AdT: Surprise (17.06.2022)

Historische Abbildung eines aufgeschnittenen Apfels mit rotem und weißen Fruchtfleisch; USDA

Ein Surprise; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist ein Surprise.
Die etwas sparsame Abbildung schuf James Marion Shull 1938 für die Pomological Watercolor Collection des USDA, der Apfel stammte aus dem Willamette Valley County in Oregon. Von Shull gibt es aus dem Jahr 1937 noch eine zweite Abbildung aus dem Allegan County in Michigan.

1936 fertigte Mary Arnold eine Abbildung eines Apfels an, der ebenfalls aus dem Allegan County stammte. Und bereits 1910 dokumentierte Elsie Lower einen Apfel aus dem Ingham County in Michigan. Die früheste Abbildung aus der Collection stammt allerdings von Bertha Heiges aus dem Jahr 1898, der Apfel kam aus dem Montrose County in Colorado.

Bei allen fällt das überraschend „bunte“, marmorierte Fruchtfleisch auf, das wohl auch für den Namen sorgte.

Es gibt zahlreiche Varianten des Surprise. Tom „Professor Apple“ Burford schreibt in seinem Buch „Apples of North America – 192 Exceptional Varieties for Gardeners, Growers, and Cooks“ von Sammlern, die bis zu 30 (!) Varianten der Sorte in ihren Gärten hatten.

Der Surprise wurde 1831 zum ersten Mal in England erwähnt. Deutsche Auswanderer brachten die Sorte dann wohl um 1840 ins Ohio River Valley. Bis in die 1870er Jahre wurde sie von Baumschulen in Kentucky und Virginia verkauft, bevor sie, wohl hauptsächlich wegen der kleinen Früchte, an Attraktivität einbüßte.

Die Schale hat beim Pflücken im Herbst ein recht kräftiges Gelb, auf der Sonnenseite gibt es eine rötliche Färbung. Es sind kleine braune Punkte zu sehen.

Das saftige Fruchtfleisch hat in kühlen Regionen, besonders wenn sie höher liegen, die auf der Abbildung zu sehende rötlich-pinke Färbung; in wärmeren Regionen ist das Rot allerdings weniger ausgeprägt. Der Geschmack ist eher herb als süß, daher wird der Surprise oft zum Backen oder, wenn spät geerntet, für Apfelmus verwendet. Er läßt sich gut lagern.

Die Bäume bringen jährlich eine leichten bis mittleren Ertrag.

Adam hatte 2017 in seinem Blog über einen Surprise durchaus positiv berichtet, der von der Nashoba Valley Orchard & Vineyard in Bolton, Massachusetts, stammte.

Der Künstler

James Marion Shull (1872–1948) war Botaniker und gehörte wie Royal Charles Steadman, Ellen Isham Schutt (1873–1955), Mary Daisy Arnold (ca. 1873–1955) und Deborah Griscom Passmore (1840–1911) zu den Illustrator*innen beim USDA. In der pomologischen Aquarellsammlung sind über 750 Aquarelle gesammelt. Darunter auch viele mit Erkrankungen, worauf er sich spezialisiert hatte. Daneben machte er sich als Züchter von Schwertlilien einen Namen.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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