Der Calville Madame Lesans; ©BUND Lemgo
Der heutige Apfel des Tages ist der Calville Madame Lesans, deutsch auch kurz Lesans Kalvill. Der mittelgroße Apfel stammt aus Frankreich und wurde dort 1883 kurz nach der Entstehung beschrieben. Die Kalenderabbildung stammt aus den „Pomologischen Monatsheften“ von 1901, ich habe hier allerdings die Abbildung aus der Zeitschriftenbeilage „Nach der Arbeit“ gewählt, weil sie mehr zeigt. Dort gibt es auch eine ausführlichere Beschreibung.
Schon Mitte der 1950er Jahre soll sie nicht mehr sehr verbreitet gewesen sein, was möglicherweise an den hohen Kulturansprüchen der Sorte gelegen haben könnte. Sie sei, so in der Beilage, „nur für den gut eingeschulten Kleingärtner und Liebhaber zu empfehlen, für den Großanbau besitzt sie nicht genug Vorzüge“.
Der Apfel zeigt einige flache Rippen, die teilweise ganz über den Apfel laufen. Die Schale ist zunächst noch lichtgrün, wird später aber strohweiß mit grünen Stippchen. Rolff nennt dagegen ein Goldgelb, was wiederum der Kalenderabbildung näher kommt. Aber auch bei ihm bleibt die Schale ohne Deckfarbe.
Das gelblichweiße Fruchtfleisch ist fein, der reichlich vorhandene Saft ist süßsäuerlich und hat eine schwache kalvillartige Würze.
Reif ist die Sorte im Oktober, sie sollte aber nicht zu früh gepflückt werden, weil sie sonst zu sauer bleibt; wenn sie spät gepflückt wird, hat dies auch den Vorteil, daß die Schale nicht welkt. Genußreif bleibt der Apfel bis in den Februar hinein.
Der Baum trägt gut und reichlich, bei guten Bedingungen können die Äpfel als Kabinettware sehr gute Preise erzielen, zumal sie dem geschätzten Weißen Winterkalvill sehr ähneln. Wie erwähnt, ist er aber wegen der nötigen sehr guten Pflege, guten Boden- und warmen Klimabedingungen nur in Gärten erfahrener Gärtner*innen zu empfehlen.
Der Lesans taucht übrigens auch in der vom BUND Lemgo zusammengestellten Sortenübersicht für Menschen mit einer Apfelallergie auf.
Eine Antwort auf „AdT: Lesans Calvill – ein Profi-Apfel (29.10.2018)“