AdT: Manks Apfel (18.12.2022)

Historische Abbildung von zwei grünlichen Äpfeln an einem Zweig mit Blättern, einem gelb-orangen und einem aufgeschnittenen Apfel; BUND Lemgo

Manks Apfel; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist Manks Apfel, die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet. In Deutschland wurde er auch angebaut, was die zahlreichen Abbildungen in der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo belegen.

Der mittelgroße bis große Apfel gehört zu den Schlotteräpfeln. Um 1800 soll er von einem Mr Kewley in Ballanard* auf der Isle of Man gezogen worden sein, in der National Fruit Collection wird 1815 als das Jahr der ersten Erntegenannt. Dort werden auch zahlreiche Synonyme genannt, u.a.

Belmont, Codlin de Mank, English Pitcher, Eva, Eva Alma, Eva’s Calvill, Eve, Eve Apple (of Scotland), Eve of Scotland, Frith Pippin, Frith Pitcher, Iris Codlin, Iris Pitcher, Irish Codlin, Irish Pitcher, Man(c)k’s Codlin, Orme, Pomme d’Eve, Rambour Barre, Summer Codlin, Winter Saint Lawrence, Manks Küchenapfel
(so wird er in der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo geführt).

Um 1875 war er laut Lucas in Deutschland noch nicht sehr verbreitet. Auch wenn es ein paar Hinweise auf sehr große Äpfel gibt (bis zu 11 cm), halte ich mich an die National Fruit Collection, die die Sorte als mittelgroß mit 6 cm Höhe und 6,5 cm Breite angibt.

Die Sorte war wegen der sehr hohen Erträge bis in die 1950er Jahre auch industriell in großem Umfang angebaut worden, dann aber mehr oder weniger verschwunden.

Die Äpfel zeigen schwach ausgeprägte Rippen, die zum Kelch hin etwas abnehmen. Die Hälften sind meist ungleich.

Die glatte, geschmeidige Schale ist etwas fettig und glänzend. Zunächst hellgrün, entwickelt sich später ein helles, fast wachsartiges Gelb; auf der Sonnenseite gibt es manchmal eine leichte rötliche Färbung. Die zahlreichen, feinen Punkte sind meist nur Tupfen. Die Schale welkt nicht, hat auch fast keinen Geruch.

Das hellgelbliche, fast weiße Fruchtfleisch ist halbfein, etwas fest bis markig, dabei recht saftig, hat allerdings keinen sonderlich würzigen Geschmack, sondern eine deutliche Säure, die allerdings nicht scharf ist und zudem mit eine leichte Süße bietet.

In warmen Jahren sind die Äpfel schon im August reif und wurde, trotz der hohen Säure, gern gekauft. Allerdings lassen sie sich nicht besonders lange lagern, sie werden dann mehlig.

Der Baum treibt nur schwach und bildet auch nur eine kleine Krone, die allerdings schön senkrecht wächst. Empfohlen wird ein Hochstamm oder Buschbaum. Die Fruchtbarkeit tritt früh ein, es gibt fast jedes Jahr eine große Ernte. Der Baum kommt mit geringen Böden und schlechten Lagen gut zurecht.

Und sonst:

Zu Isle of Man fällt mir immer die Tourist Trophy ein – 18 Minuten Video, die nichts für schwache Nerven sind …

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* Ballanard ist ein Weiler auf der Isle of Man und befindet sich in der Nähe des Vororts Willaston und des Dorfes Cronkbourne.

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