AdT: Seedless Bloom – viel Lärm um Nichts (29.04.2018)

Historische Abbildung eines grünlich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der Seedless, 1905 von Deborah Griscom Passmore; ©USDA

In der Beschreibung des USDA ist der heutige Apfel des Tages als Seedless verzeichnet. Zu dem ich woanders keine Beschreibung gefunden habe. Allerdings hat Creighton Lee Calhoun in seinem Buch „Old Southern Apples“ einen Eintrag.

Unter „Bloomless“ findet sich ein Synonymhinweis auf den „Seedless“ (sowie „Spencer Seedless?, No-core, Hillars Grande, No-blo?, Never Bloom, Bloomless, and Coreless“). Zu diesem führt Calhoun aus, daß in einem Brief aus dem Jahr 1890 ein G. W. Robinette aus Flag Pond, Virginia, dem Pomologen der Cornell University L. H. Bailey davon berichtete, einen blütenlosen Baum mit kernlosen Äpfeln gefunden zu haben; er schickte ihm auch Blüten und Früchte vom Baum. Er und sein Bruder hätten um 1868 in einem Obstgarten wilde Setzlinge gepflanzt, und ein Baum habe begonnen, seine seltsame Frucht zu produzieren, ohne zu blühen.

L. H. Bailey veröffentlichte diese Korrespondenz im „American Gardener Magazin“ mit Zeichnungen der unvollkommenen Blüten, die keine Blütenblätter oder Staubblätter, aber bis zu fünfzehn Stempel hatten. Daraufhin berichteten mehrere Leser, daß schon vor Robinettes Entdeckung blütenlose Äpfel nachgewiesen werden konten. So im Jahr 1867 in West Virginia, vor 1840 in Connecticut, und ein weiterer wuchs 1829 in Westboro, Massachusetts.

L. H. Bailey schrieb 1889 in „The American Garden Vol. XI“ mehr zu den Seedless-Sorten. (Am 18.01. hatten wir hier schon den Bloomless – ebenfalls von Deborah Passmore gezeichnet.)

Die Grundfarbe der Schale ist gelblich-grün, darauf finden sich unregelmäßige und dumpfe rote Streifen.

Einige der Virginia-Äpfel hatten Samen, aber sie befanden sich nahe der Schale am Ende der Blüte. Unter dem Kelch befand sich eine große Höhle, die sich mindestens zur Hälfte durch die Frucht in Richtung Stamm erstreckte. Dieser Hohlraum war für das unscheinbare Aussehen der Frucht verantwortlich, aber Reste eines Kerns konnten innerhalb des Apfels erkannt werden.

Um 1900 wurde in Grand Junction, Colorado, eine Gärtnerei namens „Spencer Seedless Apple Company“ gegründet. Sie verkaufte einen Apfel, der als „die größte Entdeckung der Welt im Gartenbau“ beworben wurde. Charles Waters aus Bingen, Washington, bewies, daß dieser Wunderapfel kein anderer als der „Bloomless, Seedless und Coreless“-Apfel aus Virginia war, der für die kommerzielle Produktion wertlos war. Baumschulen im Süden verkauften Bäume diese seltsamen Äpfel ein paar Jahre als „Bloomless“, „Seedless und Coreless“ und „Bloomless, Seedless und Coreless“.

Die Frucht des Virginia Bloomless Apple ist klein bis mittelgroß, rundlich und schräg; die Schale grünlich gelb mit dumpfen roten und etwas rostbraunen Sprenkeln; es gibt zahlreiche kleine rostbraune Punkte. Der Hohlraum ist ziemlich schmal und tief.

Das Fruchtfleisch ist gelblich, fest, saftig, und hat eine gewisse Säure. Der Apfel reift spät und läßt sich gut lagern – allerdings scheint er sich nicht durchgesetzt zu haben.

L. Barrett aus Smiksburg, Pennsylvania, teilte der American Horticultural Society mit, dass er 1888 in West Virginia einen kernlosen und kernlosen Apfel gefunden hatte. Er sagte, die Frucht sei fest und von gutem Geschmack.

Für den Herausgeber des „American Garden“, H.E. VanDeman, ist die Sorte 1889 als Frucht praktisch wertlos, aber als Kuriosität durchaus interessant. Jeder, der die Bäume dieser Sorte pflanzt, wird enttäuscht sein, außer dass seine Neugier befriedigt ist.

Die Künstlerin

Deborah Griscom Passmore (1840–1911) war eine der Illustratorinnen des USDA, dort leitete sie die Pomologische Abteilung. Bis heute gilt sie als eine der wichtigen Künstlerinnen in diesem Bereich.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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