitronengelb. Auf der Sonnenseite kann dies auch zu einem Goldgelb werden, seltener gibt es dort eine Rötung. Einige wenige feine bräunliche Punkte sind ebenfalls zu sehen. Und der Klassiker der Schalen-Beschreibung: „Welkt nicht. Geruch sehr schwach.“

Das hellgelblich-weiße bis weiße Fruchtfleisch ist fein, fest und später markig. Saft ist nicht sehr viel vorhanden, dieser ist etwas gewürzt, sehr wenig weinig und fast ausschließlich süß.

Er kann als Tafel- und Wirtschaftsapfel verwendet werden, und eine für mich recht gute Eigenschaft ist nach Engelbrecht die Genußreife: Sie reicht von März bis August.

Davon abweichend wird diese in dem 1948 vom Französischen Pomologenverband herausgegebenen „Le Verger Français“ („Der französische Obstgarten“) mit Herbst und Winter angegeben. Ob das an den fast 75 Jahren Zeitabstand oder an den geographischen Unterschieden liegt? Der Jacquin ist in dem Band mit einem Foto und einer fragebogenartigen Beschreibung enthalten, die ich etwas schnöde finde.

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* Diese wurden 1855 von Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) als „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ (1855-1865) gegründet. Sie hieß später „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau“ (1865-1874), eben „Pomologische Monatshefte“ (1875-1905) und „Deutsche Obstbauzeitung“ (1906-1922).

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