Der rothe Gülderling, von Langenthal; ©BUND Lemgo
Der heutige Apfel des Tages ist der rote Gülder- oder Gulderling. Die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878), Adrian Diel hat den Apfel im 3. Apfel-Band (PDF) der „Deutschen Kernobstsorten“ beschrieben, ebenso Theodor Engelbrecht in „Deutschlands Apfelsorten“
Warum der Apfel „roter“ genannt wird, wenn die Beschreibung der Schale von Diel als
glatt, etwas geschmeidig, grün, später hellgelblichgrün, sonnenw. bräunlich geröthet, kaum merklich streifig
lautet, vermag ich nicht nachzuvollziehen.
Diel beschreibt ihn als „ansehnlich großen, vortrefflichen Apfel, und ganz vorzüglich für die Küche im Winter“. Er hat, ähnlich wie der hier schon beschriebene Weiße Winterkalvill, fünf starke sternförmig abstehende Rippen. Die Schale duftet stark, ins Quittenartige gehend. Im Schatten ist sie fast dunkelgrün und wird sehr spät gelblich. Auf der Sonnenseite gibt es dagegen ein dunklebraun-glänzendes Rot, das aber bei nicht besonnten Äpfeln ausbleiben kann oder nur sehr schwach ausgeprägt ist.
Das Fruchtfleisch ist grünlich-weiß, fest, sehr saftig und hat einen gewürzhaften, süßsäuerlichen Geschmack. Engelbrecht nennt ihn wenig süß und vorherrschend weinig. Der Apfel ist von Januar bis Mai genußreif.
Und sonst:
In der Abbildung kann man die Entwicklung der Umlaute in der (Fraktur-) Druckgeschichte sehen. Das „ü“ im Gülderling wird als u mit einem kleinen e darüber gedruckt. Das war eine Zwischenstufe vom „ue“ zum „ü“, wie wir es heute kennen.
Eine Antwort auf „AdT: Rother Gülderling (27.02.2018)“